GESAMTARCHIV 2010 - heute

des iso-Instituts

GESAMTARCHIV 2010 – heute

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2023 abgeschlossene Projekte

ESENER

Wissenschaftliche Aufbereitung der deutschen Stichprobe der Europäischen Unternehmenserhebung über neue und aufkommende Risiken (ESENER) aus den Jahren 2009, 2014 und 2019 (F2532)

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) erforscht Bedingungen und Entwicklungen innerhalb der Erwerbsarbeit, um Erwerbstätige heute und in Zukunft bestmöglich zu schützen und zu fördern. Herausforderungen der gegenwärtigen Forschung und Politikberatung der BAuA in diesem Themenfeld bestehen u. a. (1) in Bezug auf die Arbeitsschutzpraxis kleiner Betriebe, (2) in Bezug auf den betrieblichen Umgang mit psychosozialen Risiken der Arbeit und (3) in Bezug auf hemmende und fördernde Bedingungen von Arbeitsschutzmaßnahmen bei ortsflexiblen und digitalisierten Arbeitsplätzen.

Daten der „Europäischen Unternehmenserhebung über neue und aufkommende Risiken“ (ESENER, siehe https://osha.europa.eu/de/facts-and-figures/esener) bieten die Möglichkeit, die Wissensbasis zur betrieblichen Präventionspraxis zu festigen und in Bezug auf die o.g. drei Themenbereiche auszubauen. Für die wissenschaftliche Auswertung dieser Daten wurde das iso-Institut beauftragt.

Die Daten aus den ESENER-Erhebungen liegen mittlerweile aus drei Wellen vor. Maßnahmen und betriebliche Umsetzungsbedingungen können daher im Zeitvergleich analysiert und etwaige Trends und Zusammenhänge identifiziert werden. Zudem erlauben die ESENER-Daten auch EU-vergleichende Analysen, so dass Befunde für Deutschland auch im Vergleich mit Befunden aus anderen EU-Ländern bewertet und diskutiert werden können.

Die mit diesem Vorhaben angestrebte Bearbeitung von Fragestellungen zur Arbeitsschutzpraxis kleiner Betriebe, dem Umgang mit psychosozialen Risiken der Arbeit und Einflussgrößen auf Arbeitsschutzmaßnahmen bei ortsflexiblen und digitalisierten Arbeitsplätzen hat zum Ziel, Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Arbeitsschutzsystems umfassender und integrierter ausrichten zu können. Darüber hinaus soll mit dem Vorhaben zu einer Erhöhung der Sichtbarkeit von Forschung zu Einflussgrößen auf die Präventionspraxis in der Forschungslandschaft beigetragen werden.

Projektlaufzeit: Januar 2022 – September 2023

Auftraggeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Projektleitung: Dr. Thorsten Lunau

 

 

ProDigA

Versorgungsprozesse digital unterstützen für die Gestaltung guter Interaktionsarbeit (ProDigA)

Eine qualitativ hochwertige Versorgung von Menschen mit komplexen neurologischen Erkrankungen, wie Schlaganfall ärztinoder Multipler Sklerose, ist durch den intensiven Austausch zwischen Patient und den am Versorgungsprozess beteiligten Dienstleistern geprägt. Körperliche und geistige Einschränkungen, die sich im Krankheitsverlauf ständig verändern können, erfordern eine kontinuierliche Anpassung der Hilfs- und Heilmittel, der benötigten Medikamente sowie von therapeutischen Angeboten und haushaltsnahen Dienstleistungen. Da dieser Versorgungsmix nicht von einem einzigen Dienstleister allein erbracht werden kann, trägt auch die Interaktion der einzelnen Dienstleister entscheidend zur Versorgungsqualität bei. Es bedarf einer interdisziplinären Zusammenarbeit verschiedener Fachkräfte, die sich mit dem Patienten und untereinander austauschen, um Fehl- oder Doppelversorgung zu vermeiden. Bis dato gelingt es jedoch kaum, die Versorgung „aus einer Hand“ zu organisieren.

Im Rahmen des Forschungsprojekts ProDigA wird deshalb ein onlinebasiertes Versorgungsnetzwerk aufgebaut, in dem die unterschiedlichen Dienstleister, Fachkräfte und Patienten über einen Koordinator verbunden sind. Dadurch wird die Interaktion der beteiligten Akteure gefördert und erweitert. Die involvierten Arbeitskräfte werden durch digitalisierte Elemente in ihrem Arbeitsprozess entlastet, wodurch die Qualität der Versorgung steigt und die Zeit bis zur Erbringung einer Dienstleistung verkürzt wird. Gleichzeitig können sich die Patienten stärker in den Aufbau ihres individuellen Dienstleistungsnetzwerks einbringen, was zur Förderung der Patientenautonomie und der Selbstständigkeit beiträgt.

Zur Konzeptionierung des Netzwerks werden aktuelle pflegewissenschaftliche Erkenntnisse herangezogen und auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Fachkräften im Versorgungsbereich angewendet. Zudem wird ein sozialmedizinisches Konzept erstellt, das den Patienten und dessen Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt und aktiv in die Therapiegestaltung einbindet. Darauf aufbauend wird eine sichere Dienstleistungsplattform entwickelt, die zur Vernetzung, Kommunikation und Interaktion aller Akteure dient. Zentral für das gesamte Projekt ist ein benutzerzentriertes Design, das sämtliche Akteure frühzeitig in den Entwicklungsprozess integriert.

Am Ende der Projektlaufzeit steht ein Interaktionssystem, das innerhalb verschiedener Versorgungssettings erprobt und auf weitere Bereiche übertragbar ist. Um den Transfer in die Praxis zu unterstützen, wird ein KMU-Innovationsnetzwerk aufgebaut, ein Transferkonzept erarbeitet und ein Geschäftsmodell entwickelt, das in der Lage ist, sich an variable Wertschöpfungsketten anzupassen.

Das Vorhaben wird vom Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) koordiniert und ist auf eine Dauer von drei Jahren ausgelegt. Das Projekt umfasst ein Gesamtvolumen von rund 1,9 Millionen Euro und wird durch das Bundesforschungsministerium im Schwerpunkt „Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen“ gefördert. Neben dem iso-Institut in Saarbrücken sind die Charité Universitätsklinik in Berlin, das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart, das Pflegewerk Berlin, Ambulanzpartner Soziotechnologie APST in Berlin sowie die Firma TalkTools mit Standorten in Mülheim an der Ruhr, Berlin und Hamburg an dem Vorhaben beteiligt.

Projektlaufzeit: April 2020 – März 2023
Gefördert durch:  Bundesministerium für Bildung und Forschung
Fördermaßnahme: Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen
Projektträger:  Karlsruhe (PTKA) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Projektleitung: Prof. Dr. Volker Hielscher

Kooperationspartner:

Veröffentlichungen:

Hielscher, Volker (2023): Interaktionsarbeit in asymmetrischen Kommunikationssituationen. In: Zeitschrift Arbeit, Band 32, Heft 3-4, Seite 329–347. https://doi.org/10.1515/arbeit-2023-0020.

Hielscher, Volker; Rößler, Jana (Hrsg.) (2023): Versorgung. Interaktiv. Gestalten. Gute Interaktionsarbeit in digital unterstützten Versorgungsprozessen. Ergebnisse des Modellprojekts ProDigA. iso-Report Nr. 7: Berichte aus Forschung und Praxis. Saarbrücken: Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso-Institut). [Download]

Hielscher, Volker; Ludwig, Monika; Rößler, Jana; Schwarz, Kathleen (2023): Interaktionsprozesse in der Versorgung: Hintergrund des Vorhabens ProDigA. In: Hielscher, Volker; Rößler, Jana (Hrsg.) (2023): Versorgung. Interaktiv. Gestalten. Gute Interaktionsarbeit in digital unterstützten Versorgungsprozessen. Ergebnisse des Modellprojekts ProDigA. iso-Report Nr. 7: Berichte aus Forschung und Praxis. Saarbrücken: Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso-Institut). S. 1-7. [Download]

Hielscher, Volker (2023): Anforderungen an Interaktionsarbeit im Versorgungsalltag. In: Hielscher, Volker; Rößler, Jana (Hrsg.) (2023): Versorgung. Interaktiv. Gestalten. Gute Interaktionsarbeit in digital unterstützten Versorgungsprozessen. Ergebnisse des Modellprojekts ProDigA. iso-Report Nr. 7: Berichte aus Forschung und Praxis. Saarbrücken: Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso-Institut). S. 91-102. [Download]

Rößler, Jana (2023): Versorgungsprozesse und ihre typischen Probleme aus Sicht der Patient:innen. In: Hielscher, Volker; Rößler, Jana (Hrsg.) (2023): Versorgung. Interaktiv. Gestalten. Gute Interaktionsarbeit in digital unterstützten Versorgungsprozessen. Ergebnisse des Modellprojekts ProDigA. iso-Report Nr. 7: Berichte aus Forschung und Praxis. Saarbrücken: Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso-Institut). S. 9-27. [Download]

Schwarz, Kathleen; Hielscher, Volker (2023): Anforderungen an Interaktionsarbeit im Versorgungsalltag. In: Hielscher, Volker; Rößler, Jana (Hrsg.) (2023): Versorgung. Interaktiv. Gestalten. Gute Interaktionsarbeit in digital unterstützten Versorgungsprozessen. Ergebnisse des Modellprojekts ProDigA. iso-Report Nr. 7: Berichte aus Forschung und Praxis. Saarbrücken: Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso-Institut). S. 103-126. [Download]

Schwarz, Kathleen; Hielscher, Volker (2023): Gute Kommunikation mit Menschen, die Beeinträchtigungen mit dem Sprechen haben. Eine Informationsbroschüre und Handlungshilfe für Fachkräfte im Gesundheitswesen. Saarbrücken: Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) e.V. [Download]

Schwarz, Kathleen; Hielscher, Volker (2022): Digital gestützte Interaktion. Bessere Versorgungsprozesse durch aktives Mitgestalten. In: CAREkonkret, Ausgabe 1 / 2022, Seite 9.

PerHeart

Herzinsuffizienz (HI) ist die häufigste Einzeldiagnose für Klinikeinweisungen und gehört zu den häufigsten Todesursachen. Die Mehrheit der Erkrankten ist älter als 65 Jahre, wobei die demografische Entwicklung und die verbesserten Überlebenschancen bei kardiovaskulären Erkrankungen die Bedeutung der Herzinsuffizienz als Belastung des Gesundheitssystems künftig noch verstärken wird. Hinzu kommt eine sehr hohe Rate von perHeart2Wiedereinweisungen (Rehospitalisierung) dieser Patient*innen. Die Verringerung von Wiedereinweisungen zur stationären Behandlung ist demnach eine wichtige Aufgabe zur Entlastung des Gesundheitssystems.

Hier setzt das europäische Projekt PerHeart an: Durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) soll die Gesundheitsversorgung von HI-Patienten nachweislich verbessert und die Rehospitalisierungsrate der Betroffenen signifikant verringert werden. Der patient*innenzentrierte Ansatz berücksichtigt hierbei Aspekte der personalisierten Medizin (prädiktiv, präventiv, personalisiert und partizipativ). Das länderübergreifende und interdisziplinäre Projektkonsortium (Rumänien, Polen, Italien, Dänemark, Ungarn und Deutschland) entwickelt in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit anhand von Pilotstudien eine benutzerzentrierte IKT-Plattform, welche mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz KI kontinuierlich an die beiden Nutzergruppen (Patient*innen und Versorgungsdienstleister) angepasst wird. Unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer und sozioökonomischer Faktoren soll die Interpretation und Vorhersage von Herzinsuffizienz erleichtert und gleichzeitig eine gezielte Intervention zu unterstützt werden. Das iso-Institut ist bei der Projektumsetzung neben der Anwendung sozialwissenschaftlicher Forschungsmethoden zur Datenerhebung auch für die Entwicklung eines Kriterienkataloges für die Darstellung der ethischen, sozialen und rechtlichen Implikationen (ELSI) verantwortlich. Die in der Projektarbeit gewonnenen Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der Anforderungen der europäischen Union an Forschung und Technologieentwicklung sollen im Rahmen der Responsible Research and Innovation (RRI) nutzbar gemacht werden.

 
Projektlaufzeit: September 2020 – August 2023

Gefördert durch: ERA PerMed

Projektträger:Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)

Projektleitung: Kathrin Bierwirth

 

Kooperationspartner:

  • Centrul IT pentru Stiinta si Technologie SRL (CITST)
  • Medical University of Warsaw (MUW)
  • ECOTOPIAS (ECO)
  • Warsaw University of Technology (WUT)
  • Bay Zoltán Nonprofit Ltd. for Applied Research (BZN)

Veröffentlichungen:

Bierwirth, Kathrin; Mocanu, Irina; Cramariuc, Oana (2022): The Pearheart Project, A Learning Experience for Both End-Users and Developers. Palma, Spanien: 14th International Conference on Education and New Learning Technologies. EDULEARN22 Proceedings. Doi: 10.21125/edulaearn.2022.1694 Mocanu, Irina; Cramariuc, Oana; Bierwirth, Kathrin; Piotrowicz, Karolina; Mocanu, Andrei (2022). Inclusive Design to Bridge the Digital Divide and to Increase Acceptance of Older Adults for Smart Medication Compliance Devices. Sevilla, Spanien: 15th Annual International Conference of Education, Research and Innovation. ICERI2022 Proceedings. ISBN: 978-84-09-45476-1

Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines selbstlernenden Systems für den Bereich altersgerechtes Wohnen, KI@Homewelcher mittels KI-Algorithmen die individuelle Eintrittswahrscheinlichkeit von Ereignissen – insbesondere Gefahrensituationen – vorhersagen kann. Zu diesen Ereignissen gehören Demenz bzw. Depression, erhöhte Sturzgefahr sowie akute Beschwerden. Dazu sollen Prädiktoren mit den Mitteln des Data-Mining identifiziert, mit adaptiven Modellen individuelle Eintrittswahrscheinlichkeiten von Ereignissen vorhergesagt und dadurch die älteren Menschen bzw. deren Angehörige frühzeitig gewarnt werden. Das System soll mit Hilfe von 75-100 Teilnehmern trainiert werden, die vorzugsweise aus dem Einzugsgebiet der Projektpartner Pflegewerk und AOK rekrutiert werden. Durch das Projekt versprechen sich die Projektpartner die Möglichkeit, Einsparpotenziale aus der Vermeidung von Notfalleinsätzen und stationären Behandlungen zu erzielen. Darüber hinaus sollen die Lebensqualität der Teilnehmer und deren Verwandten erhöht und positive Auswirkungen auf das Dienstleistungssystem sowie auf die Arbeit der Versorger erzielt werden.

Das iso-Institut wirkt mit seinen sozialwissenschaftlichen Kompetenzen im Projekt KI-at-Home mit. Seine Arbeitsaufgaben fokussieren im Wesentlichen auf die Klärung der Bedarfslage innerhalb der Zielgruppe der älteren, gesundheitlich vulnerablen Menschen, auf die Erhebung soziodemografischer Daten, auf die Unterstützung bei der Gewinnung der Probanden sowie auf die Analyse der Systemakzeptanz bei den Nutzern und den beteiligten Dienstleistern im Projekt. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich die verwendete Technik auf die Interaktion der Probanden mit den am Versorgungssetting beteiligten Dienstleistern auswirkt und wie sozio-technische Systeme gestaltet sein müssen, um Anschlussfähigkeit an Alltags- und Arbeitsroutinen herstellen zu können.

Projektlaufzeit: 01.12.2020 – 30.11.2022

Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Projektträger: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)

Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters

Projektmitarbeiter*innen: Dr. Sabine Kirchen-Peters, Frederik Lucas, Kathleen Schwarz

Wissenschaftliche Hilfskraft: Ingrid Wacht

Kooperationspartner:

  • Better@Home Service GmbH
  • Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
  • Pflegewerk Berlin GmbH
  • AOK Nordost (AOK)
  • Netz-Werker AG
  • Forschungsgruppe Geriatrie der Charité Berlin
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2022 abgeschlossene Projekte

Porticus

Der Umgang mit Demenzkranken ist immer noch primär durch Verdrängung, Tabuisierung und mangelndes Wissen geprägt. Porticus hat im Rahmen eines Programms Projekte unterstützt, die an diesem Dilemma ansetzen und Wege aufzeigen sollen, wie die Gesellschaft demenzsensibler gestaltet werden kann. Im Fokus stehen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen, die allgemeine Bevölkerung sowie Berufsgruppen, die mit Demenzkranken arbeiten. Dabei bearbeiten die Projekte unterschiedliche Zielstellungen und gehen mit verschiedenen Methoden vor.

Im Rahmen des Vorhabens soll das Programm evaluiert werden. Ein übergeordnetes Ziel besteht darin, umfassende und zielgenaue Strategien für eine Steigerung der Demenzsensibilität herauszuarbeiten. Für die Analyse ist die entscheidende Frage, unter welchen Bedingungen und mit welchen Methoden die subjektiven Haltungen von Menschen zu der Erkrankung positiv beeinflusst werden können. Die Analyse umfasst zunächst eine Konzeptevaluation, in der die Planungen und erste Umsetzungsschritte der Projekte sowie relevante Literatur zum Thema ausgewertet werden. In der vertiefenden Analyse werden darüber hinaus in Fallstudien intensivierte Auswertungen durchgeführt.

Projektlaufzeit: April 2019 – Mai 2022

Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters

Projektmitarbeiter*innen: Frederik Lucas

Veröffentlichungen:

  • Kirchen-Peters, Sabine; Lucas, Frederik (2021): Wie gelingt gesellschaftlicher Wandel im Umgang mit Demenz? In: Alzheimer Info, 4/2021: Seite 8-9.
  • Kirchen-Peters, Sabine; Krupp, Elisabeth unter der Mitarbeit von Becker, Maximilian (2021):
    iso-Report Nr. 6, Berichte aus Forschung und Praxis. Kulturwandel im Umgang mit Menschen mit Demenz. Evaluationsergebnisse aus dem Porticus-Programm zur Verbesserung des Lebens von Menschen mit Demenz. Saarbrücken. [Download]
KI@Home

Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines selbstlernenden Systems für den Bereich altersgerechtes Wohnen, KI@Homewelcher mittels KI-Algorithmen die individuelle Eintrittswahrscheinlichkeit von Ereignissen – insbesondere Gefahrensituationen – vorhersagen kann. Zu diesen Ereignissen gehören Demenz bzw. Depression, erhöhte Sturzgefahr sowie akute Beschwerden. Dazu sollen Prädiktoren mit den Mitteln des Data-Mining identifiziert, mit adaptiven Modellen individuelle Eintrittswahrscheinlichkeiten von Ereignissen vorhergesagt und dadurch die älteren Menschen bzw. deren Angehörige frühzeitig gewarnt werden. Das System soll mit Hilfe von 75-100 Teilnehmern trainiert werden, die vorzugsweise aus dem Einzugsgebiet der Projektpartner Pflegewerk und AOK rekrutiert werden. Durch das Projekt versprechen sich die Projektpartner die Möglichkeit, Einsparpotenziale aus der Vermeidung von Notfalleinsätzen und stationären Behandlungen zu erzielen. Darüber hinaus sollen die Lebensqualität der Teilnehmer und deren Verwandten erhöht und positive Auswirkungen auf das Dienstleistungssystem sowie auf die Arbeit der Versorger erzielt werden.

Das iso-Institut wirkt mit seinen sozialwissenschaftlichen Kompetenzen im Projekt KI-at-Home mit. Seine Arbeitsaufgaben fokussieren im Wesentlichen auf die Klärung der Bedarfslage innerhalb der Zielgruppe der älteren, gesundheitlich vulnerablen Menschen, auf die Erhebung soziodemografischer Daten, auf die Unterstützung bei der Gewinnung der Probanden sowie auf die Analyse der Systemakzeptanz bei den Nutzern und den beteiligten Dienstleistern im Projekt. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich die verwendete Technik auf die Interaktion der Probanden mit den am Versorgungssetting beteiligten Dienstleistern auswirkt und wie sozio-technische Systeme gestaltet sein müssen, um Anschlussfähigkeit an Alltags- und Arbeitsroutinen herstellen zu können.

Projektlaufzeit: 01.12.2020 – 30.11.2022

Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Projektträger: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)

Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters

Projektmitarbeiter*innen: Dr. Sabine Kirchen-Peters, Frederik Lucas, Kathleen Schwarz

Wissenschaftliche Hilfskraft: Ingrid Wacht

Kooperationspartner:

  • Better@Home Service GmbH
  • Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
  • Pflegewerk Berlin GmbH
  • AOK Nordost (AOK)
  • Netz-Werker AG
  • Forschungsgruppe Geriatrie der Charité Berlin
Barrierefreiheit an bayerischen Krankenhäusern

Barrierefreiheit erhält in modernen Gesellschaften, die soziale Teilhabe und Inklusion in den Fokus rücken, Barrierefreiheit an bayerischen Krankenhäuserneine zunehmende Bedeutung. Auch Krankenhäuser sind zunehmend mit der Anforderung konfrontiert, die Umgebung so zu gestalten, dass sich Patientinnen und Patienten mit Einschränkungen – möglichst ohne fremde Hilfe – zurechtfinden können. Dabei betreffen die notwendigen Anpassungen vielfältige Aspekte: nicht nur Mobilitätseinschränkungen sind zu berücksichtigen, sondern beispielsweise auch Probleme, die sich aus einer mangelnden Seh- oder Hörfähigkeit oder aus kognitiven Defiziten ergeben.

Ziel des Vorhabens unter Federführung der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden ist eine Bestandsaufnahme zur Umsetzung von Barrierefreiheit in den Bayerischen Krankenhäusern. Um die komplexen Anforderungen zu bewältigen, ist das Projekt interdisziplinär angelegt und kombiniert Fachwissen aus den Bereichen Architektur, Sozialwissenschaft und Medizintechnik. Im Ergebnis sollen Handlungsempfehlungen zur Etablierung von Barrierefreiheit in Krankenhäusern erarbeitet werden.

Der Aufgabenbereich des iso-Instituts umfasst in erster Linie die Planung und Umsetzung einer Vollerhebung in den rund 400 Bayerischen Krankenhäusern. Die Kliniken werden zu ihrem Verständnis von Barrierefreiheit, zum Stand der Umsetzung und zu förderlichen bzw. hemmenden Umsetzungsfaktoren befragt. Dazu wird auf der Basis einer zuvor von den Kooperationspartnern durchgeführten Exploration ein schriftlicher Fragebogen entwickelt, in dem die wichtigen Dimensionen von Barrierefreiheit abgebildet werden.

Projektlaufzeit: Dezember 2020 – März 2022

Gefördert durch: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters

Projektmitarbeiter*innen: Frederik Lucas

Kooperationspartner:

Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Amberg-Weiden; Dr. Ing. Birgit Dietz, Bayerisches Institut für alters – und demenzsensible Architektur

 

Prozessbegleitung Brebach

Die Diakonie Saar verfolgt mit dem Projekt „Weiterentwicklung und Ausbau einer sozialraumorientierten, integrativen Versorgungsstruktur für alte und pflegebedürftige Menschen in Saarbrücken-Brebach“ im Modellprogramm SGB XI § 45 c Abs. 5 das Ziel, pflegebedürftigen Menschen niederschwellige Betreuungs- und Entlastungsangebote besser und im unmittelbaren Wohnumfeld zugänglich zu machen. Dabei steht die Absicherung von selbstbestimmtem Wohnen und Leben im vertrauten Umfeld – auch bei Pflegebedürftigkeit – sowie die Entlastung pflegender Angehöriger im Vordergrund.

Da die Bedürfnisse der älteren Menschen im Quartier als Maßgabe gelten, wurde ein sektorenübergreifender Ansatz gewählt. Pflegebedürftige und von Pflegebedürftigkeit bedrohte Menschen sollen Hilfen aus einer Hand erhalten und in die Lage versetzt werden, diese abrufen und finanzieren zu können. Für diese Herangehensweise („Brebacher Modell“) wurden in Vorgängerprojekten die Grundlagen geschaffen.

Der Arbeitsansatz soll nun weiterentwickelt und in einen verlässlichen Finanzierungsrahmen gebracht werden.

Zur Unterstützung bei der Umsetzung dieser komplexen Aufgabe in einem benachteiligten Stadtteil sowie zur Sicherung einer hohen fachlichen Qualität und Nachhaltigkeit wird eine wissenschaftliche Begleitung durch das iso-Institut eingesetzt. Die Begleitung umfasst in erster Linie eine Beratung der Projektverantwortlichen im Rahmen von Reflexionsgesprächen und Workshops sowie die qualitative Analyse von Nutzerbedürfnissen und Optimierungspotentialen.

 

Projektlaufzeit: September 2019 – August 2022

 

Gefördert durch: DIAKONISCHES WERK AN DER SAAR gGMBH

 

Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters

 

Projektmitarbeiter*innen: Dr. Sabine Kirchen-Peters

Hospiz- und Palliativkultur

Mit einem Pilotprojekt soll die Hospiz- und Palliativkultur in katholischen Einrichtungen und Diensten weiterentwickelt werden. pflegeIn den Regionen Saarbrücken und St. Wendel werden dazu sektorenübergreifende Netzwerke aufgebaut. Im Rahmen des Projektes soll ein gemeinsam entwickeltes Basisinstrument zur Identifizierung von hospizlichen und palliativen Bedarfen bei schwerstkranken und sterbenden Menschen implementiert werden mit dem Ziel, eine abgestimmte Zusammenarbeit mit allen Beteiligten im Sorgesystem zu ermöglichen. Zudem wird angestrebt, ein gemeinsames hospizlich-palliatives Verständnis herzustellen.

Die Prozessbegleitung durch das iso-Institut hat das Ziel, den einrichtungsübergreifenden Erfahrungsaustausch zur Implementierung des Basisinstrumentes zu sichern und dadurch die Beteiligten in den damit verbundenen Abstimmungsprozessen zu unterstützen. Am Ende des Prozesses sollen die Ergebnisse in das einrichtungsspezifische Qualitätsmanagement einfließen und dadurch verstetigt werden.

Projektlaufzeit: Februar 2020 – November 2022

Gefördert durch: Caritasverband für die Diözese Trier

Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters

Projektmitarbeiter*innen: Dr. Sabine Kirchen-Peters

Veröffentlichungen:
Ackermann, S.; Braun-Kinnen, E.; Eynöthen, H.; Hagel, A.; Herrlein, P.; Kirchen-Peters, S.; Nober, S.; Schröder, M. (2022): Ergebnisbericht Projekt Hospiz- und Palliativkultur in katholischen Einrichtungen und Diensten des Gesundheits- und Sozialwesens in der Diözese Trier. Caritasverband für die Diözese Trier e. V. (Hrsg.). Ulmen

Weitere Informationen:

 

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2021 abgeschlossene Projekte

mobisaar – Mobilität für alle

Ohne Mobilität keine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Auch wenn die Formel von der Gleichheit der Lebensbedingungen zunehmend infrage gestellt wird, so ist der Staat doch für die Mobilitätschancen seiner Bürger verantwortlich. Angesichts des demografischen Wandels kann dies auf Dauer nicht ausschließlich durch den Neubau oder den Erhalt von Straßen gewährleistet werden. Vielmehr muss – nicht zuletzt aus ökologischen und sozialen Gründen – der ÖPNV auch auf dem Land gesichert werden. In einer älter werdenden Gesellschaft müssen auch die Älteren mobil sein können, insbesondere dann, wenn sie nicht mehr über ein Auto verfügen. Doch geht es nicht nur um ältere Menschen. Auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen haben einen Anspruch auf die Teilnahme am öffentlichen Personennahverkehr. Darüber hinaus gibt es ab dem 1.1.2021 einen Rechtsanspruch auf Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

„mobisaar“ hat mit dem vom iso-Institut verfassten Konzept den Wettbewerb „Innovative Regionen und Kommunen im demografischen Wandel (Innovakomm)“ gewonnen. Die Partner des mobisaar-Verbundes bekommen nun insgesamt 4,77 Mio. € als Förderung bis Ende 2020, um für das gesamte Saarland ein innovatives Mobilitätssystem zu entwickeln, das von da an auch ohne (oder nur mit minimaler öffentlicher) Förderung funktionieren soll.

Dabei nahmen wir Ergebnisse des 2014 abgeschlossenen Vorhabens „Mobia“ (Mobil bis ins Alter) auf, in dem ein technologiegestützter Service für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Saarbrücken entwickelt und erprobt wurde. Die hier entwickelte Kombination aus Dienstleistung und Technologie baute für über 60 Kunden ein Jahr lang Barrieren im ÖPNV durch zielgerichtete Begleitung ab. In „mobisaar“ wurden neben Beschäftigten des öffentlich geförderten Arbeitsmarktes auch Ehrenamtliche und spontan freiwillige Lotsen Begleitdienste übernommen, um diese auch in größeren Zeiträumen und auch im ländlichen Raum anbieten zu können. Hierzu wurden die bereits vorhandenen „Apps“ weiter um- und ausgebaut, so dass sie das gesamte Saarland abdeckten, offene Schnittstellen zu diversen anderen Diensten boten und es erlaubten, die unterschiedlichen Typen von Mobilitätslotsen mit ihren unterschiedlichen Qualifikationen in den Dienstleistungsprozess zu integrieren. Im mobisaar-Call-Center, das diese Dienstleistungen saarlandweit bereitstellte, hatten die Fahrgäste die Möglichkeit, über multimodale Zugangswege den Service der Lotsen zu bestellen. Die für den öffentlichen Raum und auch für den ÖPNV gesetzlich geforderte Barrierefreiheit wurde durch das Vorhaben nicht ersetzt, sondern ergänzt, insbesondere auch für diejenigen Menschen, die aufgrund fortgeschrittenen Alters oder eingeschränkter Mobilität Unterstützung im ÖPNV brauchen. Nach Abschluss des BMBF-Vorhabens wird mobisaar mit Unterstützung des saarländischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr weitergeführt.



Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektlaufzeit: abgeschlossen 2021
Gefördert durch:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektträger: VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Projektleitung: Jana Rößler, Ass. iur.
Projektmitarbeiter*innen: Dr. Volker Hielscher, Dr. Sascha Roder, Marion Schumacher, M.A., Kathleen Schwarz, M.A.
Kooperationspartner:

Projekt-Homepage: http://www.mobisaar.de/

Projekt-Facebookseite: www.facebook.com/mobisaar.de/

Veröffentlichungen:

  • Roder, Sascha; Schwarz, Kathleen (2021): Ein Mobilitätsprojekt mit Zukunft. In: stadtverkehr, 4/2021, 66. Jahrgang. S. 18-21.
  • Rößler, Jana; Hielscher, Volker; Roder, Sascha (2021):  Räumliche, berufliche und soziale Barrieren überwinden – Teilhabeaspekte in einem Mobilitätsprojekt. In: Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. (NDV) 07/2021. S. 361-365.
  • Bieber, Daniel; Schwarz, Kathleen; Schumacher, Marion (iso-Institut) (2018): Dokumentation: Zweite bundesweite Fachtagung der Begleitservices im Öffentlichen Personennahverkehr. Wie ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen durch Begleitung mobiler werden. 1. Auflage, Juni 2018, Saarbrücken: iso-Institut.
  • Rekrut, Maurice; Alexandersson, Jan; Britz, Jochen; Tröger, Johannes; Bieber, Daniel; Schwarz, Kathleen(2018):“‚mobisaar‘ – a technology-based service providing mobility for everybody in public transport.“ Elena Urdaneta, and Brian Worsfold. Eds. Ideas, Products, Services… ‚Social Innovation‘ for Elderly Persons. Lleida: Edicions i Publicacions de la Universitat de Lleida, 2018. 147-157. [ISBN 978-84-9144-106-9].
  • Bieber, Daniel; Spanachi, Florin (2017): Mobilität für Alle: Begleitdienste im ÖPNV. Begleitdienste im ÖPNV als Möglichkeit zur Steigerung der Lebensqualität für mobilitätseingeschränkte Menschen. In: Der Nahverkehr. Öffentlicher Personenverkehr in Stadt und Region. Heft 1+2, S. 17-19, Februar 2017.
  • Über die Ergebnisse von Mobia (2011-2014) informiert das Buch, das der Verbund erarbeitet hat: Daniel Bieber; Kathleen Schwarz (Hrsg.) (2016): Mobilität für Ältere. Dienstleistungen für den ÖPNV im demografischen Wandel. Saarbrücken: iso-Institut. Zu bestellen unter: kontakt@iso-institut.de

Weitere Informationen:

INGE 19 & 21

Der deutsche Arbeitsmarkt kann den steigenden Bedarf an Fachpersonal in der Gesundheits- und Pflegebranche Kliniklängst nicht mehr decken. Deshalb sollen neue Wege in der Arbeitsmarktpolitik zur Fachkräftesicherung beschritten werden. Die gezielte Anwerbung von gut qualifizierten bzw. ausgebildeten Fachkräften in Gesundheits- und Medizinberufen aus dem europäischen und nichteuropäischen Ausland sowie die berufliche Ausbildung und Qualifizierung von Menschen mit Fluchthintergrund sollen dazu beitragen, die steigenden Personalbedarfe in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu decken und drohende Versorgungsengpässe zu vermeiden.

Das vom BMG geförderte Modellprojekt zur Entwicklung, Anwendung und Evaluierung neuer gesundheitsmarktspezifischer Integrationsinstrumente zielt darauf ab, die berufliche Integration von Menschen mit Flucht-/Migrationshintergrund durch berufsvorbereitende Maßnahmen zu fördern und den betrieblichen Einstieg durch flankierende Maßnahmen zu erleichtern. Die Umsetzung des Modellprojekts erfolgt in Kooperation mit verschiedenen Trägern und Bildungsinstitutionen im Saarland, die Gesamtkoordination des Verbunds erfolgt durch saarland.innovation&standort e.V. (saaris).

Das iso-Institut bearbeitet im Auftrag von saaris zwei Module im Modellprojekt INGE, die im Folgenden kurz beschrieben werden.

Modul „Wissenschaftliche Beratung & Implementierung Werkzeugkasten“

Dieses Modul fokussiert auf vorberufliche Integrationsmaßnahmen für Menschen, die künftig im Gesundheits- und Pflegesektor tätig werden sollen. In diesem Rahmen werden Integrationsinstrumente wie Qualifizierungsangebote, Sprachkurse, Kompetenzfeststellungsverfahren, Vorbereitungskurse und die Praxis der Anerkennung von Berufsabschlüssen gesichtet, vor dem Hintergrund der Praxistauglichkeit und Effektivität analysiert und Beispiele Guter Praxis im Rahmen eines „Werkzeugkastens“ zusammengestellt.

Modul „Betriebliches Integrationsmanagement“

Das Teilprojekt hat die Aufgabe, ein modulares Konzept zur betrieblichen und beruflichen Eingliederung von Pflegekräften und Ärzten/Ärztinnen mit Flucht-/Migrationshintergrund zu erarbeiten und modellhaft zu erproben. Als Praxispartner wirken dabei das Diakonieklinikum Neunkirchen und die SHG-Kliniken Sonnenberg mit. Die Erfahrungen und Konzepte werden in Form eines Leitfadens bzw. einer Handlungshilfe für den bundesweiten Transfer aufbereitet.

Projektlaufzeit: Dezember 2019 – Dezember 2021

Auftraggeber: saarland.innovation&standort e.V. (saar.is)

 Ansprechpartner/in:

Modul „Wissenschaftliche Beratung & Implementierung Werkzeugkasten“:
Jana Rößler

Modul „Betriebliches Integrationsmanagement“:
Prof. Dr. Volker Hielscher

Veröffentlichungen:

Bierwirth, Kathrin; Hielscher, Volker; Rößler, Jana (2022): Betriebliches Integrationsmanagement. Praxisleitfaden für das Gesundheitswesen. Saarbrücken: Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft. [Download]

Fendi, Shilan; Hielscher, Volker; Rößler, Jana (2020): iso-Report Nr. 5, Berichte aus Forschung und Praxis. Handlungsbedarfe und Kriterien für eine migrationssensible Pflegeausbildung. Ausarbeitung im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Modellprojektes „Integration von Menschen mit Flucht- und bzw. Migrationshintergrund in Gesundheitsberufe“ (INGE). Saarbrücken. [Download]

 

Erhebung zur Situation der ambulanten Pflegedienste im Saarland

Die Versorgung von Pflegebedürftigen stellt eine große Herausforderung dar. Ambulante Pflegedienste tragen entscheidend dazu bei, dass eine angemessene Versorgung von Menschen mit Unterstützungsbedarf in der eigenen Häuslichkeit gelingt. Doch seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist die Arbeit der ambulanten Dienste deutlich komplizierter geworden. Um einen Überblick über die aktuelle Situation der ambulanten Pflegedienste im Saarland zu erhalten, führt das iso-Institut im Auftrag der Arbeitskammer des Saarlandes und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) eine Befragung durch. Ziel ist es, mehr über die Angebotsdichte und -vielfalt der ambulanten Pflegedienste im Saarland sowie über deren Bedarfe herauszufinden, um daraus Handlungsempfehlungen ableiten zu können. Die Erhebung richtet sich daher schwerpunktmäßig an das Angebot und die Nachfrage der ambulanten Pflegedienste im Saarland, als auch an personelle Themen, Arbeitsbedingungen, sowie an die Auswirkungen der Corona-Pandemie und zukünftige Entwicklungen.

Projektlaufzeit:

Mai 2021 – September 2021

Gefördert durch:

Projektleitung & Projektmitarbeiterin:

Melanie Schmitt

 

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2020 abgeschlossene Projekte

Beratung des Regionalverbands Saarbrücken im Projekt „Demografiewerkstatt Kommunen (DWK)“

Die demografische Entwicklung stellt die Kommunen vor große und vielfältige Herausforderungen. Von den Problemen in den unterschiedlichen politischen Feldern sind insbesondere komplex strukturierte Gebietskörperschaften wie der Regionalverband Saarbrücken betroffen. Die Anstrengungen, die vielen Akteure mit ihren spezifischen Eigeninteressen und Erfahrungshintergründen auf eine gemeinsame Strategie einzuschwören, stellen sich jedoch als anspruchsvoll und hindernisreich heraus.

An diesem Punkt setzt die Beratung durch das iso-Institut an. Ziel der Beratung ist es, den Regionalverband Saarbrücken zu unterstützen, am Projekt „Demografie Werkstatt Kommunen“ erfolgreich teilzunehmen. Im Einzelnen sollen u.a. folgende Beratungsleistungen erbracht werden:

  • Konkretisierung der Ressourcen und Handlungsbedarfe im Regionalverband.
  • Verständigung auf gemeinsame Ziele, die durch das Projekt erreicht werden sollen.
  • Definition, welche Zielgruppen bzw. Personen adressiert werden sollen.
  • Priorisierung der zu bearbeitenden Handlungsfelder und ggf. Festlegung regionaler Schwerpunkte.
  • Klärung von Verantwortlichkeiten für Demografie und Etablierung interner Organisationsstrukturen auf der Verwaltungsebene.
  • Hilfestellungen bei der Entwicklung und Umsetzung modellhafter Maßnahmen.

 

 

demografiewerkstattProjektlaufzeit: abgeschlossen 2020
Auftraggeber: Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.
Projektleitung: Dr. Volker Hielscher
Projektmitarbeiter*innen: Melanie Schmitt
Kooperationspartner: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,     Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V., Regionalverband Saarbrücken

 

Projekt-Homepage: https://www.demografiewerkstatt-kommunen.de/Kommunen/Saarbruecken

Veröffentlichungen:

Dokumentation „World-Café als Werkstatt zur Gestaltung des demografischen Wandels„ [Zur Dokumentation]

Hielscher, Volker; Schmitt, Melanie (2020): Ressortübergreifende Kooperation in der Kommunalverwaltung. Aspekte für eine gelingende Umsetzung. Beitrag zum Werkzeugkoffer im Projekt Demografiewerkstatt-Kommunen. [Download]

Schmitt, Melanie (2020): Bildungskonferenz. Beitrag zum Werkzeugkoffer im Projekt Demografiewerkstatt-Kommunen. [Download]

Sektorenübergreifender Einsatz von Betreuungskräften an der Schnittstelle von Krankenhaus und ambulanter Versorgung (SEBKam )

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Erprobung des sektorenübergreifenden Einsatzes von Betreuungskräften für Demenzkranke im Akutkrankenhaus. Es soll aufgezeigt werden, wie die positiven Erfahrungen von Pflegeeinrichtungen mit dem Einsatz von Betreuungskräften nach § 87b SGB XI, wie z.B. die Steigerung der Lebensqualität sowie die Entlastung der Pflegekräfte, für die Akutkrankenhäuser systematisch nutzbar gemacht werden können. Zudem soll herausgearbeitet werden, wie eine sektorenübergreifende Kontinuität von Aktivierung, Betreuung und Beratung an der Schnittstelle von ambulanter Versorgung und Akutkrankenhaus organisatorisch umgesetzt werden kann. Im Fokus stehen diejenigen Personen, die aufgrund einer Demenz nur über eine eingeschränkte Alltagskompetenz verfügen und die sich einer gkvKrankenhausbehandlung unterziehen müssen.

Dabei werden Demenzkranke einbezogen, die häusliche Betreuungen oder Betreuungsgruppen bei den beantragenden evangelischen oder katholischen Pflegediensten in Anspruch nehmen. Zudem sollen auch Pflegebedürftige von dem Betreuungsangebot profitieren, bei denen die Demenz im Krankenhaus erstmals diagnostiziert wurde und die in der ambulanten Versorgung bisher noch keine Betreuungsleistungen erhalten haben. Diese sollen während des Aufenthalts betreut, aber auch nach der Entlassung in die vorhandenen ambulanten Betreuungsangebote einbezogen werden.

Im Rahmen der wissenschaftlichen Analyse sollen zum einen die unmittelbaren Effekte des Einsatzes von Betreuungskräften auf die Patientensicherheit dementiell erkrankter Menschen anhand objektivierbarer Kriterien vergleichend untersucht und die Kostenwirksamkeit dieser Maßnahmen empirisch ermittelt werden (Wirkungsanalyse). Zum anderen werden über einen qualitativ-formativen Zugang auf der betrieblichen Ebene die Kooperation der Akteure im Feld sowie auf der institutionellen Ebene die übergeordneten (strukturellen und finanziellen) Rahmenbedingungen für den Einsatz von Betreuungskräften im Krankenhaus analysiert (Struktur- und Prozessanalyse). 

gkvProjektlaufzeit: abgeschlossen 2020
Auftraggeber: GKV-Spitzenverband
Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters
Projektmitarbeiter*innen: Dr. Elisabeth Krupp, Jana Rößler

Kooperationspartner: Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser Saarland, Biometrische Beratung: Prof. Dr. med. Jürgen Stausberg, Caritasverband Saar-Hochwald e.V., Kirchliche Sozialstation Neunkirchen, Spiesen-Elversberg gGmbH
Marienhaus Klinikum Saarlouis-Dillingen, Saarland Kliniken kreuznacher diakonie, Stiftung kreuznacher diakonie

 

Veröffentlichungen:

 

Kirchen-Peters, Sabine; Krupp, Elisabeth; Rößler, Jana (2020): Sektorenübergreifende Betreuung von demenzkranken Pflegebedürftigen im Krankenhaus. Die Ergebnisse des Projekts SEBKam (Sektorenübergreifender Einsatz von Betreuungskräften an der Schnittstelle von Krankenhaus und ambulanter Versorgung) – Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. – Unter Mitarbeit von Melanie Schmitt, Janet Kunz und Lea Willems – Fachliche Beratung: Prof. Dr. Jürgen Stausberg – Saarbrücken, 30. Juni 2020.

Kirchen-Peters, Sabine (2018): Vertrautes in der Fremde – Ambulante Betreuung für demenzkranke Menschen im Krankenhaus. In: Preis der Gesundheitsnetzwerker: Preisträger und shortlist 2018. Ein Preis der BERLIN-CHEMIE AG. PraxisWissen – Schriftenreihe zur Theorie und Praxis in neuen Versorgungsformen. Juli 2018. S. 14/15.

Kirchen-Peters, Sabine (2018): Hohe Akzeptanz bei Angehörigen und Patienten. Vier Fragen an Dr. Sabine Kirchen-Peters vom iso-Institut. In: Preis der Gesundheitsnetzwerker: Preisträger und shortlist 2018. Ein Preis der BERLIN-CHEMIE AG. PraxisWissen – Schriftenreihe zur Theorie und Praxis in neuen Versorgungsformen. Juli 2018. S. 16.

 

Weitere Informationen:

Flyer SEBKam [Download]

 

Wissenschaftlich-fachliche Begleitung der Modellmaßnahmen zur Verbesserung der Versorgung Pflegebedürftiger

Ziel des Modellprogramms des Bundesministeriums für Gesundheit ist die Weiterentwicklung der Pflegeversicherung. Damit intendiert sind die Ausweitung des Leistungsangebots (u.a. für spezielle Zielgruppen), ärztin

die qualitative Verbesserung bestehender Leistungsangebote, die Erleichterung der Inanspruchnahme von Leistungen und die Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs. Die wissenschaftlich-fachliche Begleitung unterstützt und berät das Bundesministerium für Gesundheit bei der Ausgestaltung des Programms im Rahmen der folgenden Aufgabenbereiche:

  • Wissenschaftliche Begutachtung eingehender Anträge auf Förderung sowie fachliche Begleitung laufender Vorhaben,
  • Wissenschaftliche Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit bei der konzeptionellen Weiterentwicklung der Pflegeversicherung,
  • Erarbeitung von Kurzexpertisen,
  • Aufbereitung der Daten und Erkenntnisse aus den Modellmaßnahmen.

 

Alle Aufgaben erfolgen in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Gesundheit.

Bundesgesundheitsministerium

Projektlaufzeit: abgeschlossen 2020 
Auftraggeber: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Projektleitung: Dr. Elisabeth Krupp
Projektmitarbeiter*innen: Henning Haab   

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2019 abgeschlossene Projekte

Wirkungsanalyse zum Förderprogramm „Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus“

Patienten mit kognitiven Einschränkungen und Demenzerkrankungen prägen zunehmend den Alltag in deutschen Akutkrankenhäusern. Für Kliniken stellt es jedoch eine anspruchsvolle und bisher nicht eingelöste Herausforderung dar, die Strukturen und Prozesse auf die menschen_alter_mann_isoBedürfnisse demenzkranker Patienten auszurichten. Im Jahr 2012 hat die Robert Bosch Stiftung ein mehrphasiges Modellprogramm zur Förderung innovativer Ansätze aufgelegt. Durch das Modellprogramm wurde ein Anstoß gegeben, die gravierenden Probleme in der Akutversorgung von Menschen mit Demenz anzugehen und ein Expertenwissen über geeignete Strukturen und Prozesse zu generieren. Begleitend wurden ein Masterstudiengang „Versorgung von Menschen mit Demenz“ (M.A.) und ein Graduiertenkolleg „Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus “ aufgebaut sowie europäische Studienreisen organisiert, um internationale Erfahrungen einzubeziehen.

Mit der Wirkungsanalyse sollen die vorliegenden Erfahrungen und das handlungsorientiere Wissen systematisch aufbereitet werden, um die weitere Verbreitung von demenzsensiblen Konzepten in Akutkliniken zu forcieren. Als Ergebnis soll ein Werkzeugkoffer (Tool-Box) zur modularen Implementierung demenzsensibler Krankenhäuser erstellt werden, der durch erprobte und wirksame Handlungshilfen, Instrumente, Prozessbeschreibungen usw. unterlegt ist. Einen wichtigen Fundus an Erfahrungen stellen dabei die von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projekte dar, die nun erstmals einer externen Gesamtevaluation zugeführt werden. Darüber hinaus werden mit im Themenfeld ausgewiesenen Expertinnen und Experten im gesamten Bundesgebiet Interviews durchgeführt.

Robert Bosch Stiftung

Projektlaufzeit: abgeschlossen 2019
Auftraggeber: Robert Bosch Stiftung
Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters
Projektmitarbeiter*innen: Dr. Elisabeth Krupp

 

 

Veröffentlichungen:
Kirchen-Peters, Sabine; Krupp, Elisabeth; Dietz, Birgit (2021): Umgebungsgestaltung für Menschen mit Demenz – Was sollten Akutkrankenhäuser beachten? In: Schrader, I. Barrierefreie Bau- und Wohnkonzepte: Kapitel 7.14: S. 1-10. Merchingen.

Fachliche Beratung bei der Umsetzung der Evaluation des Projekts „Demenzsensible Gestaltung des räumlichen Umfelds in der Pflege“

In den meisten Pflegeeinrichtungen unterliegen die räumlichen Bedingungen primär den funktionalen Anforderungen der stationären Versorgung. Für eine Anpassung der Umgebung an die speziellen Bedürfnisse der demenzkranken Patienten fehlen in aller Regel sowohl die Portrait einer Frau, die 96 Jahre alt istfinanziellen Möglichkeiten als auch das fachliche Knowhow. In Deutschland gibt es nur wenige Architekten, wie Frau Dr. Birgit Dietz von der TU München, die sich intensiv mit Konzepten einer demenzfreundlichen Architektur beschäftigt haben. Auf der Grundlage ihrer Expertise werden nun in zehn Pflegeheimen der Region Bamberg modellhafte Elemente erprobt und wissenschaftlich begleitet. Ziel der Evaluation ist sowohl die Bewertung der räumlichen Veränderungen durch die Pflegekräfte und Angehörigen als auch die Herausarbeitung förderlicher und hinderlicher Faktoren für den Projekterfolg. Durch die Evaluation wird ein erfolgreicher und breiter Transfer der Projektergebnisse auf weitere Pflegeheime in Bayern unterstützt.

Die Umsetzung der Evaluation erfolgt in enger Kooperation zwischen der TU-München und dem Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) in Saarbrücken, das über eine breite Expertise in der Demenzforschung verfügt. Die konkrete Umsetzung der Evaluation wird vor Ort von der TU München realisiert. Das iso-Institut übernimmt die fachliche Beratung zur methodischen Konzeption und zur praktischen Durchführung der Evaluation. Damit können zwei in ihrer jeweiligen Disziplin ausgewiesene Demenzexperten eine interdisziplinäre Bearbeitung des Projekts gewährleisten.

 

Projektlaufzeit: abgeschlossen 2019
Auftraggeber: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters
Projektmitarbeiter*innen: Henning Haab, Tania Goddard (Assistenz)
Kooperationspartner: Technische Universität München, Bayerisches Institut für alters- und demenzsensible Architektur

 

Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

 

Gute Schichtarbeit in gesunden Organisationen – wissenschaftliche Analysen und betriebliche Gestaltungsstrategien (GuSagO)

Das im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) geförderte Vorhaben setzt an dem Problem vieler Unternehmen an, eine wachsende Zahl von meist älteren Beschäftigten mit Einschränkungen zur Leistung von Schichtarbeit adäquat einzusetzen. Je mehr Mitarbeiter nicht mehr für Schichtarbeit verfügbar sind, desto schwieriger wird der Ersatz durch (noch) „schichttaugliche“ Mitarbeiter, für die in der Konsequenz die Arbeitszeitbelastungen und gesundheitliche Risiken ansteigen. Hier liegt erheblicher Forschungs- und Gestaltungsbedarf. Der Ansatzpunkt des Projekts besteht darin, in diesem Feld anwendungsorientiertes Wissen zu generieren und zum Gegenstand von personalpolitischen Handlungsansätzen und Gestaltungsstrategien zu machen.

Das Projekt adressiert Beschäftigte und Interessenvertretungen, verantwortliche Führungskräfte in Unternehmen und Experten/Multiplikatoren. Es verfolgt dabei zwei strategische Ziele:

  • Durch präventive Maßnahmen sollen die individuelle Arbeitsfähigkeit in der Schichtarbeit langfristig erhalten und gesundes Arbeiten bis zur Rente ermöglicht werden.
  • Unternehmen und Verwaltungen sollen in die Lage versetzt werden, durch Gestaltungsmaßnahmen die Bedingungen der Schichtarbeit zu verbessern und so langfristig die Leistungsfähigkeit und Arbeitgeber-Attraktivität der Organisation verbessern.

In den am Verbund mitwirkenden Unternehmen aus Industrie und Dienstleistungssektor werden Bestandsaufnahmen durchgeführt und Prozesse zur Entwicklung betrieblicher Modelllösungen initiiert und begleitet. Damit zukünftig auch andere Unternehmen von den Projektergebnissen lernen können, wird ein Transfer der Modellentwicklungen durch die Erstellung öffentlichkeitswirksamer Publikationen und durch die Mitwirkung bundesweiter und regionaler Transferpartner im Verbund sichergestellt.

Projektlaufzeit: abgeschlossen 2019
Gefördert durch: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) 
Projektträger: Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub)
Projektleitung: Dr. Volker HielscherProjektmitarbeiter*innen: Dr. Elena Kreutzer, Dr. Ingrid Matthäi

Kooperationspartner:

Unternehmenspartner: ArcelorMittal Germany Holding GmbH, EJOT Holding GmbH & Co. KG, SHG-Kliniken Völklingen, STEAG GmbH

Transferpartner: Betriebskrankenkasse firmus (BKK firmus), Demografie Netzwerk Saar (DNS), Das Demographie Netzwerk e.V. (ddn), Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)

Fachliche Begleitung:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Projekt-Homepage: http://www.gute-schichtarbeit.de/ (nicht mehr aktiv)

Veröffentlichungen:

Hielscher, Volker; Kreutzer, Elena; Matthäi, Ingrid (2019): Schichtarbeit gut gestalten. Handlungshilfe für Praktikerinnen und Praktiker im Betrieb. Saarbrücken: Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft.

Hielscher, Volker, Kreutzer, Elena; Matthäi, Ingrid (2019): Schichtarbeit unter Veränderungsdruck. Praxiserfahrungen – Herausforderungen – Zielkonflikte. Baden-Baden: Nomos Verlagsges.      

Weitere Informationen:

Schichtarbeit gut gestalten – Handlungshilfe für betriebliche Praktiker erschienen. [Weiterlesen]

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Digitalisierte Dienstleistungen im Bereich der Ernährungsberatung von Personengruppen mit erhöhten gesundheitlichen Risiken bei Fehlernährung (DiDiER)

Das zentrale Ziel des Projekts ist es, die Beratungsqualität von Dienstleistern nachweislich zu verbessern. Hierzu wird erforscht, ob und wie digitale Technologien wie Apps und personalisierte Datenbanken Dienstleistungsprozesse im Bereich der Ernährungsberatung zum Vorteil von Patienten und Beraterinnen verändern können. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse sollen auch auf andere Dienstleistungen im Bereich der Gesundheitswirtschaft oder auf andere Beratungstätigkeiten angewendet werden können.DIDIER

Dabei geht es vor allem um eine Verbesserung der Arbeitssituation der Beraterinnen bzw. der Dienstleistungserbringer sowie um eine Verbesserung der Mitarbeit der Patienten (compliance). Personenbezogene und komplexe Dienstleistungen können immer nur unter Mitwirkung der Dienstleistungsnehmer entstehen. In diesem Zusammenhang stellen sich daher Fragen nach der Realisierbarkeit von Verbesserungen durch die Nutzung digitaler Technologien sowie nach möglichen neuen Anforderungen an den Datenschutz.

Initial analysiert das iso die Interaktionssituation zwischen Beraterinnen und Patienten, um auf dieser Basis Anforderungen an eine Implementierung digitaler Technologien in den Beratungsprozess und deren Auswirkungen untersuchen zu können. Außerdem wird ein Konzept erarbeitet, welches die beiden in der Dienstleistungsforschung bislang weitgehend unverbundenen Forschungsstränge der Interaktionsarbeit und des Service Engineering in eine produktive Beziehung setzen soll.

 

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektlaufzeit: abgeschlossen 2019
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektträger:  Projektträger Karlsruhe, Produktion und Fertigungstechnologien (PTKA-PFT), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Projektleitung: Prof. Dr. Daniel Bieber
Projektmitarbeiter*innen: Henning Haab

 

 

Kooperationspartner: OFFIS e. V. – Institut für Informatik (Oldenburg) – Projektkoordination, Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB, Mönchengladbach), Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI, Saarbrücken), EUROKEY Software GmbH (Saarbrücken), Hochschule Kaiserslautern (Standort Zweibrücken), Carl von Ossietzky Universität (Oldenburg), T-Systems International GmbH (Mülheim a. d. Ruhr)

 

Barrieren und Treiber betrieblicher Inklusion und Prävention im Gesundheitswesen

Die Arbeitsbelastungen und der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen sind hinlänglich bekannt. Dennoch hinken in diesem Bereich die Anstrengungen für Prävention, Inklusion und den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit im Vergleich zu großen Industriebetrieben hinterher. Heute erreicht nur jede zehnte Fachkraft der Gesundheitswirtschaft in ihrem Beruf das Renteneintrittsalter.Inklusion

Das Forschungsprojekt setzt an diesem Widerspruch an. Im Mittelpunkt stehen damit die Umsetzungsbarrieren, die in der Gesundheitswirtschaft sowohl präventiven Maßnahmen (Gesundheitsförderung) als auch integrativen Strategien (Inklusion von Beschäftigten mit gesundheitlichen Einschränkungen) entgegenstehen. Das Projekt fragt nach den Gründen für Umsetzungsdefizite und -erfolge auf der Ebene von Rahmenbedingungen (Gesetzgebung und Finanzierung), auf der Ebene des Managements und auf der Ebene der Einstellungen der Fachkräfte. Ein Augenmerk wird auf die Rolle betrieblicher und außerbetrieblicher Akteure gelegt, die an der Umsetzung von Gesundheits- und Inklusionsstrategien mitwirken.

Gegenstand der Studie ist die Situation in Krankenhäusern und in der Altenpflege. In diesen Bereichen ist der überwiegende Teil der Beschäftigten des Gesundheitswesens tätig und es lassen sich die Konstellationen in großen wie auch in kleineren Organisationen rekonstruieren. Kontrastiv sollen dabei Pionierbetriebe betrachtet werden, die Inklusions- und Präventionsstrategien erfolgreich implementiert haben, sowie solche, die den „Normalbetrieb“ repräsentieren. Die Erhebungen umfassen Experteninterviews mit Branchen- und Gesundheitsexperten sowie Fallstudien in Krankenhäusern, in ambulanten Diensten und in stationären Pflegeeinrichtungen. Im Rahmen der Fallstudien werden die Organisationsstrategien sowie die subjektiven Orientierungen der Beschäftigten als begünstigende oder hemmende Faktoren für die Realisierung von Inklusionsstrategien herausgearbeitet.

Die Ergebnisse der Studie sollen die Wissensbasis über Umsetzungsbarrieren für betriebliche Inklusions- und Gesundheitskonzepte erweitern und so dazu beitragen, dass vorliegende Handlungskonzepte und Beispiele „Guter Praxis“ eine breitere Anwendung finden.

 

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Projektlaufzeit: abgeschlossen 2019
Gefördert durch: Hans-Böckler-Stiftung
Projektleitung: Dr. Volker Hielscher
Projektmitarbeiter*innen: Dr. Sabine Kirchen-Peters, Dr. Elisabeth Krupp

 

 

Veröffentlichungen:

Hielscher, Volker und Sabine Kirchen-Peters. Woran hapert’s bei der betrieblichen Gesundheitsförderung?. In: Management & Krankenhaus, Nr. 9/2018, S. 6.

Hielscher, Volker; Kirchen-Peters, Sabine; Krupp, Elisabeth (2018): Bei der betrieblichen Gesundheitsförderung gibt es „Luft nach oben“! In: Seniorenheim-Magazin, Ausgabe 02/2018, S. 40 – 41.

 Hielscher, Volker; Kirchen-Peters, Sabine; Krupp, Elisabeth (2018): Gesundheitsförderung – Die Gesundheit der Pflegenden schützen. In: CAREkonkret, Nr. 51, S. 2.

Krupp, Elisabeth; Hielscher, Volker; Kirchen-Peters, Sabine (2018): Gesundes Arbeiten auch in der ambulanten Pflege. In: Häusliche Pflege, Nr. 4/2018, S. 14.

 

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2018 abgeschlossene Projekte

BMG-Modellprojekt zur Entwicklung, Anwendung und Evaluierung neuer gesundheitsmarktspezifischer Integrationsinstrumente 2018

Der Bedarf an Fachkräften in der Pflege- und Gesundheitswirtschaft ist deutlich gestiegen. Deshalb bestehen gerade in der Pflege für Personen mit Flucht- und Migrationshintergrund sichere berufliche Perspektiven. Projekt-BMG-Modellprojekt 5Voraussetzung für eine gelungene berufliche Integration der Zielgruppe in den Gesundheitsbereich sind Maßnahmen, die den Herausforderungen einer erfolgreichen Qualifizierung und einer gesellschaftlichen Eingliederung gerecht werden.

Im diesem Rahmen führt die saarland.innovation&standort e. V. (saar.is) im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) ein Modellprojekt zur Entwicklung, Anwendung und Evaluierung neuer gesundheitsmarktspezifischer Integrationsinstrumente durch. Ziel des Projektes ist es, die berufliche Integration von Menschen mit Flucht- beziehungsweise Migrationshintergrund als nachhaltigen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs im deutschen Gesundheitswesen zu untersuchen. In den Bundesländern bereits vorhandene Integrationsinstrumente, wie beispielsweise Qualifizierungs- und Sprachkursangebote sowie Vorbereitungskurse, aber auch Kompetenzfeststellungsverfahren und berufliche Anerkennungsverfahren, werden bewertet, modifiziert und ggf. weiterentwickelt. Daraus sollen in einer 2019 angesetzten Umsetzungsphase bundesweit adaptierbare strukturelle Verbesserungen abgeleitet werden.

Das iso-Institut hat hier einen Unterauftrag übernommen, dessen Ziel es ist, eine aktuelle Bestandaufnahme von Good- und Best-Practice-Ansätzen der auf Zugewanderte ausgerichteten Projekte, Maßnahmen und Initiativen zu leisten und diese nach förderlichen sowie hemmenden Faktoren zu bewerten. Dabei eruiert das iso-Institut auch die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für eine bundesweite Übertragung von Maßnahmen.

saarisProjektlaufzeit: abgeschlossen 2018
Auftraggeber: saarland.innovation&standort e.V. (saar.is)
Projektleitung: Prof. Dr. Daniel Bieber
Projektmitarbeiter*innen: Dr. Elena Kreutzer, Jana Rößler

Entwicklung eines Trainingsprogramms zur Verbesserung eines aktiven und gesunden Alterns durch die Nutzung von High-Tech Assitive Technology (AcTive)

Technik bietet die Möglichkeit, ein aktives und selbstständiges Leben im Alter zu unterstützen. Es lässt sich allerdings feststellen, dass viele ältere Menschen vor allem moderne Informations- und Kommunikations-technologien (ICT) bislang noch eher wenig nutzen. ActiveDie Gründe hierfür sind vielschichtig; als ein zentraler Aspekt lässt sich allerdings die fehlende Kompetenz im Umgang mit ICT ausmachen.

Das übergeordnete Ziel von AcTive ist es, Trainingsmaterialien für ältere Menschen zu entwickeln, die passgenau auf deren Bedürfnisse und Lebenssituationen abgestimmt sind (z. B. Smartphones, Notrufsysteme). Diese Materialien sollen benutzt von interessierten älteren Menschen und deren Angehörigen werden, aber auch von Personen, die ältere Menschen im Umgang mit moderner Technik schulen. Es sollen grundlegende Fragen im Umgang und gute Beispiele aus der Praxis gezeigt werden, um den Mehrwert im täglichen Leben zu verdeutlichen. Das Trainingsmaterial wird auf einer Online-Plattform gesammelt und zur Verfügung gestellt.

Die Ziele von AcTive:

  • Bewusstsein für das Potenzial von technischen Geräten für ein aktives und selbstständiges Altern fördern,
  • ICT-Kompetenzen von älteren Menschen fördern,
  • Nutzen von technischen Geräten älteren Menschen näherbringen,
  • „Peer to Peer“ Trainingsmodelle durch nutzerzentrierte Trainingsmaterialien unterstützen und fördern.

 

Projektlaufzeit: abgeschlossen 2018
Gefördert durch: Erasmus+ Programm der Europäischen Union
Projektleitung: Henning Haab
Projektmitarbeiter*innen: Prof. Dr. Daniel Bieber

Kooperationspartner:

  • Centrul IT pentru Stiinta si Tehnologie (Rumänien)
  • E-SENIORS (Frankreich)
  • GESTIO SOCIOSANITARIA AL MEDITERRANI SL (Spanien)
  • Knowledge Society Association (Polen)
  • Institut Arbeit und Technik (Deutschland)
  • Stowarzyszenie Spoleczenstwa Wiedzy (Polen)

Projekt-Seite: https://www.active-ict.eu/de/ueber-das-projekt/

Weiterführung „Demografie Netzwerk Saar – DNS“ (II)

Das regionale Demografie Netzwerk Saar (DNS) wurde im Jahr 2013 vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr im Rahmen der Fachkräftesicherungsstrategie des Landes initiiert und wird seitdem durch das iso-Institut koordiniert, fachlich betreut und Demografie Netzwerk Saar - DNS IIweiterentwickelt.

Das Demografie Netzwerk Saar ist ein Baustein der Fachkräftesicherungsstrategie der Landesregierung. Ziel ist es, die Vernetzung von Unternehmen zu fördern und ein praxisnahes Informations- und Unterstützungsangebot aufzubauen, das Unternehmen dabei helfen soll, durch eine nachhaltige Personalpolitik im demografischen Wandel wettbewerbs- und leistungsfähig zu bleiben.

Das Demografie Netzwerk Saar richtet sich an Unternehmen aus allen Branchen mit Sitz im Saarland, insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen sowie Handwerksbetriebe. Zur Mitwirkung eingeladen sind alle Unternehmen, die Unterstützungsbedarfe haben, die an einem überbetrieblichen Austausch interessiert sind oder die bereits über geeignete Konzepte verfügen und andere Betriebe an ihren Erfahrungen teilhaben lassen möchten.

Das Projekt wird durch einen Steuerkreis begleitet und beraten, in dem neben dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr auch VSU, IHK, HWK, Arbeitskammer, DGB, Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Ministerium für Umweltschutz und Verbraucherschutz, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie vertreten sind.

Das Projekt wird vom iso-Institut in Kooperation mit saar.is saarland.innovation&standort e.V. durchgeführt.

Projektlaufzeit: abgeschlossen 2018
Auftraggeber: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes
Gefördert durch: Europäischer Sozialfonds
Projektleitung: Prof. Dr. Daniel Bieber
Projektkoordination: Dr. Ingrid Matthäi
Projektmitarbeiter*innen: Dr. Volker Hielscher, Dr. Elena Kreutzer
Kooperationspartner: saarland.innovation&standort e. V. (saaris)
Projekt-Homepage: www.demografie-netzwerk-saar.de

 

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2017 abgeschlossene Projekte

Private Ressourcen und Bedarfe zur Bewältigung von Pflegebedürftigkeit

Hand_alter MenschVor dem Hintergrund des demografisch bedingten steigenden Pflegebedarfes stehen die Pflegeversicherung und ihre Finanzierungsgrundlagen zur Diskussion. So wird seit langem kritisiert, dass Hilfe- und Pflegebedarfe durch den derzeit geltenden Pflegebedürftigkeitsbegriff nur unzureichend erfasst und Pflegeleistungen durch das Teilkaskoprinzip der Pflegeversicherung nur mangelhaft finanziert werden. Pflegeleistungen müssen in Deutschland in hohem Maße durch private Zuzahlungen finanziert und/oder als private Eigenleistung erbracht werden. Inwiefern das neue Pflegestärkungsgesetz wirksame Entlastung schafft, ist eine offene Frage.

Von diesen Rahmenbedingungen sind die Menschen in sehr unterschiedlichem Ausmaß betroffen. So bestehen nicht nur deutliche soziale Ungleichheiten in der Verteilung von Pflegebedürftigkeit. Anzunehmen ist, dass soziale Schieflagen ebenso hinsichtlich der Ressourcen existieren, mit denen Pflegeleistungen bzw. Zuzahlungen zu Pflegeleistungen privat finanziert werden können. Bisher ist jedoch kaum ausgeleuchtet, welche Aufwendungen private Haushalte mit unterschiedlichem sozioökonomischen Status einbringen, um funktionierende Pflegearrangements herzustellen. Im Rahmen einer breit angelegten Studie sollen deshalb die privaten Bedarfe und Ressourcen für die Bewältigung von Pflegebedürftigkeit ermittelt werden.

Zur Felderschließung wird eine Expertenbefragung von Akteuren aus Wissenschaft, Politik, Kostenträgern und Leistungsanbietern durchgeführt. Den empirischen Kern der Studie bildet eine quantitative Befragung von Haushalten, in denen Personen mit einer festgestellten Pflegeeinstufung oder mit einem Pflegebedarf ohne Pflegestufe leben. Die Daten werden mit statistischen Analyseverfahren ausgewertet.

Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, die tatsächlichen Aufwendungen privater Haushalte für die Pflegebedürftigkeit zu ermitteln, über die Leistungen der Pflegeversicherung bisher nicht abgedeckte Hilfebedarfe zu identifizieren und soziale Ungleichheitsstrukturen des Finanzierungssystems aufzudecken. Sie können somit einen Beitrag leisten, die sozialpolitische Diskussion um eine solidarische und zukunftsfähige Finanzierung der Pflege in Deutschland zu fundieren.

 

Hans_Böckler_Stiftung_LogoProjektlaufzeit: abgeschlossen 2017
Auftraggeber: Hans-Böckler-Stiftung
Projektleitung: Dr. Volker Hielscher
Projektmitarbeiter*innen: Dr. Sabine Kirchen-Peters, Prof. Dr. Lukas Nock

Wissenschaftlich-fachliche Begleitung des BMG-Modellprogramms „Verbesserung der Versorgung Pflegebedürftiger“

Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) begleitet das iso-Institut wissenschaftlich und fachlich das BMG-Modellprogramm „Verbesserung der Versorgung Pflegebedürftiger“.

Das Modellprogramm durchlief bereits mehrere Phasen der Begleitforschung, an denen das iso-Institut federführend beteiligt war. Es wurde 1992 mit dem Ziel aufgelegt, die Pflegeversicherung vorzubereiten und deren Umsetzung zu begleiten sowie Akzente für die Weiterentwicklung zu setzen. Über eineinhalb Jahrzehnte war es Aufgabe des iso-Instituts, die Vielzahl der geförderten Projekte konzeptionell zu beraten, den Implementierungsprozess und die Wirkung bestimmter Maßnahmen zu evaluieren und die Ergebnisse in der Schriftenreihe des Modellprogramms zu veröffentlichen (18 Bände).

Danach gab es eine inhaltliche Zäsur in der Ausgestaltung des Modellprogramms. Es wurden nur noch einzelne Modelle gefördert. Der Schwerpunkt liegt seitdem auf der Förderung von Studien zu Themen, die eng an das gesetzgeberische Handeln gebunden sind und der Weiterentwicklung der Pflegeversicherung dienen. Mit der neuen Zielsetzung des Modellprogramms änderte sich die Aufgabenstellung der wissenschaftlich-fachlichen Begleitung. Der Schwerpunkt liegt heute auf

  • der inhaltlichen Vorbereitung von Ausschreibungen und der Begutachtung eingehender Anträge;
  • der konzeptionellen Beratung des BMG bei der Weiterentwicklung der Pflegeversicherung,
  • der fachlichen Beratung der geförderten Projekte,
  • der inhaltlichen Aufbereitung der Projektergebnisse für das gesetzgeberische Handeln.

 

Bundesgesundheitsministerium

Projektlaufzeit: abgeschlossen 2017
Auftraggeber: Bundesministerium für Gesundheit
Projektleitung: Carola Schweizer
Projektmitarbeiter*innen: Maria Zörkler

Arbeiten 4.0 – Chancen und Herausforderungen in Luxemburg

Regierung LuxemburgAktuelle technologische Trends wie mobiles Internet, Konnektivität, Cloud Computing, Big Data, FinTechs, Robotik, Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz führen weltweit zu einem tiefgreifenden Wandel von Arbeitsorganisation, Arbeitsplätzen, Arbeitsprozessen und Arbeitsformen.

Das Projekt „Arbeiten 4.0 – Chancen und Herausforderungen für Luxemburg“ ist eine Folgestudie des im November 2016 veröffentlichten Strategiepapiers „Die dritte industrielle Revolution in Luxemburg“ des US-amerikanischen Ökonomen Jeremy Rifkin und setzt sich mit den sozialen Komponenten des zukünftigen, ressourcenschonenden und digitalisierten Wirtschaftsmodells im Großherzogtum Luxemburg auseinander.

Ziel der vom luxemburgischen Arbeitsministerium, der luxemburgischen Handelskammer und der luxemburgischen Arbeitnehmerkammer in Auftrag gegebenen Studie ist es, die möglichen sozialen Auswirkungen der Digitalisierung auf die luxemburgische Arbeitswelt aufzuzeigen und die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen vor dem Hintergrund der luxemburgischen Wirtschafts- und Arbeitsmarktstruktur zu diskutieren. Die Studie soll Politik, Wirtschaft und Sozialpartnern mögliche Handlungsfelder aufzeigen und dem nationalen Sozialdialog dienlich sein.

Dabei werden neben quantitativen Auswertungen von statistischem Datenmaterial beispielsweise von EUROSTAT, STATEC und PIAAC qualitative Interviews mit lokalen Stakeholdern in Luxemburg geführt.Die Durchführung der multidisziplinären, explorativen Studie obliegt dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsförderung (ZEW), Mannheim und dem iso-Institut.

Projektlaufzeit: 2017

Auftraggeber: Ministerium für Arbeit, Beschäftigung sowie Sozial- und Solidarwirtschaft Luxemburg, Handelskammer Luxemburg, Arbeitnehmerkammer Luxemburg
Projektleitung: Prof. Dr. Daniel Bieber
Projektmitarbeiter*innen: Dr. Elena Kreutzer, Georgia Frede
Kooperationspartner: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)

Veröffentlichungen:

Prof. Dr. Irene Bertschek, Dr. Daniel Arnold, Dr. Daniel Erdsiek, Prof. Dr. Katharina Nicolay (ZEW), Prof. Dr. Daniel Bieber ; Dr. Elena Kreutzer (iso-Institut) (01/2018): Arbeiten 4.0 – Chancen und Herausforderungen für Luxemburg

Weitere Informationen:

Artikel 04.05.2018: Vorstellung der Studie „Arbeiten 4.0 – Chancen und Herausforderungen für Luxemburg“.

Handelskammer Luxemburg

Arbeitnehmerkammer Luxemburg

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2016 abgeschlossene Projekte

Produktivität und Effektivität von Dienstleistungen - Zur innovativen Bewältigung einer Gratwanderung (EFFInDi)

Teilvorhaben „Produktivitätskultur und Dienstleistungsbewertung“

Das Projekt zielt darauf, die Produktivität wissensintensiver, produktionsbezogener Dienstleistungen gezielt zu steigern, denn Dienstleistungen bergen ein hohes gesamtwirtschaftliches Wachstumspotenzial, wenn es durch die Steigerung der Produktivität besser ausgeschöpft wird. Es werden erforderliche wissenschaftlich fundierte Instrumente konstruiert und zur Verfügung gestellt. Damit dies gelingt, sollen sowohl die theoretischen Grundlagen der Produktivität von Dienstleistungen als auch das Messen und Bewerten sowie die Gestaltung der Produktivität von Dienstleistungen in der Praxis näher untersucht werden.

Das Verbundprojekt EFFInDi untersucht erstens bestehende Messkonzepte und die Verständnisse (Kulturen) ihrer Anwendung sowie die daraus erfolgenden praktischen Konsequenzen und Probleme. Es versucht zweitens Möglichkeiten, Indikatoren, Messkonzepte und Verständnisse zu entwickeln, die für die genannten Probleme bessere Lösungen bieten. Diese stellen auf die gesamte Wertschöpfungskette und die Vereinbarung sich widersprechender Zielstellungen ab. Drittens strebt das Projekt an, insbesondere den Einfluss „weicher“, schwer messbarer, aber besonders wichtiger Faktoren für die Dienstleistungsproduktivität wie Kompetenz und Motivation aufzuzeigen und Innovationen der Dienstleistungsarbeit zu identifizieren, welche die Dienstleistungsproduktivität verbessern.

Umgesetzt werden die Ergebnisse des Verbundprojektes in einem innovativen Mess- und Bewertungskonzept, unter anderem in Form einer reflexiven Softwarelösung, ferner in Referenzbeispielen von good practice, einer Qualifizierungskonzeption für die Messung und Verbesserung von Dienstleistungsproduktivität sowie der Anwendung der entwickelten Methoden. Zu erwarten ist, dass durch die Projektresultate die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gesteigert wird: und zwar nicht durch eine eindimensionale Jagd nach Produktivitätszuwächsen, sondern durch die Anwendung von geeigneten Bewertungsverfahren, die auf der Höhe der realen Entwicklung innerhalb des betrachteten Unternehmens sind.

Das Teilvorhaben des iso-Instituts befasst sich mit der Erhebung und der Typisierung von Produktivitätskulturen unter Berücksichtigung des Konzepts der betrieblichen Sozialordnung, der Analyse bestehender Verfahren der Diensltiestungsbewertung und Entwicklung neuer Bewertungskritieren. Die Ergebnisse fließen u.a.in die Entwicklung einer reflexiven Softwarelösung ein, ferner in Referenzbeispielen von good practice.

Dieses Projekt wird im Förderschwerpunkt „Produktivität von Dienstleistungen“ des Forschungs- und Entwicklungsprogramms „Innovationen mit Dienstleistungen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

BMBF

Projektstand: abgeschlossen 2016
Projektträger: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Förderprogramm: Innovationen und Dienstleistungen
Kooperationspartner: Technische Universität Chemnitz, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Dr. Manfred Moldaschl, Friedrich -Schiller-Universität Jena, Fakultät für irtschaftswissenschaften,
Prof. Dr. Uwe Cantner
Projektleiter: Dipl.-Soz. Josef Reindl
Projektmitarbeiter: Dipl.-Soz. Josef Reindl, Dr. Heiko Breit

 

(Digitalisierte) Arbeit in Industrie 4.0 - Aktueller Umsetzungsstand im Saarland und Themenrelevanz für Betriebliche Interessenvertretungen

Ziel der arbeitssoziologischen Studie ist eine regionale Bestandsaufnahme zum aktuellen Umsetzungsstand, zum Planungsstand und zur thematischen Relevanz von „Industrie 4.0“ in saarländischen Industrieunternehmen.

Der (Meta-)Begriff „Industrie 4.0“ steht im Kern für eine hochflexible, automatisierte Fertigung durch intelligente Vernetzung von virtueller Welt (Internet der Dinge, Big Data) und physischen Prozessen in Form von Cyber-Physischen Systemen (CPS). Neben der digitalen Vernetzung gehören bspw. Machine to Maschine-Interaktion (M2M) und adaptive Robotersysteme, die direkt am Arbeitsplatz mit dem Menschen interagieren, zu den zentralen Bausteinen der Smart Factory.

Weitgehend unstrittig ist, dass ‚Industrie 4“ zu einem neuen Niveau der Fertigungsautomatisierung beitragen und damit auch die Produktionsarbeit in der Zukunft grundlegend verändern wird. Aus arbeitssoziologischer Perspektive werden in der empirischen Studie vor allem folgende Fragestellungen aufgegriffen:

  • Wie verändern sich Arbeitsinhalte, Arbeitsanforderungen und Arbeitsbedingungen?
  • Wie beeinflusst der Technikwandel die Arbeitsorganisation, die Arbeits- und Leistungspolitik?
  • Welche Verschiebungen in der Qualifikations- und Beschäftigtenstruktur sind zu erwarten?
  • Entstehen neue Qualifikationsanforderungen und Qualifizierungsbedarfe?
  • Welche Chancen und Risiken birgt Industrie 4.0 für die Beschäftigten?
  • Wie fundiert ist der Informations- und Kenntnisstand der Betrieblichen Interessenvertretung?
  • Welche Beteiligungs- und (Mit-)Gestaltungsmöglichkeiten sehen Betriebsräte und inwieweit werden sie bereits genutzt?

Im Rahmen der explorativen Studie werden empirische Kurzfallstudien in saarländischen Industrieunternehmen durchgeführt sowie Expertengespräche.

Besonderes auch für diejenigen Menschen, die aufgrund fortgeschrittenen Alters oder eingeschränkter Mobilität Unterstützung im ÖPNV brauchen.

 

Auftraggeber: Arbeitskammer des Saarlandes
Projektstand: abgeschlossen 2016
Projektleitung: Dr. Ingrid Matthäi
Kooperationspartner: BEST – Beratungsstelle für sozialverträgliche Technologiegestaltung e.V.

 

 

Veröffentlichungen:

Matthäi, Ingrid (2016): Wandel der Produktionsarbeit in Industrie 4.0 in saarländischen Industriebetrieben. (Digitalisierte) Arbeit in Industrie 4.0 – Aktueller Umsetzungsstand im Saarland und Themenrelevanz für Betriebliche Interessenvertretungen. Eine qualitative Studie im Auftrag der Arbeitskammer. Saarbrücken.

Evaluation des Förderprogramms "Operation Team - Interprofessionelles Lernen in den Gesundheitsberufen"

Portrait einer Frau, die 96 Jahre alt ist

Der anhaltende Diskurs um die Leistungs- bzw. Zukunftsfähigkeit des deutschen Gesundheitssystems ist durch das Bemühen gekennzeichnet, eine bedarfsgerechte Versorgung der zunehmend älter werdenden Bevölkerung mit Gesundheitsgütern und -dienstleistungen sicherzustellen. Neben in erster Linie ökonomisch getriebenen Lösungsansätzen, technischen Innovationen in der Patientenbehandlung und -pflege sowie der kontinuierlichen fachlichen Weiterentwicklung der einzelnen im Gesundheitswesen vertretenen Berufsgruppen, rückt in den letzten Jahren mehr und mehr eine neue Perspektive in den Vordergrund, wenn es um die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen geht: Die interprofessionelle Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe.

Mit der Bereitstellung von Fördermitteln für Projekte zur Entwicklung und Umsetzung interprofessioneller Lerneinheiten an Universitäten, Hochschulen und nichtakademischen Ausbildungsinstitutionen hat die Robert Bosch Stiftung im Jahr 2013 das Förderprogramm „Operation Team – Interprofessionelles Lernen in den Gesundheitsberufen“ ins Leben gerufen. Das Programm adressiert gezielt die berufliche Sozialisation angehender Mediziner/innen, Pflegekräfte und Therapeut/innen, damit der zukünftige Fachkräftenachwuchs bereits in der Ausbildungsphase an die Kooperation in einem multiprofessionellen Team herangeführt wird und die hierfür erforderlichen Kompetenzen erwirbt.

Das iso-Institut wurde mit der Evaluation dieses Förderprogrammes beauftragt, um die geförderten Einzelprojekte hinsichtlich ihrer Effektivität vergleichend zu untersuchen sowie die jeweiligen (teilweise noch andauernden) Prozesse bei der Entwicklung, Implementation und Durchführung der Lerneinheiten zu rekonstruieren. In einem zweiten Schritt geht es darum, die Rahmenbedingungen der Projekte, ihren jeweiligen konzeptionellen Hintergrund sowie fördernde Faktoren aber auch Hindernisse zu analysieren, die besonders bei der Modellierung von Schlüsselprozessen und für den Transfer der Projektergebnisse zu berücksichtigen sind. Vor dem Hintergrund der Kombination dieser beiden Erkenntnisschritte sollen schließlich Handlungsempfehlungen für die curriculare Verankerung der jeweiligen interprofessionellen Lerneinheiten entwickelt werden, um einen Ergebnistransfer zu ermöglichen.

 

Robert Bosch Stiftung

Projektlaufzeit: 01.10.2014 – 31.01.2016
Auftraggeber: Robert Bosch Stiftung
Projektleitung: Prof. Dr. Lukas Nock
Projektmitarbeiter*innen: Dr. Sabine Kirchen-Peters

 

 

Veröffentlichungen:

Nock, Lukas (2016): Externe Gesamtevaluation des Förderprogramms „OPERATION TEAM – Interprofessionelles Lernen in den Gesundheitsberufen“ der Robert Bosch Stiftung. Unveröffentlichter Abschlussbericht, Saarbrücken, Februar 2016.

Cichon, I. & Nock, L. (2015): Förderprogramm „Operation Team“ der Robert Bosch Stiftung. Interprofessionelles Lehren und Lernen in den Gesundheitsberufen. AG BFN-Forum „Entwicklungen und Perspektiven in den Gesundheitsberufen“. Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 15.-16. Oktober 2015.

Nock, Lukas (2016): Handlungshilfe zur Entwicklung von interprofessionellen Lehrveranstaltungen in den Gesundheitsberufen. Im Auftrag der Robert Bosch Stiftung. Heidelberg & Saarbrücken, März 2016

 

Wissenschaftliche Begleitung des Modellvorhabens "Landesfachstelle Demenz"

Länger gesund zu Hause bleiben – mit Hilfe Künstlicher IntelligenzDas Thema Demenz rückt zunehmend in den Blickpunkt der allgemeinen Öffentlichkeit, weil immer mehr Menschen direkt bzw. indirekt von der Krankheit betroffen sind. Der Auf- und Ausbau von begleitenden Angeboten für diese Menschen steht – nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung – als wichtiges Handlungserfordernis auf der politischen Agenda. Um die diesbezüglichen Anstrengungen in der Region zu koordinieren, wurde im Saarland über die Finanzierungsmöglichkeiten des § 45c SGB XI eine „Landesfachstelle Demenz“ eingerichtet. Um die Wirksamkeit des neu installierten Angebots nachzuweisen, sieht der Gesetzgeber für solche Modellvorhaben eine wissenschaftliche Begleitung und Auswertung vor, die vom Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso), Saarbrücken durchgeführt wird.

Zu den Arbeitsschwerpunkten der Landesfachstelle gehören u.a.:

  • Aufbau von Servicestellen für Demenz-Beratung bei den Pflegestützpunkten;
  • Organisation der internen Kooperation und Koordination zur Förderung der Vernetzung aller mit dem Thema „Demenz“ beschäftigten Akteure im Land;
  • Planung und Durchführung von Tagungen mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten.

Im Zentrum der Evaluation steht die Frage, wie erfolgreich die Landesfachstelle ihre vielfältigen Aufgaben bewältigt und welche konkreten Fortschritte in der Demenzversorgung durch die angestrebte Vernetzung der Hilfen erzielt werden. Zum Einsatz kommen verschiedene sozialwissenschaftliche Methoden, darunter Experteninterviews, die Auswertung von Materialien, eine Netzwerkanalyse sowie Reflexionsworkshops.

Demenz Verein Saarlouis

Projektlaufzeit: abgeschlossen 2016
Auftraggeber: Demenz-Verein Saarlouis e.V.
Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters

(Digitalisierte) Arbeit in Industrie 4.0 - Aktueller Umsetzungsstand im Saarland und Themenrelevanz für Betriebliche Interessenvertretungen

industrie-4.0Ziel der arbeitssoziologischen Studie ist eine regionale Bestandsaufnahme zum aktuellen Umsetzungsstand, zum Planungsstand und zur thematischen Relevanz von „Industrie 4.0“ in saarländischen Industrieunternehmen.

Der (Meta-)Begriff „Industrie 4.0“ steht im Kern für eine hochflexible, automatisierte Fertigung durch intelligente Vernetzung von virtueller Welt (Internet der Dinge, Big Data) und physischen Prozessen in Form von Cyber-Physischen Systemen (CPS). Neben der digitalen Vernetzung gehören bspw. Machine to Maschine-Interaktion (M2M) und adaptive Robotersysteme, die direkt am Arbeitsplatz mit dem Menschen interagieren, zu den zentralen Bausteinen der Smart Factory.

Weitgehend unstrittig ist, dass „Industrie 4.0“ zu einem neuen Niveau der Fertigungsautomatisierung beitragen und damit auch die Produktionsarbeit in der Zukunft grundlegend verändern wird. Aus arbeitssoziologischer Perspektive werden in der empirischen Studie vor allem folgende Fragestellungen aufgegriffen:

  • Wie verändern sich Arbeitsinhalte, Arbeitsanforderungen und Arbeitsbedingungen?
  • Wie beeinflusst der Technikwandel die Arbeitsorganisation, die Arbeits- und Leistungspolitik?
  • Welche Verschiebungen in der Qualifikations- und Beschäftigtenstruktur sind zu erwarten?
  • Entstehen neue Qualifikationsanforderungen und Qualifizierungsbedarfe?
  • Welche Chancen und Risiken birgt Industrie 4.0 für die Beschäftigten?
  • Wie fundiert ist der Informations- und Kenntnisstand der Betrieblichen Interessenvertretung?
  • Welche Beteiligungs- und (Mit-)Gestaltungsmöglichkeiten sehen Betriebsräte und inwieweit werden sie bereits genutzt?

 

Im Rahmen der explorativen Studie werden empirische Kurzfallstudien in saarländischen Industrieunternehmen durchgeführt sowie Expertengespräche. Ins besondere auch für diejenigen Menschen, die aufgrund fortgeschrittenen Alters oder eingeschränkter Mobilität Unterstützung im ÖPNV brauchen.

Projektlaufzeit: abgeschlossen 2016
Auftraggeber: Arbeitskammer des Saarlandes
Projektleitung: Dr. Ingrid Matthäi
Kooperationspartner: BEST – Beratungsstelle für sozialverträgliche Technologiegestaltung e.V.

Veröffentlichungen:
Matthäi, Ingrid (2016): Wandel der Produktionsarbeit in Industrie 4.0 in saarländischen Industriebetrieben. (Digitalisierte) Arbeit in Industrie 4.0 – Aktueller Umsetzungsstand im Saarland und Themenrelevanz für Betriebliche Interessenvertretungen. Eine qualitative Studie im Auftrag der Arbeitskammer. Saarbrücken.

 

BESTArbeitskammer des Saarlandes

 

Bildungsbeteiligung im Saarland

Sozial- oder Pflegewissenschaftler/inIm Anschluss an die Arbeitskammerstudie von 2004 „Bildungsbeteiligung im Saarland“ werden sozial und regional beeinflusste Bildungschancen wissenschaftlich untersucht. Es wird der Frage nachgegangen, ob eingeleitete Bildungsreformen die in verschiedenen Studien immer wieder festgestellte Koppelung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg lösen können. Stärken und Schwächen der Reformen werden explizit in Augenschein genommen. Es wird rekonstruiert, welche weiteren Vorgehensweisen erfolgsversprechend sind und welche neuen Herausforderungen in der nächsten Zukunft bewältigt werden müssen.

Hierbei werden auch die Themen „frühkindliche Erziehung und Kinderbetreuung“ sowie „Digitalisierung der Arbeits- Bildungs- und Lebenswelten“, die zum Zeitpunkt der ersten Erhebung vor fast 15 Jahren noch keinen vergleichbaren Stellenwert in der Bildungspolitik hatten, eingehend berücksichtigt.Erhebungsmethoden bilden neben der Analyse einschlägiger Literatur qualitative Experteninterviews sowie eine standardisierte Befragung von Schülern/innen und Eltern.

 

Arbeitskammer des Saarlandes

Projektlaufzeit: abgeschlossen 2017
Projektleitung:
Dr. Heiko Breit
Auftraggeber:
Arbeitskammer des Saarlandes

 

 

Veröffentlichungen:
Breit, Heiko (iso-Institut) (2018): Bildungsbeteiligung im Saarland. AK-Texte, Saarbrücken.

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2015 abgeschlossene Projekte

Reflexivität und Kreativität als Kompetenz - Innovationsfähigkeit im Kontext alternder Gesellschaften (InnoRix)

smart homeTeilvorhaben „Durchführung gestaltungsorientierter Forschung“

Im Fokus des Verbundprojekts stehen Arbeitsfelder in den FuE-Bereichen und den naturwissenschaftlich-technischen Berufsgruppen, bei denen sich infolge des demografischen Wandels perspektivisch bereits ein Fachkräftemangel abzeichnet und an die zugleich höhere Anforderungen hinsichtlich personaler Innovationsfähigkeit gestellt werden. Unternehmen müssen sich angesichts knapper werdender Nachwuchskräfte darauf einstellen, mit alternden Belegschaften innovativ zu bleiben.

Das Verbundprojekt InnoRix erarbeitet ein theoretisch und empirisch gestütztes Verfahren zur Messung der Innovationskompetenz, mit dem sich die Entwicklung und Veränderung der individuellen Innovationsfähigkeit im Verlauf des Berufslebens erfassen lässt – und zwar in Abhängigkeit von Anforderungsstrukturen, Aufgabengestaltung und Arbeitseinsatzpolitik. Speziell interessiert, welche Faktoren die Kreativität und Reflexivität hochqualifizierter Fachkräfte positiv beeinflussen und wie diese mit der Innovationsfähigkeit von Unternehmen (bzw. von Organisationen generell) zusammenwirken. Ferner geht es der Frage nach, welche mentalen, kulturellen und ggf. ökonomischen Hemmnisse einer Aufnahme, Verarbeitung und vor allem Umsetzung demografierelevanter Erkenntnisse in der Unternehmenspolitik entgegenstehen (Umsetzungsbarrieren).

Auf Basis dieser Forschungsarbeiten entwickeln die Partner des Vorhabens softwaregestützte Tools der Kompetenzbewertung, die Unternehmen dabei unterstützen, jenseits von Wissensvermittlung auch Kreativität und Reflexivität als personale Kompetenzen gezielt zu entwickeln und diese mit der Personaleinsatzplanung und -entwicklung zu verknüpfen.

Im Teilvorhaben des iso-Instituts werden, aufbauend auf den empirischen Ergebnissen, alternsgerechte Laufbahnkonzepte und Fachkarrieren entwickelt, die an die im Berufsverlauf erworbenen Fähigkeiten, Erfahrungen und Kompetenzen der naturwissenschaftlich-technischen Fachkräfte in den FuE-Abteilungen anknüpfen. Die Gestaltung attraktiver Fachlaufbahnen und neuartiger Personaleinsatzkonzepte zielt darauf ab, die älteren und alternden Fachkräfte dauerhaft in den FuE-Bereichen zu halten, damit diese ihre Reflexivität, kumulierte Erfahrung und Kompetenz adäquat in den Innovationsprozess einbringen können.

Den gestaltungsorientierten Aktivitäten geht eine empirische Phase mit betrieblichen Fallstudien voraus. Diese dient dazu, ganzheitliche Muster (Typen) der Unternehmenspolitik und -kultur hinsichtlich der Frage demografieorientierten Handelns zu identifizieren, zu unterscheiden und zu vergleichen. Anhand der Typologie können Handlungsmuster transparent gemacht werden, die erklären, warum manche Unternehmen ihre Organisation frühzeitig ‚demografiefest‘ machen, andere aber weiterhin hohe ‚Umsetzungsdefizite‘ aufweisen.

Die personalpolitischen Gestaltungsansätze werden in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Biotechnologie, der Bioinformatik, des Maschinenbaus und der Autoindustrie sowie des Kreativsektors entwickelt und anschließend als good practices für den Transfer aufbereitet. Das von INQA initiierte Demografienetzwerk (ddn) und weitere namhafte Transfereinrichtungen unterstützen das Projekt bei der Öffentlichkeitsarbeit und dem Ergebnistransfer.

Dieses Projekt wird im Rahmen des Programms „Arbeiten-Lernen-Kompetenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Gemeinschaft gefördert.

 

Förderkonstellation: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Europäischer Sozialfonds für Deutschland, Europäische Union

BMBF,EUD,EU_Logo

Projektträger: PT DLR Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen
Projektleiter: Dr. Ingrid Matthäi
Projektteam: Dr. Ingrid Matthäi, Prof. Dr. Lukas Nock, Josef Reindl
Projektstand: abgeschlossen (2012 – 2015)
Kooperationspartner: Technische Universität Chemnitz, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Dr. Manfred Moldaschl (Verbundkoordination), Technische Universität Dresden, Professur für Organisation, Prof. Dr. Frank Schirmer
Link zur Homepage des Verbundprojektes: www.reflexivitaet.de

Veröffentlichungen:     

Matthäi, Ingrid (2015): Altern und Innovation im industriellen Mittelstand. In: Bullinger, A.C. (Hrsg.): Mensch 2020 – transdisziplinäre Perspektiven. Chemnitz: Verlag aw&i Wissenschaft und Praxis: 255-264.

Matthäi, Ingrid (2015): Alternsgerechte Einsatz- und Laufbahnkonzepte in der industriellen Wissensarbeit. In: Bullinger, A.C. u.a. (Hrsg.): Innovationspotenziale im demografischen Wandel. Forschung und Praxis für die Arbeitswelt. München, Mehring: Hampp Verlag: 151-163.

 

„KMU-Check – Fit für den Arbeitsmarkt!“. Implementierung eines Informations- und Beratungsinstrumentes zur Stärken-Schwächen-Diagnostik und zur Verbesserung der Arbeitgeber-Attraktivität für KMU im Saarland

Das Projekt versteht sich als Beitrag zur Strategie zur Sicherung des saarländischen Fachkräftebedarfs. Die aktuelle Konzeption des „Masterplans Fachkräftesicherung“ adressiert insgesamt neun Handlungsfelder, die nach Lebenslagen und Zielgruppen differenziert werden; die Maßnahmen verteilen sich zudem auf zwei strategische Schwerpunkte. Das Projekt zielt auf eine nachhaltige Stärkung der Arbeitgeber-Attraktivität von kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie von Handwerksbetrieben.Informations- und Beratungsinstrumentes zur Stärken-Schwächen-Diagnostik und zur Verbesserung der Arbeitgeber-Attraktivität für KMU im Saarland

Das Vorhaben versteht sich als Sensibilisierungs- und Unterstützungsmaßnahme zur Verbesserung der Arbeitgeber-Attraktivität von KMU; allerdings erweitert es das bisherige Aktivitäten- und Zielgruppenspektrum um einen Ansatz, der versucht, nicht bereits überzeugte Betriebe nochmals zu überzeugen, sondern Betriebe zu erreichen, die den Druck „sich drehender Arbeitsmärkte“ noch nicht ausreichend realisiert haben. Dazu sollen strukturierte Interviews bzw. Beratungsgespräche auf der Basis eines neu entwickelten Fragenkataloges durchgeführt werden, der nicht der Selbstbewertung von Unternehmen, sondern zur Einleitung eines Sensibilisierungs- und Beratungsprozesses dienen soll.

 

 

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr
Projektlaufzeit:
abgeschlossen 2015
Auftraggeber: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr (MWAEV)
Projektleitung: Prof. Dr. Daniel Bieber
Projektmitarbeiter*innen: Maria Zörkler
Kooperationspartner: saarland.innovation&standort e. V. (saaris), Institut für Industrieinformatik und Betriebsorganisation (IBO)

 

Studie zur Situation der Demenznetzwerke in Rheinland-Pfalz

Insbesondere in der Demenzversorgung müssen moderne Lösungsansätze nicht nur an einzelnen Versorgungssegmenten ansetzen, sondern vor allem auch die Vernetzung der verschiedenen Instanzen im Blick haben. Denn Versorgungsbrüche an den Schnittstellen zwischen Segmenten, Professionen und Kostenträgern behindern die Umsetzung patientenorientierter Konzepte und erzeugen so unnötigen Leidensdruck bei den Demenzkranken und ihren Angehörigen. Darüber hinaus verursachen sie immense Kosten, wenn z.B. durch mangelnde Vernetzung häusliche Pflegearrangements frühzeitig scheitern oder es zu vermeidbaren Krankenhauseinweisungen kommt. Studie zur Situation der Demenznetzwerke in Rheinland-Pfalz

 

Das Land Rheinland-Pfalz hat auf diese Herausforderungen reagiert und die Bildung von bislang 38 regionalen Demenznetzwerken unterstützt, die die Vernetzung von Hilfeangeboten für demenziell erkrankte Menschen vorantreiben sollen. Die Netzwerke sind zentrale Anlaufstellen für alle, die sich über Demenz informieren und sich an der Netzwerkarbeit beteiligen möchten. Zudem organisieren die Netzwerke Informationsveranstaltungen und setzen Handreichungen zur Verbesserung der Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen um.

Vor dem Hintergrund der Unterschiedlichkeit der Netzwerkarbeit stellt sich die Frage, wie der Erfolg der Netzwerkarbeit dennoch übergreifend erfasst werden kann. Es fehlt derzeit an einem Instrument, mit dem die Netzwerke selbst, aber auch Außenstehende und politisch Verantwortliche nachvollziehen können, zu welchen Verbesserungen die regionalen Anstrengungen geführt haben. Dafür sollen durch das Projekt wissenschaftliche Grundlagen erarbeitet werden. Im Zentrum der methodischen Umsetzung steht eine schriftliche Online-Befragung aller Demenznetzwerke. Ergänzend werden Workshops mit ausgewählten Netzwerken durchgeführt.

 

 

Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V.Projektlaufzeit: abgeschlossen 2015
Auftraggeber: Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V.
Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters
Projektmitarbeiter*innen: Prof. Dr. Lukas Nock, Max Ischebeck

 

Veröffentlichungen:

Nock, L.; Kirchen-Peters, S. unter Mitarbeit v. Max Ischebeck (2016): iso-Report Nr. 4: Demenznetzwerke in Rheinland-Pfalz. Studie im Auftrag der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. Saarbrücken.

 

 

Moderation Runder Tisch "Demenz im Krankenhaus" Saarland

Wie in verschiedenen Untersuchungen gezeigt werden konnte, sind Krankenhausaufenthalte besonders für Demenzkranke mit vielfältigen Risiken verbunden. Die Krankenhausaufenthalte werden damit häufig zu Krisensituationen mit schwerwiegenden Konsequenzen auf die weiteren Lebensperspektiven der Kranken. Um die Versorgung demenzkranker Patienten zu verbessern, hat der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser Saarland im Jahr 2011 das Projekt „Demenz im Krankenhaus – Dem-i-K“ auf den Weg gebracht. Mit dem Projekt wurden Wege aufgezeigt, wie die Akutversorgung demenzkranker Patienten unter unterschiedlichen strukturellen Rahmenbedingungen gelingen kann.Demenzkrise

Um die Ergebnisse des Projekts zu transportieren und einen Austausch der saarländischen Krankenhäuser über ihre Erfahrungen auf dem Weg in eine demenzsensible Ausrichtung zu ermöglichen, wird nun auf Veranlassung der Saarländischen Krankenhausgesellschaft und mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums ein Runder Tisch „Demenz im Krankenhaus“ eingerichtet. Die fachliche Moderation des Rundes Tischs wird vom Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (iso) in Saarbrücken übernommen.

 

Saarländische Krankenhausgesellschaft e.V.
Projektlaufzeit:
abgeschlossen 2015
Auftraggeber: Saarländische Krankenhausgesellschaft e.V.
Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters

Wissenschaftliche Unterstützung für die Entwicklung eines saarländischen Demenzplans

Ziel des Projekts ist die Erstellung eines wissenschaftlich fundierten Demenzplans für das Saarland. Unter Beteiligung aller relevanten Akteure sollen Aktivitäten und Maßnahmen in einem innovativen und  Saarländischer Demenzplan
vernetzten Hilfesystem entwickelt und pilothaft umgesetzt werden. Bei der Initiative stehen folgende Handlungsfelder im Vordergrund:

  • die Information und Aufklärung der Bevölkerung zur Ent-Tabuisierung der Demenz und zur Ermöglichung sozialer Teilhabe,
  • die Beratung und Unterstützung von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen,
    die durchgehende Optimierung der Versorgungsdienstleistungen im Bereich der Pflege und Versorgung sowie
  • die Weiterentwicklung von Forschung und die Erarbeitung von Grundlagen für einen breiten Transfer von Modelllösungen innerhalb der Region und als Vorbild für Deutschland.

Zur Ermittlung von Bedarfen und Anforderungen aus Sicht der Experten im Saarland wird zunächst eine Online-Befragung durchgeführt. Anschließend erfolgt die Maßnahmenentwicklung im Rahmen von Reflexionsworkshops entlang der benannten Handlungsfelder.

 

Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie_logo

Projektlaufzeit: abgeschlossen 2015
Auftraggeber: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes
Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters
Projektmitarbeiter*innen: Dr. Volker Hielscher

 

 

Veröffentlichungen:

Kirchen-Peters, Sabine; Hielscher, Volker (2015): Gemeinsam für ein demenzfreundliches Saarland. Erster Demenzplan des Saarlandes (Hrsg. vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes). Saarbrücken.

Technologisierung der Pflegearbeit? Bestandsaufnahme und Perspektiven einer neuen Schlüsselbranche

Technolosierung der ArbeitIm Zuge des demografisch bedingten steigenden Pflegebedarfs auf der einen und des prognostizierten bzw. im Bereich der Pflege bereits existierenden Fachkräftemangels auf der anderen Seite wird Technik eine herausragende Rolle zur Abfederung des sich abzeichnenden „Pflegenotstands“ zugeschrieben. Technik soll dabei im besten Falle zugleich die Lebensqualität der Pflegebedürftigen verbessern und die Arbeit der Pflegekräfte erleichtern. Die „Technologisierung der Pflegearbeit“ trifft zudem auf eine Branche, die in den letzten beiden Dekaden einem tief greifenden Strukturwandel und einem hohen Ökonomisierungsdruck ausgesetzt ist. Das Projekt leistet aus der Perspektive der Pflegekräfte, der Einrichtungen wie auch der Technikentwicklung eine Bestandsaufnahme zu den Anforderungen und Grenzen eines sinnvollen Technikeinsatzes. Die Ergebnisse sollen die arbeitspolitischen Akteure unterstützen, um einen eigenen Gestaltungsansatz von Arbeit und Technik in der Pflege zu entwickeln.

Mit den empirischen Erhebungen des Projekts soll folgenden Fragestellungen nachgegangen werden:

  • Welche Varianten von Technik und welche Verbreitung des Technikeinsatzes sind in der ambulanten und stationären Pflege in der Praxis bedeutsam?
  • Welche betrieblichen Strategien bestehen für den Einsatz von Technik, wie ist ein solcher Technikeinsatz mit der Arbeitsorganisation verknüpft?
  • Welche Bedarfe und Nutzererwartungen knüpfen die Beschäftigten an Technikunterstützung im Arbeitsprozess?
  • Welche Erfahrungen liegen zu den Implementationsprozessen bei der Einführung neuer Techniken und zur Praxis der Nutzerintegration in die Technikentwicklung vor?
  • Welche Auswirkungen bringt ein verstärkter Technikeinsatz für die Arbeitsanforderungen und den Pflegeprozess mit sich?
  • Welche Anforderungen stellt die Technologisierung der Pflegearbeit an die Qualifikationen und Kompetenzen der Beschäftigten; welche Perspektiven ergeben sich für eine Aufwertung des Berufsfeldes?

 

Hans_Böckler_Stiftung_LogoGefördert von: Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf
Projektstand:
abgeschlossen (2012 – 2015)
Projektleitung: Dr. Volker Hielscher
Projektteam: Dr. Volker Hielscher, Dr. Sabine Kirchen-Peters, Prof. Dr. Lukas Nock
Kooperationspartner: Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA), Köln

 

Veröffentlichungen:     

Hielscher, Volker; Nock, Lukas; Kirchen-Peters, Sabine (2015): Technikeinsatz in der Altenpflege. Potenziale und Probleme in empirischer Perspektive. Baden-Baden: edition sigma in der Nomos-Verlagsgesellschaft .

Hielscher, Volker (2015): Technikeinsatz in der Pflege: Neue Anforderungen für Pflegekräfte? Veranstaltungsdokumentation zum BGW forum 2015 – Gesundheitsschutz und Altenpflege. Hamburg, 7. bis 9. September 2015.

Hielscher, Volker; Kirchen-Peters, Sabine; Sowinski, Christine (2015): Technologisierung der Pflegearbeit? Wissenschaftlicher Diskurs und Praxisentwicklungen in der stationären und ambulanten Langzeitpflege. In: Pflege&Gesellschaft Zeitschrift für Pflegewissenschaft 20(2015)1: 5-19.

Sowinski, Christine; Kirchen-Peters, Sabine; Hielscher, Volker (2015): Praxiserfahrungen zum Technikeinsatz in der Altenpflege. Köln.

Hielscher, Volker (2014): Technikeinsatz in der Altenpflege. In: soziologie heute, Heft 37, Nr. 10/2014: 33.

Hielscher, Volker unter Mitarbeit von Niklas Richter (2014): Technikeinsatz und Arbeit in der Altenpflege. Ergebnisse einer internationalen Literaturrecherche. iso-Report Nr. 1, Juli 2014 [Download]

 

 

 

 

Easy Going - Ansätze zur Umsetzung einer flächendeckenden und kostengünstigen Fußgängernavigation in Deutschland

FußgängernavigationVordringliches Ziel dieser Machbarkeitsstudie ist es, aufzuzeigen, was in der Grundlagen-, Anwendungs- und praxisorientierten Forschung im Bereich der Mensch-Technik-Interaktion getan werden müsste, um eine flächendeckende Fußgängernavigation in Deutschland auf den Weg zu bringen.

Damit routingfähige Geodaten für die Navigation von Fußgängern erfasst und dadurch die Schwachstellen einer proprietären Geodatengrundlage überwunden werden können, wird im Vorhaben ermittelt, welche Datenquellen es überhaupt gibt und wie diese für eine flächendeckende Fußgängernavigation genutzt werden können. Darüber hinaus ist es wichtig zu analysieren, wie man an entsprechende Geodaten kommt und deren Qualität nach einheitlichen Standards sichert. Darüber hinaus sollen erste Einschätzungen über absehbare Geschäfts- und Dienstleistungsmodelle in diesem Vorhaben erarbeitet werden.

Gefördert von: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektstand: abgeschlossen 2015
Projektleitung: Prof. Dr. Daniel Bieber
Projektteam: Kathleen Schwarz, Prof. Dr. Lukas Nock, Maria Zörkler, Patricia Theile
Kooperationspartner: Institut für Geographie der Universität Potsdam

Mobia 2.0 - Personalisiertes Mobilitätssystem zur Unterstützung älterer und mobilitätseingeschränkter Menschen im ganzen Saarland

Vordringliches Ziel dieser Machbarkeitsstudie ist es, aufzuzeigen, was in der Grundlagen-, Anwendungs- und praxisorientierten Forschung im Bereich der Mensch-Technik-Interaktion getan werden müsste, um eine flächendeckende Fußgängernavigation in Deutschland auf den Weg zu bringen.

Damit routingfähige Geodaten für die Navigation von Fußgängern erfasst und dadurch die Schwachstellen einer proprietären Geodatengrundlage überwunden werden können, wird im Vorhaben ermittelt, welche Datenquellen es überhaupt gibt und wie diese für eine flächendeckende Fußgängernavigation genutzt werden können. Darüber hinaus ist es wichtig zu analysieren, wie man an entsprechende Geodaten kommt und deren Qualität nach einheitlichen Standards sichert. Darüber hinaus sollen erste Einschätzungen über absehbare Geschäfts- und Dienstleistungsmodelle in diesem Vorhaben erarbeitet werden.

BMBF

Gefördert von: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektstand: abgeschlossen 2015
Projektleitung: Prof. Dr. Daniel Bieber
Projektteam: Kathleen Schwarz, Prof. Dr. Lukas Nock, Maria Zörkler, Patricia Theile
Kooperationspartner: Institut für Geographie der Universität Potsdam

 

Veröffentlichung:

Daniel Bieber; Kathleen Schwarz (Hrsg.) (2016): Mobilität für Ältere. Dienstleistungen für den ÖPNV im demografischen Wandel. Saarbrücken: iso-Institut. Zu bestellen unter: kontakt@iso-institut.de

Sektorübergreifende Versorgung von demenzkranken Patienten nach einem Krankenhausaufenthalt durch aufsuchende und trägerübergreifende Liaisondienste (Dem-i-K plus)

dementiaZiel des Projektes ist die Verbesserung der sektorübergreifenden Versorgung von demenzkranken Patienten nach ihrem Krankenhausaufenthalt und die Vermeidung von Schnittstellenproblemen. Dem-i-k plus knüpft an das Modellprojekt „Demenz im Krankenhaus“ (Dem-i-K) an, in dem neue Wege in der Krankenhausversorgung von Patienten mit der Nebendiagnose Demenz erprobt werden. Dazu wurden in fünf katholischen Krankenhäusern Konsiliar- und Liaisondienste eingerichtet, welche mit Fachärzten für Geriatrie, Psychiatrie und Neurologie sowie mit einer Fachaltenpflegekraft für Psychiatrie ausgestattet sind. Im Zentrum des Dem-i-K-Konzeptes stehen der Aufbau eines demenzbezogenen Hintergrundwissens beim ärztlichen und pflegerischen Personal der beteiligten Allgemeinkrankenhäuser, die Fallbegleitung und ärztliche Konsile. Im Hinblick auf die Zielgruppe der im Krankenhaus neu identifizierten Demenzpatienten besteht jedoch zusätzlicher Handlungsbedarf bei der Überleitung dieser Personen aus dem stationären in den ambulanten Bereich, dem nun durch Dem-i-K plus begegnet werden soll. Demenzkranke, bei denen im Krankenhaus erstmals eine Demenz diagnostiziert wurde, erhalten zusätzliche modellhafte Leistungen, darunter z.B. eine interdisziplinäre Angehörigenvisite während des Klinikaufenthalts, eine strukturierte Entlassungsplanung sowie eine weiterführende multiprofessionelle Beratung in der eigenen Häuslichkeit. Zudem sollen im Rahmen des Projektes Qualifizierungsmaßnahmen z.B. für niedergelassene Ärzte durchgeführt und Vernetzungsstrukturen aufgebaut werden.

Das Projekt wird in gemeinschaftlicher Verantwortung des St. Nikolaus Hospitals, Wallerfangen und des Demenzvereins, Saarlouis und in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser Saarland, durchgeführt. Im Mittelpujnkt der wissenschaftlichen Begleitung durch das iso-Institut steht eine Wirkunngsanalyse. Über einen Zeitraum von einem Jahr nach Entlassung aus dem Krankenhaus wird verfolgt, wie sich das körperliche und psychische Befinden des Patienten und die Einbindung in Hilfenetze entwickeln. Zudem stehen auch die Situation und das Belastungserleben der pflegenden Angehörigen im Fokus der Betrachtung. Zur Prüfung ökonomischer Effekte wird analysiert, ob die häusliche Versorgung im Beobachtungszeitraum gesichert werden konnte und ob es zu erneuten Krankenhauseinweisungen gekommen ist. Verglichen werden die Daten mit einer Kontrollgruppe, bei der sich die Intervention auf den Leistungskatalog von Dem-i-K beschränkt.

Lankreis Saarlouis

Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie_logo

Auftraggeber: Landkreis Saarlouis, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familien und Frauen des Saarlandes
Projektstand:
abgeschlossen 2015
Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters
Projektbearbeiter/innen: Dr. Sabine Kirchen-Peters
Kooperationspartner: Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser Saarland, St. Nikolaus, Hospital Wallerfangen, Demenzverein Saarlouis

 

Veröffentlichungen:

Sabine Kirchen-Peters unter Mitarbeit von Max Ischebeck (2016): Sektorenübergreifende Hilfen nach Erstdiagnose Demenz im Krankenhaus. Ergebnisse des Projektes Demi-i-K plus.( Hrsg. Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie). Saarbrücken.

Technologisierung der Pflegearbeit? Bestandsaufnahme und Perspektiven einer neuen Schlüsselbranche

Im Zuge des demografisch bedingten steigenden Pflegebedarfs auf der einen und des prognostizierten bzw. im Bereich der Pflege bereits existierenden Fachkräftemangels auf der anderen Seite wird Technik eine herausragende Rolle zur Abfederung des sich abzeichnenden „Pflegenotstands“ zugeschrieben. Technik soll dabei im besten Falle zugleich die Lebensqualität der Pflegebedürftigen verbessern und die Arbeit der Pflegekräfte erleichtern. Die „Technologisierung der Pflegearbeit“ trifft zudem auf eine Branche, die in den letzten beiden Dekaden einem tief greifenden Strukturwandel und einem hohen Ökonomisierungsdruck ausgesetzt ist. Das Projekt leistet aus der Perspektive der Pflegekräfte, der Einrichtungen wie auch der Technikentwicklung eine Bestandsaufnahme zu den Anforderungen und Grenzen eines sinnvollen Technikeinsatzes. Die Ergebnisse sollen die arbeitspolitischen Akteure unterstützen, um einen eigenen Gestaltungsansatz von Arbeit und Technik in der Pflege zu entwickeln.

Mit den empirischen Erhebungen des Projekts soll folgenden Fragestellungen nachgegangen werden:

 

  • Welche Varianten von Technik und welche Verbreitung des Technikeinsatzes sind in der ambulanten und stationären Pflege in der Praxis bedeutsam?
  • Welche betrieblichen Strategien bestehen für den Einsatz von Technik, wie ist ein solcher Technikeinsatz mit der Arbeitsorganisation verknüpft?
  • Welche Bedarfe und Nutzererwartungen knüpfen die Beschäftigten an Technikunterstützung im Arbeitsprozess?
  • Welche Erfahrungen liegen zu den Implementationsprozessen bei der Einführung neuer Techniken und zur Praxis der Nutzerintegration in die Technikentwicklung vor?
  • Welche Auswirkungen bringt ein verstärkter Technikeinsatz für die Arbeitsanforderungen und den Pflegeprozess mit sich?
  • Welche Anforderungen stellt die Technologisierung der Pflegearbeit an die Qualifikationen und Kompetenzen der Beschäftigten; welche Perspektiven ergeben sich für eine Aufwertung des Berufsfeldes?

 

Hans_Böckler_Stiftung_LogoGefördert von: Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf
Kooperationspartner: Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA), Köln
Projektstand: abgeschlossen 2015
Projektleitung: Dr. Volker Hielscher
Projektteam: Dr. Volker Hielscher, Dr. Sabine Kirchen-Peters, Dr. Dominik Haubner

 

Veröffentlichungen:

Hielscher, Volker (iso-Institut) (2018): Digitalisierung der Pflegearbeit durch EDV-gestützte Dokumentation? In: Seniorenheim-Magazin, Nr. 1/2018, S. 28-30.

Evans, Michaela; Hielscher, Volker; Voss, Dorothea (2018): Damit Arbeit 4.0 in der Pflege ankommt. Wie Technik die Pflege stärken kann. Policy-Brief der Hans-Böckler-Stiftung, Nr. 4/März 2018, Düsseldorf.

Hielscher, Volker; Nock, Lukas; Kirchen-Peters, Sabine (2015): Technikeinsatz in der Altenpflege. Potenziale und Probleme in empirischer Perspektive. Baden-Baden: edition sigma in der Nomos-Verlagsgesellschaft.

Hielscher, Volker (2015): Technikeinsatz in der Pflege: Neue Anforderungen für Pflegekräfte? Veranstaltungsdokumentation zum BGW forum 2015 – Gesundheitsschutz und Altenpflege. Hamburg, 7. bis 9. September 2015.

Hielscher, Volker; Kirchen-Peters, Sabine; Sowinski, Christine (2015): Technologisierung der Pflegearbeit? Wissenschaftlicher Diskurs und Praxisentwicklungen in der stationären und ambulanten Langzeitpflege.
In: Pflege&Gesellschaft Zeitschrift für Pflegewissenschaft 20(2015)1: 5-19.

Hielscher, Volker (2014): Technikeinsatz in der Altenpflege. In: soziologie heute, Heft 37, Nr. 10/2014: 33.

Hielscher, Volker unter Mitarbeit von Niklas Richter (2014): Technikeinsatz und Arbeit in der Altenpflege. Ergebnisse einer internationalen Literaturrecherche. iso-Report Nr. 1, Juli 2014.

 

 

"Mobil bis ins hohe Alter - Barrierefreie Mobilität durch technisch unterstützte Assistenzsysteme und Dienstleistungen im saarländischen ÖPNV"

Barrierefreiheit an bayerischen KrankenhäusernIm Gestaltungsprojekt MOBIA – „Mobil bis ins hohe Alter – Barrierefreie Mobilität durch technisch unterstützte Assistenzsysteme und Dienstleistungen im saarländischen ÖPNV“ – standen die Mobilitätsbedürfnisse älterer Menschen im Vordergrund. Ihre Alltagserfahrung, bezogen auf kognitive, emotionale oder infrastrukturelle Mobilitätsbarrieren, bildeten den Ausgangspunkt der integrativen Entwicklung von Technologie und Dienstleistungen.

Mobilitätsbeschränkungen oder -hemmnisse können durch nutzerfreundliche Dienstleistungs-Technologie-Kombinationen überwunden werden. Dazu sollten spezifische personenbezogene Dienstleistungen in Form von Mobilitätsbegleitern und technischen Assistenzsystemen, ausgestattet mit einem benutzerzentrierten Design, beitragen. Nahtlose Mobilitätsketten vom Ausgangspunkt zum Zielort im Kontext bestehender Infrastrukturen des öffentlichen Nahverkehrs lassen eine bessere aktive Teilhabe älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben möglich werden. Das Ziel des Verbundvorhabens bestand demnach darin, bereits erprobte und bewährte Technikoptionen, Dienstleistungen und Managementmodelle zu einem Gesamtkonzept zusammenzufügen, dessen Funktionsfähigkeit unter den Alltagsbedingungen älterer Menschen zu erproben. Dadurch lassen sich Vorschläge entwickeln, die sowohl den Bedürfnissen älterer Menschen als auch den Erfordernissen des ÖPNV entsprechen.

Außerdem verfolgte das Projekt neben der Erprobung einer attraktiven und wirkungsvollen „Mobilen technikunterstützten Dienstleistungs-Struktur“ weitere Teilziele wie die Untersuchung der Interoperabilität assistierender Technologien, die Entwicklung geeigneter Geschäftsmodelle, den Abbau bestehender Mobilitätsbarrieren sowie die Umsetzung einer effektiven Kommunikationsstrategie.

Wesentlich für die Akzeptanz von neuen Dienstleistungs-Technologie-Kombinationen bei älteren Menschen ist eine erfolgreiche Umsetzung in Alltagssituationen. Geschulte Mobilitätsbegleiter oder -helfer standen zur Verfügung, um mittels des ÖPNV den Weg von zu Hause zum gewünschten Ziel zu organisieren. Mittels des Modellprojekts Bürgerarbeit, finanziert von der Bundesagentur für Arbeit, erhielten langzeitarbeitslose Menschen eine Chance für den ersten Arbeitsmarkt. Im Rahmen des Projekts MOBIA halfen sie älteren Menschen, etwaige schwierige Übergänge zu überwinden, ein qualitativ hochwertiges Schnittstellenmanagement im Sinne einer nahtlosen Mobilitätskette zu gewährleisten und vorhandene Ängste gegenüber der Technik zu minimieren.

Gefördert von: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektstand: abgeschlossen (2011 – 2014)
Projektleiter: Prof. Dr. Daniel Bieber
Projektbearbeiter/innen: Kathleen Schwarz, M.A.

 

 

 

Veröffentlichungen:     

Bieber; Daniel; Schwarz, Kathleen (Hrsg.) (2016): Mobilität für Ältere. Dienstleistungen für den ÖPNV im demografischen Wandel. Saarbrücken: iso-Institut. Zu bestellen unter: kontakt@iso-institut.de

Rekrut, M.; Alexandersson, J.; Tröger, J.; Schwarz, K.; Bieber, D. (2015): User-Centered-Design im Projekt Mobia zur Förderung der Mobilität im Alter durch ein technikunterstütztes Dienstleistungsmodell, 8. AAL-Kongress 2015 in Frankfurt.

Schwarz, K.; Bieber, D.; Rekrut, M.; Alexandersson, J.; Becker, L.; Kirchhoff, I. (2015): Evaluation eines Dienstleistungsmodells zur Unterstützung mobilitätseingeschränkter Menschen im ÖPNV im Langzeittest, 8. AAL-Kongress 2015 in Frankfurt.

Alexandersson, J.; Banz, D.; Bieber, D.; Britz, J.; Rekrut, M.; Schwarz, K.; Spanachi, F.; Thoma, M. and Tröger, J. (2014): Oil in the Machine: Technical Support for a Human-Centred.

Service System for Public Transport. In: Wichert, R.; Klausing, H. (Eds.): Ambient Assisted Living. 7. AAL-Kongress 2014 in Berlin: Springer.

Bieber, D.; Alexandersson, J.; Schwarz, K. (2013): Das Mobia-Projekt: Die Kombination von Dienstleistung und Technologie für den ÖPNV, 6. AAL-Kongress in Berlin. In: BMBF; DFKI; Sozialverband VdK; Fraunhofer-AAL: Lebensqualität im Wandel von Demografie und Technik. 6. AAL-Kongress mit Ausstellung, 22.-23. Januar 2013, Berlin, Tagungsbeiträge. CD-Rom: VDE Verlag.

 

Weitere Informationen:

 

 

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2014 abgeschlossene Projekte

MOBIA - Mobil bis ins hohe Alter - Barrierefreie Mobilität durch technisch unterstützte Assistenzsysteme und Dienstleistungen im saarländischen ÖPNV

Im Gestaltungsprojekt MOBIA – „Mobil bis ins hohe Alter – Barrierefreie Mobilität durch technisch unterstützte Assistenzsysteme und Dienstleistungen im saarländischen ÖPNV“ – standen die Mobilitätsbedürfnisse älterer Menschen im Vordergrund. Ihre Alltagserfahrung, bezogen auf kognitive, emotionale oder infrastrukturelle Mobilitätsbarrieren, bildeten den Ausgangspunkt der integrativen Entwicklung von Technologie und Dienstleistungen.mobia

Mobilitätsbeschränkungen oder -Hemmnisse können durch nutzerfreundliche Dienstleistungs-Technologie-Kombinationen überwunden werden. Dazu sollten spezifische personenbezogene Dienstleistungen in Form von Mobilitätsbegleitern und technischen Assistenzsystemen, ausgestattet mit einem benutzerzentrierten Design, beitragen. Nahtlose Mobilitätsketten vom Ausgangspunkt zum Zielort im Kontext bestehender Infrastrukturen des öffentlichen Nahverkehrs lassen eine bessere aktive Teilhabe älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben möglich werden. Das Ziel des Verbundvorhabens bestand demnach darin, bereits erprobte und bewährte Technikoptionen, Dienstleistungen und Managementmodelle zu einem Gesamtkonzept zusammenzufügen, dessen Funktionsfähigkeit unter den Alltagsbedingungen älterer Menschen zu erproben. Dadurch lassen sich Vorschläge entwickeln, die sowohl den Bedürfnissen älterer Menschen als auch den Erfordernissen des ÖPNV entsprechen.

Außerdem verfolgte das Projekt neben der Erprobung einer attraktiven und wirkungsvollen „Mobilen technikunterstützten Dienstleistungs-Struktur“ weitere Teilziele wie die Untersuchung der Interoperabilität assistierender Technologien, die Entwicklung geeigneter Geschäftsmodelle, den Abbau bestehender Mobilitätsbarrieren sowie die Umsetzung einer effektiven Kommunikationsstrategie.

Wesentlich für die Akzeptanz von neuen Dienstleistungs-Technologie-Kombinationen bei älteren Menschen ist eine erfolgreiche Umsetzung in Alltagssituationen. Geschulte Mobilitätsbegleiter oder -Helfer standen zur Verfügung, um mittels des ÖPNV den Weg von zu Hause zum gewünschten Ziel zu organisieren. Mittels des Modellprojekts Bürgerarbeit, finanziert von der Bundesagentur für Arbeit, erhielten langzeitarbeitslose Menschen eine Chance für den ersten Arbeitsmarkt. Im Rahmen des Projekts MOBIA halfen sie älteren Menschen, etwaige schwierige Übergänge zu überwinden, ein qualitativ hochwertiges Schnittstellenmanagement im Sinne einer nahtlosen Mobilitätskette zu gewährleisten und vorhandene Ängste gegenüber der Technik zu minimieren.

BMBF


Projektstand:
abgeschlossen 2014
Projektlaufzeit: 01.11.2011 – 31.10.2014
Gefördert von: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektleitung: Prof. Dr. Daniel Bieber
Projektmitarbeiter*innen: Kathleen Schwarz, M.A.

 

 

Veröffentlichungen:

 Rekrut, M.; Alexandersson, J.; Tröger, J.; Schwarz, K.; Bieber, D. (2015): User-Centered-Design im Projekt Mobia zur Förderung der Mobilität im Alter durch ein technikunterstütztes Dienstleistungsmodell, 8. AAL-Kongress 2015 in Frankfurt.

 Schwarz, K.; Bieber, D.; Rekrut, M.; Alexandersson, J.; Becker, L.; Kirchhoff, I. (2015): Evaluation eines Dienstleistungsmodells zur Unterstützung mobilitätseingeschränkter Menschen im ÖPNV im Langzeittest, 8. AAL-Kongress 2015 in Frankfurt.

Alexandersson, J.; Banz, D.; Bieber, D.; Britz, J.; Rekrut, M.; Schwarz, K.; Spanachi, F.; Thoma, M. and Tröger, J. (2014): Oil in the Machine: Technical Support for a Human-Centred

Service System for Public Transport. In: Wichert, R.; Klausing, H. (Eds.): Ambient Assisted Living. 7. AAL-Kongress 2014 in Berlin: Springer.

Bieber, D.; Alexandersson, J.; Schwarz, K. (2013): Das Mobia-Projekt: Die Kombination von Dienstleistung und Technologie für den ÖPNV, 6. AAL-Kongress in Berlin. In: BMBF; DFKI; Sozialverband VdK; Fraunhofer-AAL: Lebensqualität im Wandel von Demografie und Technik. 6. AAL-Kongress mit Ausstellung, 22.-23. Januar 2013, Berlin, Tagungsbeiträge. CD-Rom: VDE Verlag.

 

 

Grenzüberschreitende Entwicklungspotenziale im Eurodistrict SaarMoselle

Hauptziel des Projektes war es, die regionalen Unternehmen und kommunalen Akteure auf französischer und deutscher Seite zu sensibilisieren, um eine zukunftsweisende Wirtschaftsentwicklung zu fördern.

Folgende Bereiche wurden prioritär betrachtet: Neue Materialien, Dienstleistungen in Gesundheit und Pflege, Mechatronik. Das Beratungsprojekt, welches die entscheidenden Akteure (z.B. Unternehmen, Kommunen, Einrichtungen der Wirtschaftsförderung) direkt beteiligte, basiert auf aufeinander abgestimmten Methoden der Erhebung und der Beratung, angefangen von einer systematischen Dokumentenauswertung und Expertengesprächen, über Interviews mit Feldakteuren und Fragebogenerhebung, bis hin zu Workshops mit den Entscheidungsträgern im Eurodistrict. Zum Projektende wurden Kooperationsperspektiven und Handlungsempfehlungen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit formuliert.

Auftraggeber: Europäischer Verein für Territoriale Zusammenarbeit Eurodistrict SaarMoselle
Projektstand: abgeschlossen (2013 – 2014)
Projektleitung: Prof.Dr. habil. Alexander Neumann (iso-Institut)
Projektmitarbeiter: Maria Zörkler, M.A. (iso-Institut), Jana Petersen, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (tec4u),Régis Ferreau (Ageme), Sébastien Ferreau (Ageme)

 

 

Potentiels de développement transfrontaliers au sein de l’Eurodistrict SaarMoselle

L’objectif principal du projet est de mettre les entreprises et communes en situation d’impulser un développement économique durable, par-delà de la frontière franco-allemande de la région. Les niches observées sont les nouveaux matériaux, les services de santé et de soin, et la mécatronique.

Le projet entend faire participer les acteurs-clé à son déroulement (p.ex. des entreprises, des communes et des agences de soutien au développement économique), comporte différentes étapes et méthodes qui se complètent utilement, à commencer par une synthèse des documents déjà existants et des entretiens avec des experts de terrain, en passant par un questionnaire en direction des entreprises, jusqu’à des ateliers qui associent les décideurs de l’Eurodistrict. Lors de la dernière phase du projet, il est prévu d’énumérer et de décliner des perspectives de coopération, ainsi que des recommandations d’action transfrontalière.

Donneur d’ordre: Groupement européen de coopération territoriale Eurodistrict SaarMoselle
Durée: projet clôturé (2013 – 31.05.2014)
Directeur de projet: Prof. Dr. Alexander Neumann, iso-Institut
Collaborateurs du projet : Maria Zörkler, M.A. (iso-Institut), Jana Petersen, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (tec4u), Régis Ferreau (Ageme), Sébastien Ferreau (Ageme)

Analytische Auswertung von Untersuchungen zum Ehrenamt des Zivil- und Katastrophenschutzes sowie Entwicklung von Handlungsempfehlungen

Der Zivil- und Katastrophenschutz (zusammengefasst im Oberbegriff „Bevölkerungsschutz“) soll dazu dienen, die Bevölkerung und ihre Lebensgrundlagen vor Katastrophen und anderen schweren Notlagen sowie vor den Auswirkungen von Kriegen und bewaffneten Konflikten zu schützen. Das operative Geschäft dieses hochkomplexen Systems der Gefahrenabwehr wird von den mitwirkenden öffentlichen und privaten Organisationen des Bevölkerungsschutzes übernommen, insbesondere vom Arbeiter-Samariter-Bund, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, dem Deutschen Roten Kreuz, den Freiwilligen Feuerwehren, der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Malteser-Hilfsdienst und dem Technischen Hilfswerk. In den mitwirkenden Organisationen werden zum überwiegenden Teil freiwillige Helfer/innen eingesetzt. Die Leistungsfähigkeit des Zivil- und Katastrophenschutzes ist also unmittelbar davon abhängig, inwieweit es den mitwirkenden Organisationen gelingt, das ehrenamtliche Potenzial der Zivilgesellschaft für ihren Dienst zu aktivieren. Zur Sicherung der ehrenamtlich geprägten Hilfeleistungsstrukturen im Bevölkerungsschutz hat das Bundesministerium des Inneren ein Forschungsprojekt mit sechs Teilprojekten initiiert.

In einem weiteren Schritt sollten mit diesem Vorhaben eine analytische Auswertung der Untersuchungen zum Ehrenamt im Zivil- und Katastrophenschutz sowie die Entwicklung von Handlungsempfehlungen geleistet werden. Dazu wurde eine qualitative Inhaltsanalyse der vorliegenden Studien durchgeführt. Vorschläge für Handlungsempfehlungen wurden in einem Feedback-Workshop mit Experten und Akteuren des Katastrophenschutzes diskutiert und zu einem operativen Handlungskonzept weiterentwickelt.

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Auftraggeber: Bundesministerium des Innern
Projektstand: abgeschlossen (2013 – 2014)
Projektbearbeiter: Dr. Volker Hielscher, Prof. Dr. Lukas Nock

Veröffentlichungen:
Hielscher, Volker; Nock, Lukas: Perspektiven des Ehrenamtes im Zivil- und Katastrophenschutz. Metaanalyse und Handlungsempfehlungen. iso-Report Nr. 3, November 2014 [Download]

Professionalisierung wissensintensiver Dienstleistungen - Risiken und Gestaltungsoptionen

Die Generierung, Verteilung und Vermittlung, mithin auch die Aneignung und Verarbeitung von Wissen, gehört mittlerweile zum Kernbestand von Arbeitstätigkeiten unterschiedlichster Art. Immer mehr Beschäftigte, auch auf der logistikmittleren Ebene der Betriebsorganisation, sind zu Wissensarbeitern geworden. Das gilt erst recht mit Blick auf Dienstleistungen. Hier spielt der Umgang mit Informationen und Symbolen, die Kommunikation und Beratung von, die wissensbasierte Interaktion mit Personen und die Gestaltung von entsprechenden Austauschbeziehungen per se eine Rolle. Wenn es darauf in besonderer Weise ankommt, kann von „wissensintensiven Dienstleistungen“ die Rede sein.

Mit den bei wissensintensiven Dienstleistungen anstehenden Anforderungen ergeben sich neue Qualifizierungserfordernisse und Kompetenzprofile, aber auch neue Belastungspotenziale. Auf diese Veränderungen wird man mit den Möglichkeiten einer systematisch reflektierten Arbeitsgestaltung und entsprechend akzentuierten Professionalisierungsstrategien reagieren müssen. Die dazu notwendigen Grundlagen wurden bei dem hier charakterisierten Vorhaben im Rahmen einer Reihe von Expertengesprächen erarbeitet und schließlich in Form eines Memorandums auf den Punkt gebracht. Themen, die hier zur Diskussion standen, sind:

Eine begriffliche Präzisierung und Veranschaulichung von Aspekten wissensintensiver Dienstleistungsarbeit, wie sie in konkreten, bereichsspezifisch variierenden Tätigkeitsfeldern zu konstatieren sind: Welche Arten von Wissen kommen zum Zuge? Inwiefern ist Fakten-, Erfahrungs-, Kontext-, Orientierungs- und Steuerungswissen gefordert? Welche Wissensaspekte sind wichtig, bleiben aber eher implizit? Was ist digitalisierbar und was nur auf andere Weise zu kommunizieren? Wie verbindet sich Wissens- mit Interaktionsarbeit und der Nutzung von Technik? Wie geht man mit den Möglichkeiten, aber auch mit den Unsicherheiten um, die sich mit einer intensiveren Einbeziehung von in unterschiedlichen Rollen ansprechbaren Dienstleistungsadressaten und der Einbindung in weitergreifende Wertschöpfungskontexte ergeben? Wie stellt sich das Zusammenwirken von „Top down-“ und „Bottom up-Prozessen“, von Vorgaben und Autonomiespielräumen, von subjektiver Arbeit und Verobjektivierungsbestrebungen dar? Wie ist für diese komplexen Dienstleistungstätigkeiten Controlling und Qualitätssicherung sinnvoll und möglich?

  • Die Verbreitung und Bedeutung wissensintensiver Dienstleistungen der hier gemeinten Art;
  • Eine Vergegenwärtigung des in der Dienstleistungsforschung und -praxis bereits konturierten Repertoires von Service Engineering und Interaktionsarbeit;
  • Eine Problematisierung der Art und Weise, wie eine prinzipiell durchaus notwendige Standardisierung und Industrialisierung von Dienstleistungsprozessen zurzeit vorangetrieben wird sowie eine Erkundung von Alternativen und darauf abzustimmender Professionalisierungsstrategien;
  • Die Verdeutlichung von Möglichkeiten der Beteiligung von Arbeitnehmer/innen an der Mitgestaltung von wissensintensiven Arbeitsprozessen;
  • Eine vertiefende Betrachtung der Prägung wissensintensiver Dienstleistungen durch den als „Big Data“ etikettierten Megatrend sowie eine Erkundung von Handlungsperspektiven, die sich in realistischer Einschätzung einer derartigen Entwicklung ergeben;
  • Die Konkretisierung von Herausforderungen, mit denen sich die Forschung, Politik und Gewerkschaften näher befassen müssen.

Auftraggeber: Friedrich Ebert Stiftung
Projektstand: abgeschlossen (2013 – 2014)
Projektbearbeiter: Prof. Dr. Daniel Bieber, Dr. Manfred Geiger

Verbesserung der Versorgung pflegebedürftiger Menschen (BMG V)

Das Modellprogramm „Verbesserung der Versorgung Pflegebedürftiger“ wird seit fast zwei Jahrzehnten vom iso-Institut wissenschaftlich begleitet. Es startete 1991 mit dem Ziel die Pflegeversicherung vorzubereiten und später ihre Umsetzung zu begleiten.

Im Rahmen des Modellprogramms sind bundesweit etwa 600 Modellprojekte gefördert worden, die entscheidend zur Modernisierung der Versorgungsinfrastruktur in Deutschland beigetragen haben.

Die wissenschaftliche Begleitung des Modellprogramms hat mehrere Phasen durchlaufen, wobei es die ersten eineinhalb Jahrzehnte (BMG I und II) vor allem darum ging, die Vielzahl der geförderten Projekte konzeptionell zu beraten, den Implementierungsprozess ausgewählter Modelle und die Wirkung bestimmter Maßnahmen zu evaluieren und die Ergebnisse in der eigens für das Modellprogramm geführten Schriftenreihe zu veröffentlichen (18 Bände).

In der dritten Phase des Modellprogramms (BMG III) sind keine neuen Modelle mehr gefördert worden. Eine Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung war es, die gesammelten Erkenntnisse aus BMG I und II so aufzubereiten, dass sie in einer „handlichen“ Form an Dritte weitergegeben werden können. Die zentrale Aufgabe war aber, gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit, Perspektiven und Visionen für die Weiterentwicklung der Pflegeversicherung zu erarbeiten.

In der vierten und nun laufenden fünften Phase des Modellprogramms (BMG IV und V) lag der Schwerpunkt der Begleitforschung auf der Beratung und Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit bei der inhaltlichen Ausgestaltung des Modellprogramms. Dazu gehörten die inhaltliche Vorbereitung von Ausschreibungen zu wissenschaftlichen Studien und Modellvorhaben, die gutachterliche Tätigkeit bei der Auswahl der Angebote, die Bewertung von Initiativanträgen sowie die Erarbeitung von Expertisen, die für die konzeptionelle Weiterentwicklung der Pflegeversicherung von Bedeutung sind. Darüber hinaus wurden vom iso-Institut die Daten und Erkenntnisse aus den wissenschaftlichen Studien und Modellvorhaben so aufbereitet, dass sie für das gesetzgeberische Handeln von Nutzen sind. Im Rahmen des Modellprogramms können sich auch die geförderten wissenschaftlichen Einrichtungen sowie die Träger von Modellvorhaben vom iso-Institut beraten lassen.

Auftraggeber: Bundesministerium für Gesundheit
Projektstand: abgeschlossen (2013 – 2014)
Projektleitung: Carola Schweizer
Projektbearbeiterinnen: Carola Schweizer, Maria Zörkler

Evaluation der Programme „Internationales Hospitationsprogramm Pflege und Gesundheit“ und „Internationales Studien- und Fortbildungsprogramm Demenz“

Mit dem Ziel, neue Ideen für die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in Deutschland zu befördern, rief die Robert Bosch Stiftung im Jahr 2002 das „Internationale Hospitationsprogramm Pflege und Gesundheit“ ins Leben. Im Jahr 2007 gkv

wurde es durch das „Internationale Studien- und Fortbildungsprogramm Demenz“ ergänzt, das speziell auf die Verbesserung der Versorgung und Betreuung von Menschen mit Demenz fokussiert. In beiden Programmen, deren Koordination das Institut g-plus – Zentrum im internationalen Gesundheitswesen übernommen hat, werden berufsbezogene Praxis- oder Bildungsaufenthalte im Ausland durch finanzielle Zuschüsse und inhaltliche sowie organisatorische Leistungen unterstützt.

Um Rückschlüsse über die bisherigen Erfolge der beiden Hospitationsprogramme und Anregungen für die Weiterentwicklung der Förderaktivitäten zu erhalten, wurde das iso-Institut damit beauftragt, eine durch Mittel der Robert Bosch Stiftung finanzierte externe Gesamtevaluation durchzuführen, bei der folgende Fragen im Mittelpunkt stehen:

  • Ist das Programmangebot von Praxis- und Bildungsaufenthalten im Ausland effektiv, effizient und wirksam?
  • Sind die beiden Programme im Hinblick auf Qualitätsverbesserungen in Versorgungsstrukturen und -prozessen im Gesundheitswesen bedeutsam?
  • Wie hoch ist die Effektivität von Auslandshospitationen als Instrument der Personal- und Qualitätsentwicklung in den Einrichtungen?
  • Konnten die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Einrichtungen sowie ein internationaler Kontaktaufbau durch die Hospitationen gestärkt werden?

Die methodischen Schritte umfassten einen Auftaktworkshop mit den Verantwortlichen von g-plus, eine Dokumentenanalyse der von den Hospitantinnen und Hospitanten erstellten Erfahrungsberichte, Experteninterviews mit den Teilnehmenden beider Programme sowie eine Online-Befragung.

Zuwendungsgeber: Institut g-plus Zentrum im internationalen Gesundheitswesen an der Universität Witten-Herdecke
Projektstand: abgeschlossen (2013 – 2014)
Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters
Projektbearbeiter/innen: Dr. Sabine Kirchen-Peters, Prof. Dr.Lukas Nock

Veröffentlichungen:     

Nock, Lukas; Kirchen-Peters, Sabine (2014): Zwei Förderprogramme und ihre Wirksamkeit – Evaluationsergebnisse zu den Programmen ‚Internationales Hospitationsprogramm Pflege und Gesundheit‘ und ‚Internationales Studien- und Fortbildungsprogramm Demenz‘ der Robert Bosch Stiftung. In: transferplus 9, November 2014.

Nock, Lukas; Kirchen-Peters, Sabine unter Mitarbeit von Judith Bauer, Dorothea Herz-Silvestrini und Niklas Richter (2014): Evaluation der Programme „Internationales Hospitationsprogramm Pflege und Gesundheit und „Internationales Studien- und Fortbildungsprogramm Demenz“. Saarbrücken: iso-Report Nr. 2, September 2014 [Download]

 

 

Evaluation von Pflegestützpunkten in Deutschland

Seit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz, das im Jahr 2008 in Kraft trat, besteht in Deutschland ein Rechtsanspruch auf Pflegeberatung. Seither sind ca. 500 Pflegestützpunkte eingerichtet worden, wobei diese in den einzelnen Bundesländern

unterschiedlich dicht angesiedelt sind. Das Projekt dient dazu, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Situation von Pflegestützpunkten in Deutschland zu generieren. Dabei sollen die Erfolge der Stützpunktarbeit ebenso herausgearbeitet werden wie die derzeit noch bestehenden Umsetzungsprobleme auf verschiedenen Ebenen. Die Ergebnisse werden genutzt, um die Diskussionsgrundlage über Entwicklungspotentiale von Pflegestützpunkten zu fundieren und Handlungsempfehlungen für politisch Verantwortliche und Stakeholder im Gesundheitswesen zu formulieren.

Mit der Evaluation sollen vor allem folgende Fragen beantwortet werden:

  • Gibt es eine Kluft zwischen den gesetzlichen Vorgaben und der Umsetzungspraxis? Wie ist diese Kluft ggf. zu erklären? Welche gesetzlichen Präzisierungen sind nötig, um diese Kluft zu schließen?
  • Wie muss die Pflegeberatung organisiert werden, damit Care und Case Management erfolgreich durchgeführt werden?
  • Wie kann neutrale – am Pflegebedürftigen orientierte – Beratung organisiert werden?
  • Welche berufliche Qualifikation brauchen Mitarbeiter/innen in Pflegestützpunkten und welche Qualitätsstandards sind wünschenswert?

Zum Einsatz kommen verschiedene sozialwissenschaftliche Methoden, darunter insbesondere eine schriftliche Befragung der Mitarbeiter/innen von Pflegestützpunkten, Experteninterviews mit ausgewählten Stakeholdern im Pflege- und Gesundheitswesen sowie explorative Workshops.

Auftraggeber: Friedrich-Ebert-Stiftung
Projektstand: abgeschlossen (2013 -2014)
Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters
Projektbearbeiter: Prof. Dr. Lukas Nock

Veröffentlichung: Kirchen-Peters, Sabine; Nock, Lukas (2015): Evaluation der Pflegestützpunkte in Deutschland. Saarbrücken.

 

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2013 abgeschlossene Projekte

Arbeitszeitberatung - Entwicklung und Erprobung eines Praxismodells für kleine und mittlere Unternehmen im Saarland und den Kammerbezirken Trier und Pfalz

Zielsetzung dieses Modellprojektes war es, kleine und mittlere Unternehmen durch eine qualifizierte ganzheitliche Arbeitszeitberatung darin zu fördern, alter(n)sgerechte, gesundheitsförderliche, geschlechtergerechte und die arbeitszeitgeslatung

Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützende Arbeitszeitmodelle einzuführen. In den Modellregionen Saarland und den Kammerbezirken Trier und Pfalz wurde dazu eine Beratungsstruktur mit einem Pool an fachlich qualifizierten Beratern aufgebaut. Die durchzuführenden Arbeitszeitberatungen richteten sich dabei speziell an den Bedarfen von KMU aus. Innovativ war dieses Vorhabens deshalb, weil ein Beratungsangebot zu Themen aufgebaut wurde, die für die Zukunftsfähigkeit von Betrieben stark an Relevanz gewinnen, bisher aber in der mittelständischen betrieblichen Praxis oft vernachlässigt worden sind.

Konkret verfolgte das Projekt dabei mehrere Zieldimensionen:

  1. das quantitative Ziel einer vermehrten Inanspruchnahme von betriebsspezifischen Arbeitszeitberatungen durch Klein- und Mittelbetriebe, um die Teilhabemöglichkeiten dieser Unternehmen und ihrer Arbeitnehmer/-innen an den vorliegenden Erkenntnissen, Angeboten und Transferprodukten zum betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz zu fördern;
  1. das qualitative Ziel der Entwicklung und Erprobung einer demografie- und gendersensiblen Arbeitszeitberatung unter Berücksichtigung der Perspektiven von Arbeitgebern und Arbeitnehmern/-innen, die u.a. Fragestellungen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie, lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung, alter(n)sgerechte Arbeitszeitmodelle, geschlechtergerechte/-differenzierte Arbeitszeitmodelle, Entgrenzung und Zeitsouveränität der Beschäftigten in das Beratungsangebot integriert;
  1. das methodische Ziel der Umsetzung eines den Bedürfnissen von kleinen und mittleren Unternehmen angemessenen ganzheitlichen Beratungsansatzes, der auf der bestehenden Arbeitszeitkultur im Betrieb aufsetzt und diese pragmatisch weiterentwickelt;
  2. das strukturelle Ziel der Entwicklung und Umsetzung eines – regional übertragbaren – Geschäftsmodells zur Implementierung einer nachhaltigen Beratungsstruktur.

 

Das dreijährige – im Rahmen des Modellprogramms zur Bekämpfung arbeitsbedingter Erkrankungen geförderte – Modellvorhaben war eines von zwei Projekten im Förderschwerpunkt „Arbeitszeitberatung – Entwicklung und Erprobung eines Praxismodells“. Es wurde gemeinsam vom Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso), Saarbrücken und dem Institut für Mittelstandsökonomie an der Universität Trier (Inmit) durchgeführt.

Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Gefördert durch: Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Fachlich begleitet durch : Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua)
Projektträger: Gesellschaft für Soziale Unternehmensberatung mbH (gsub)
Projektstand: abgeschlossen (2010 bis 2013)
Projektleitung: Dr. Volker Hielscher
Projektteam: Dr. Volker Hielscher; Dr. Ingrid Matthäi; Dr. Alexander Neumann

 

 

Veröffentlichungen:          

Hielscher, Volker; Matthäi, Ingrid (2015): Nicht nur für die Älteren: Arbeitszeit zukunftsfähig gestalten! In: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin; Götz Richter; Michael Niehaus (Hrsg.): Personalarbeit im demografischen Wandel. Beratungsinstrumente zur Verbesserung der Arbeitsqualität. Bielefeld 2015: W. Bertelsmann Verlag: 163-177.

Hielscher, Volker; Matthäi, Ingrid; Neumann, Alexander; Auer, Karen von; Josten, Martina (2013): „Neue ArbeitsZeitPraxis“. Arbeitszeitberatung – Entwicklung und Erprobung eines Praxismodells für KMU im Saarland und in den Kammerbezirken Trier und Pfalz. Modellvorhaben im Rahmen des Förderschwerpunkts 2009-II des Modellprogramms zur Bekämpfung arbeitsbedingter Erkrankungen. Abschlussbericht. Saarbrücken.

Josten, Martina; Auer, Karen von; Elkan, Marco von; Hielscher, Volker; Matthäi, Ingrid; Neumann, Alexander (2013): Arbeitszeitberatungs-Info- & Tool-Box. Handbuch und CD-Rom zur zukunftsorientierten Arbeitszeitberatung für kleine und mittlere Unternehmen. Trier. [Download]

Matthäi, Ingrid; Hielscher, Volker; Neumann, Alexander (2013): Evaluationsbericht im Rahmen des Modellprojekts „Neue ArbeitsZeitPraxis“. Saarbrücken.

Matthäi, Ingrid (2013): Arbeitszeitberatung für kleine und mittlere Unternehmen. Handlungshilfe zum Aufbau regionaler Beratungsstrukturen und -angebote. Saarbrücken: iso-Institut. [Download]

Matthäi, Ingrid; Hielscher, Volker; Neumann, Alexander (2013): Modellprojekt konkret: Das Beraternetzwerk und Beispiele aus Unternehmen. Saarbrücken: iso-institut. [Download]

Matthäi, Ingrid; Josten, Martina; Auer, Karen von (2011): Arbeitszeitgestaltung und -beratung in kleinen und mittleren Unternehmen. Bestandsaufnahme. Ergebnisse einer Experten- und Unternehmensbefragung in Rheinland-Pfalz und dem Saarland im Rahmen des Modellprojektes „Neue ArbeitsZeitPraxis“. Trier, Saarbrücken. [Download]

(Schein-)Werkverträge im Spannungsfeld von Flexibilisierung und Regulierung der Arbeit. Eine branchenübergreifende Bestandsaufnahme im Saarland

Über den Verbreitungsgrad von Scheinwerkverträgen resp. verdeckter Leiharbeit in saarländischen Unternehmen liegen derzeit weder statistische Daten noch Ergebnisse aus Betriebsrätebefragungen vor. Es wurden auch noch keine saarlandspezifischen Studien durchgeführt, um qualitative Erkenntnisse zu dieser Entwicklung und den direkten oder mittelbaren Auswirkungen der verdeckten Leiharbeit auf reguläre Beschäftigung, auf die Mitbestimmung und die tariflichen bzw. betrieblichen Lohn- undtime-work

Sozialstandards zu gewinnen. Die Studie setzt an den bestehenden Informations- und Wissensdefiziten zur Praxis von Scheinwerkverträgen und verdeckter Leiharbeit im Saarland an und wird mit der Vorlage der Ergebnisse einen Beitrag zu den betrieblichen und gesellschaftlichen Implikationen eines neuen Typus prekärer Beschäftigung leisten.

Der Forschungsansatz setzt auf drei Ebenen an: a) der Makroebene mit den jeweiligen Branchenspezifika; b) der Mesoebene des Betriebs mit den jeweiligen Unternehmens- und Beschäftigungsstrategien; c) der interessenpolitischen Ebene der betrieblichen Mitbestimmung.

Mit den empirischen Erhebungen des Projekts wird folgenden Fragestellungen nachgegangen:

  • Gibt es Indizien dafür, dass bestimmte Branchen Vorreiter für die Ausbreitung einer neuen prekären Beschäftigungsform sind?
  • Welchen Einfluss hat bspw. der Grad an tariflicher oder gesetzlicher Regulierung der Arbeit hinsichtlich der Verbreitung von Werkverträgen?
  • Konzentriert sich die Werksvertragsarbeit im Saarland auf Beschäftigungsverhältnisse, die eher den Niedriglohnbereich und geringer qualifizierte Arbeitskräftegruppen treffen?
  • Welche Ziele und Strategien verfolgen die Unternehmen mit dem Einsatz von Werkvertragsarbeitnehmern?
  • Welche Auswirkungen hat der verstärkte Einsatz der Werkvertragsarbeitnehmer auf die Arbeitsbedingungen der Stammbelegschaften?


Arbeitskammer des Saarlandes

Gefördert von: Arbeitskammer des Saarlandes
Projektstand: abgeschlossen 2013
Projektbearbeiter: Dr. Dominik Haubner

Veröffentlichungen:
Haubner, Dominik (2014): (Schein-)Werkverträge im Spannungsfeld von Flexibilisierung und Regulierung der Arbeit. Eine branchenübergreifende Bestandsaufnahme im Saarland. Saarbrücken: AK-Texte. [Download]

Entwicklung, Implementierung und Stabilisierung eines Demografie Netzwerkes Saar (I)

Das iso-Institut wird im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr in den kommenden Monaten ein regionales Demografie Netzwerk für saarländische Unternehmen aufbauen, das den Betrieben mit praxisgerechten Unterstützungsangeboten

helfen soll, im demografischen Wandel wettbewerbs- und leistungsfähig zu bleiben.Das Netzwerk richtet sich an Unternehmen aus allen Branchen mit Sitz im Saarland, insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen sowie Handwerksbetriebe. Zur Mitwirkung eingeladen sind alle Unternehmen, die Unterstützungsbedarfe haben oder die bereits über geeignete Strategien und Konzepte verfügen und andere Unternehmen an ihren Erfahrungen teilhaben lassen möchten.

Gemeinsam mit den Netzwerkpartnern und externen Dienstleistern werden passförmige Angebote entwickelt und bereitgestellt, eine Plattform für den Erfahrungs- und Wissensaustausch geschaffen und der Dialog zwischen Wirtschaft, Unternehmen und Politik gefördert.
Das Vorhaben wird durch einen vom Wirtschaftsministerium eingesetzten Steuerkreis begleitet, in dem VSU, IHK, HWK, Arbeitskammer, DGB, Bundesagentur für Arbeit / Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland, Ministerium für Umweltschutz und Verbraucherschutz, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie sowie zwei Referate des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr vertreten sind.

 

Saarland-LogoAuftraggeber: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes
Gefördert von: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
Projektstand: abgeschlossen (01.01.2013 – 31.05.2015)
Projektleiter: Prof. Dr. Daniel Bieber
Koordinatorin: Dr. Ingrid Matthäi
Weitere Informationen finden Sie unter: www.demografie-netzwerk-saar.de

Metavorhaben zum BMBF-Förderschwerpunkt "Technologie und Dienstleistungen im demografischen Wandel"

Das Metavorhaben verfolgte das Ziel, einen Beitrag zum Gelingen der innovativen Verknüpfung von Technologieentwicklung und der Entwicklung neuartiger Dienstleistungsangebote zu leisten. Im Rahmen des Metavorhabens wurden die Forschungsprojekte vernetzt und der win-win-situationwissenschaftliche Austausch untereinander organisiert, um aus der Verbindung der Einzelvorhaben und Verbünde Synergieeffekte zu erzielen.

Die öffentliche Diskussion über den demografischen Wandel und seine Folgen für unsere Gesellschaft haben sich bisher vorwiegend mit den Risiken dieser Entwicklung beschäftigt. Hinweise auf Chancen dieser Entwicklung für Gesellschaft und Wirtschaft werden dagegen kaum diskutiert. Diese Chancen zu erkennen und deutsche Unternehmen zu befähigen, langfristig bestimmte gesellschaftliche Gruppen, wie z.B. Senioren oder chronisch Kranke, mit bedarfsgerechten und auch technologisch unterstützten Dienstleistungen zu versorgen, war Aufgabe des BMBF-Förderschwerpunkts „Technologie und Dienstleistungen im demografischen Wandel“, der im Rahmen des Förderprogramms „Innovationen mit Dienstleistungen“ neu begründet wurde. Der Förderschwerpunkt fokussiert auf drei thematisch eng miteinander verknüpfte Fragestellungen: die Entwicklungsperspektiven des demografischen Wandels und die daraus ableitbaren Entwicklungen für das Zusammenleben verschiedener Generationen, die Entwicklung neuer, vornehmlich mikrosystemtechnisch basierter Technologien im Feld AAL sowie die damit einhergehende Entwicklung neuer Dienstleistungsangebote. Innerhalb dieses Förderschwerpunktes wurden 13 Verbundvorhaben mit über hundert Einzelprojekten gefördert. Um die Arbeiten und ihre Ergebnisse zu bündeln, den wissenschaftlichen Austausch innerhalb des Förderschwerpunkts und mit externen Partnern aus Wissenschaft, Praxis und Politik zu befördern, hat das BMBF ein Metavorhaben installiert, das von unserem Institut durchgeführt wurde. Wir vernetzten die Forschungsprojekte, erstellten Analysen der Marktpotenziale neuer Technologie-Dienstleistungs-Kombinationen und begleiteten die Verbundprojekte wissenschaftlich. Mit diesen Maßnahmen sollte nicht nur das wechselseitige Verständnis zwischen den einzelnen Forschungsvorhaben gesteigert, sondern es sollten auch synergetische Erkenntnis- und Innovationseffekte evoziert werden. Das Metavorhaben wurde vom BMBF unter dem Förderkennzeichen 01FC08073 gefördert und durch den Projektträger DLR Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen betreut.

 

Siehe auch die Homepage des Metavorhabens: http://www.dienstleistungundtechnik.de/
Bundesministerium für Bildung und Forschung


Gefördert von:
BMBF
Projektstand: abgeschlossen (2008 – 2013)
Projektleiter: Prof. Dr. Daniel Bieber
Projektbearbeiter:  Prof. Dr. Daniel Bieber, Dr. Dominik Haubner, Stefan Kerber-Clasen,
Christian Kloß, Ulrike Goletz, Kathleen Schwarz, M.A.

 

 

 

Veröffentlichungen:

Becker, Jens; Goletz, Ulrike (2012): Governance- und Marktvoraussetzungen für Altersgerechte Assistenzsysteme – Herausforderungen an Theorie und Praxis. In: Gersch, Martin; Liesenfeld, Joachim (Hrsg.): AAL- und E-Health-Geschäftsmodelle. Technologie und Dienstleistungen im demografischen Wandel und in sich verändernden Wertschöpfungsarchitekturen. Wiesbaden: 241-264. Gabler.

Haubner, Dominik; Nöst, Stefan (2012): Pflegekräfte – die Leerstelle bei der Nutzerintegration von Assistenztechnologien. In: Shire, Karen A.; Leimeister, Jan Marco (Hrsg.): Technologiegestützte Dienstleistungsinnovation in der Gesundheitswirtschaft,
Wiesbaden: 3-30. Springer Gabler.

Haubner, Dominik; Becker, Jens; Bieber, Daniel u.a. (2012): Technikeinsatz in der ambulanten Pflege. Technikeinsatz der Beschäftigten und ein Implementierungsszenario. In: BMBF; VDE (Hrsg.): Technik für ein selbstbestimmtes Leben (AAL 2012).
5. Deutscher AAL-Kongress. Berlin.

Haubner, Dominik (2012): Dienstleistungen im demografischen Wandel. In: Gegenblende. Online Magazin des DGB Nr. 13.

Bieber, Daniel; Schwarz, Kathleen (Hrsg.) (2011): Mit AAL-Dienstleistungen altern. Nutzerbedarfsanalysen im Kontext des Ambient Assisted Living. Saarbrücken: iso-Institut.

Bieber Daniel; Goletz, Ulrike; Carabias, Vicente u.a. (2011): Dokumentation des Statusworkshops vom 30. März 2011 im Maritim Hotel proArte Berlin zum BMBF-Förderschwerpunkt „Technologie und Dienstleistungen im demografischen Wandel“.
Saarbrücken: iso-Institut: [Download] 

Bieber, Daniel u.a. (2011): Ergebnisse des BMBF-Förderschwerpunkts „Technologie und Dienstleistungen im demografischen Wandel“, Saarbrücken: iso-Institut.

Bieber, Daniel; Sirch, Ulrike; Nöst, Stefan (2011): Wie geht die Rechnung auf? Soziale und gesellschaftliche Aspekte beim Einsatz neuer altersgerechter Assistenzsysteme. In: Ambient Assisted Living. 4. Deutscher AAL-Kongress am 25./26.01.2011 in Berlin.
Tagungsband. Berlin und Offenbach: VDE-Verlag.

Kött, Andreas (2010): Integration der Nutzerbedürfnisse bei der Entwicklung von gesundheitsbezogenen AAL-Dienstleistungen. In: Ambient Assisted Living. 3. Deutscher AAL-Kongress am 26./27.1.2010 in Berlin.Tagungsband. Berlin und Offenbach: VDE-Verlag.

Nöst, Stefan (2010): „Wenn Technik auf Pflegedienstleistungen trifft“. Dokumentation des Expertenworkshops zur Anschlussfähigkeit von Technolgien an Pflegedienstleistungen am 16./17.6.2010 in Saarbrücken:
http//www.dienstleistungundtechnik.de/dite-publicpresse.html

Bieber, Daniel (2009): Metavorhaben „Technologie und Dienstleistungen im demografischen Wandel“. In: Ambient Assisted Living. 2. Deutscher AAL-Kongress am 27./28.1.2009 in Berlin. Tagungband. Berlin und Offenbach: VDE-Verlag.

 

Evaluation des Projektes ergostahl: Umsetzung der alter(n)sgerechten Arbeitsgestaltung in der Eisen- und Stahlindustrie

Im Projekt ergostahl hat das Berufsforschungs- und Beratungsinstitut für interdisziplinäre Technikgestaltung (BIT e.V.), Bochum die Aufgabe übernommen, mittelständische Unternehmen der Eisen- und Stahlindustrie bei der Umsetzung des Tarifvertrags zur Gestaltung des altersgerechtes arbeitendemografischen Wandels zu unterstützen. Dazu sollen in ausgewählten Bereichen von 5 Unternehmen Maßnahmen zur Arbeitsgestaltung, zur Qualifizierung und zur Optimierung der Führungskompetenz sowie der Unternehmenskultur und Gesundheitsförderung umgesetzt werden.

Bei der Analyse der Altersstruktur und des Qualifikationsbedarfs sowie bei der alter(n)skritischen Gefährdungsbeurteilung sind Mitarbeiter, deren Interessenvertretungen und Führungskräfte aktiv beteiligt. Arbeitsgestaltung wird somit als komplexe mehrdimensionale Aufgabe verstanden, die alle Aspekte des demografischen Wandels berücksichtigt. Eine besondere Bedeutung erhalten die jeweiligen Kontextfaktoren der Unternehmen, die Unternehmens- und Führungskultur. In diesem Rahmen sollen gerade Führungskräfte für das Thema Demografie sensibilisiert werden und für den Erwerb alter(n)sgerechter und gesundheitsförderlicher Führungskompetenzen (insbesondere Wertschätzung und Kompetenzorientierung) qualifiziert werden.

Das iso übernimmt die Evaluation des Projektes. Diese ist projektbegleitend angelegt, und sichert die komplexen Qualitätsbedingungen für einen nachhaltigen Projekterfolg durch eine ständige Prozessbegleitung bei der Entwicklung der Instrumente, bei der Maßnahmengestaltung und deren Umsetzung. Einen zentralen Stellenwert nimmt hierbei die Analyse der betrieblichen Implementationsbedingungen für Maßnahmen inklusive der jeweiligen betrieblichen Sozialordnung ein, Die Methoden und Verfahren der Evaluation sind qualitativ-reflexive Instrumente (leitfadengestützte, qualitative Interviews mit betrieblichen Akteuren, teilnehmende Beobachtung sowie Daten- und Dokumentanalysen).

Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Projektstand: abgeschlossen (11/2011 bis 11/2013)
Projektleitung: Dr. Heiko Breit

Wissenschaftliche Begleitung des Modellvorhabens „Daheim Aktiv“ des Caritasverbandes Schaumberg-Blies e.V. gefördert im Rahmen des Modellprogramms des GKV-Spitzenverbandes „Weiterentwicklung der Pflegeversicherung gemäß § 8 SGB XI“

Träger des Modells war der Caritasverband Schaumberg-Blies e.V. (Saarland). Mit Hilfe eines transdisziplinären pflegerisch-therapeutischen Ansatzes der ambulanten Pflegedienste wurden die Selbstversorgungskompetenz der Pflegebedürftigen und die Pflegebereitschaft der tagespflegeAngehörigen gefördert. Es ging um eine stärkere Teilhabeorientierung in der Pflege, die zum einen dazu beitragen soll, die häusliche Versorgung zu stabilisieren. Zum anderen ging es aber auch darum, die Qualität der ambulanten Pflege insgesamt zu verbessern. Im Rahmen des Modells wurden die Pflegekräfte qualifiziert und die Pflegepersonen (auch Geldleistungsbezieher) fachgerecht angeleitet. Neben der Stabilisierung der häuslichen Versorgung und der Verbesserung der Pflegequalität zielt das Modell auf die Verminderung von Pflegebedürftigkeit, auf die Vermeidung stationärer Aufnahmen (Pflegeheim, Krankenhaus) und auf die Sicherung der sozialen Teilhabe pflegebedürftiger Menschen.

Aufgabe der Wissenschaftlichen Begleitung war es, die Wirksamkeit des pflegerisch-therapeutischen Ansatzes nachzuweisen, die Implementierung der transdisziplinären Vorgehensweise zu evaluieren und deren Auswirkung auf die Qualität der Pflege zu überprüfen. Dazu wurde ein Aktionsforschungsansatz verwendet, der regelmäßige Ergebnisfeedbacks und deren kritische Reflektion während des Modellverlaufs vorsieht.

Auftraggeber: Caritasverband Schaumberg-Blies e.V., gefördert im Rahmen des Modellprogramms „Weiterentwicklung der Pflegeversicherung gemäß § 8 SGB XI“
Projektstand: abgeschlossen (04/2010 bis 05/2013)
Projektleitung: Carola Schweizer
Projektmitarbeiter: Matthias Stadler

Veröffentlichungen:     

Schweizer, Carola (2013): Daheim aktiv – Modell zur ständigen Aktivierung pflegebedürftiger Menschen in ihrem Zuhause. Abschlussbericht im Rahmen des Modellprogramms nach § 8 Abs. 3 SGB XI des GKV-Spitzenverbandes. Saarbrücken: iso-Institut.

 

 

Modellvorhaben "Demenz im Krankenhaus" (Dem-i-K) in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser Saarland"

Grundanliegen des Projekts war eine umfassende Verbesserung der Demenzversorgung in den Krankenhäusern des Saarlandes. Damit griff das Projekt einen Einrichtungstypus auf, in dem bekanntermaßen die größten Versorgungsdefizite demenz
auftreten und damit der sozialpolitisch größte Handlungsbedarf besteht.

Das Projekt kombinierte die erfolgreichsten Einzelelemente von Good-Practice-Projekten und erprobte sie erstmals in Deutschland in einer neuen und einrichtungsübergreifend vernetzten Struktur. Um den Erfahrungshintergrund zu verbreitern und damit eine hohe Übertragbarkeit des Konzeptes zu ermöglichen, wurde das Konzept an drei verschiedenen Standorten und in unterschiedlich strukturierten katholischen Krankenhäusern (St. Wendel, Saarbrücken, Lebach) erprobt und sozialwissenschaftlich ausgewertet. Während das Marienkrankenhaus St. Wendel eine trägerinterne Lösung anstrebte, indem ein hausinterner Konsiliar- und Liaisondienst ein besonderes Setting für delirgefährdete und demenzkranke Sturzpatient/innen im Bereich der Unfallchirurgie aufbaute, plante das St. Nikolaus Hospital Wallerfangen eine trägerübergreifende Konsiliar- und Liaisoneinheit, die im Caritas Krankenhaus Lebach (ohne neurologische oder psychiatrische Abteilung) und in der Caritasklinik Saarbrücken (mit neurologischer Abteilung) behandelnd und beratend tätig wurde. Damit wurden zum einen drei Varianten von Abteilungsstrukturen in die Analyse aufgenommen (intern; extern ohne bzw. mit eigener Fachabteilung) und zu bedarfsorientierten Transferkonzepten ausgearbeitet. Zum anderen bezogen sich die Interventionen auf drei Gruppen von Demenzkranken:

  • Demenzkranke, bei denen die Kompetenzeinbußen erst während des Krankenhausaufenthaltes deutlich werden; diese machen nach aktuellen Erkenntnissen rund 50% der Demenzen im Akutkrankenhaus aus (vgl. Kirchen-Peters, Sabine 2009: Zwischenbericht zur Studie „Analyse von hemmenden und förderlichen Faktoren für die Verbreitung demenzsensibler Konzepte in Akutkrankenhäusern“ im Auftrag der Deutschen Alzheimergesellschaft) . Bei diesen Personen nimmt das Krankenhaus eine Filterfunktion ein, indem sie einer Frühdiagnostik und -behandlung zugeführt und die Weichen für eine nachhaltige Anschlussversorgung gestellt werden.
  • Bekanntermaßen Demenzkranke, bei denen eine krisenhafte Zuspitzung während des Krankenhausaufenthalts vermieden werden soll. Dies ist von besonderer Relevanz, wenn schwerwiegende Verhaltensauffälligkeiten auftreten.
  • Demenzkranke oder demenzgefährdete Personen, bei denen eine delirante Episode – etwa in Zusammenhang mit einer Operation – verhindert werden soll.

Die Projektteilnehmer/innen aus den Pilotkrankenhäusern sollten Wege aufzeigen, wie eine Verbesserung der Akutversorgung demenzkranker Patient/innen unter unterschiedlichen strukturellen Rahmenbedingungen gelingen kann. Die bekannten Krisensituationen und Negativspiralen sollten außer Kraft gesetzt, die Lebensqualität der Kranken erhalten und gesteigert werden. Dies umfasste neben patientenbezogenen Maßnahmen vor allem Anstrengungen zur Qualifizierung und Entlastung des Krankenhauspersonals und zur schnittstellenübergreifenden Behandlungskontinuität.

Zentrales Ziel des Verbundprojektes war es, neben der Erarbeitung regionaler Pilotlösungen der Transfer von Erfahrungen in den allgemeinen Krankenhausalltag. Als Grundlage für die breite Nutzbarmachung dieser Erfahrungen diente ein zu entwickelndes übertragbares Handlungskonzept sowie zusätzliche arbeitserleichternde Anschauungsmaterialien, wie z.B. Fortbildungskonzepte oder Angehörigenberatungsmappen. Das übertragbare Handlungskonzept war Bestandteil eines umfassenden Endberichts, in dem die gesamten Ergebnisse und der Projektverlauf dokumentiert werden. Es ist eine eigene Projekthomepage eingerichtet: www.dem-i-k.de

 

Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie_logo

Auftraggeber: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familien und Frauen des Saarlandes
Projektstand: abgeschlossen (09/2010 – 12/2013)
Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters
Projektbearbeiter/innen: Dr.Sabine Kirchen-Peters, Dorothea Herz-Silvestrini

 

 

 

Veröffentlichung:

Sabine Kirchen-Peters unter Mitarb. von Dorothea Herz-Silvestrini (2014): Herausforderung Demenz im Krankenhaus. Ergebnisse und Lösungsansätze aus dem Projekt Dem-i-K (hrsg. vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes). Saarbrücken.

Wissenschaftliche Begleitung des Projektes "Stabilisierung des erfolgreich entwickelten Konzeptes 'Qualitätsgesicherte Häusliche Tagespflege im Main-Kinzig-Kreis'"

Der Main-Kinzig-Kreis hat im Rahmen eines Modellprojektes (gefördert vom GKV-Spitzenverband nach § 8 SGB XI) in den vergangenen fünf Jahren erprobt, ob sich ein in Schottland entwickeltes und bewährtes Konzept qualitätsgesicherter tagespflge-ärzte

Häuslicher Tagespflege auf deutsche Verhältnisse übertragen lässt. Am Ende des Projektzeitraumes ist zu konstatieren: Das Angebot konnte unter den Modell-Rahmenbedingungen im Main-Kinzig-Kreis erfolgreich implementiert werden. So wurden genügend Gasthaushalte und Betreuungspersonen gefunden, die erforderlichen Verfahren und Instrumente entwickelt, die rechtlichen Fragen geklärt und Qualitätssicherungsmaßnahmen vereinbart. Im Ergebnis ist ein für Deutschland innovatives Angebot entstanden, das eine hochwertige Betreuung im familiären Setting ermöglicht.

Das iso-Institut hat diesen Implementierungsprozess wissenschaftlich begleitet. Der Schwerpunkt lag dabei auf einer formativen Prozessevaluation, in deren Rahmen beständig Informationen über den Modellverlauf gesammelt und Bewertungen als Entscheidungshilfen für die Steuerung der Prozesse zur Verfügung gestellt wurden. Der Neuaufbau der besonderen teilstationären Versorgungsstrukturen konnte so kontinuierlich unterstützt werden.

Das Angebot von „SOwieDAheim – qualitätsgesicherte Häusliche Tagespflege im Main-Kinzig-Kreis“ sollte in einer weiteren zweijährigen Projektphase (gefördert als Modellvorhaben zur Erprobung neuer Versorgungsstrukturen nach § 45 c Abs. 4 SGB XI) stabilisiert und seine Praxistauglichkeit unter Beweis gestellt werden. Das iso-Institut wurde wiederum mit der Evaluation beauftragt, um durch eine empirisch abgesicherte Datenlage den spezifischen Nutzen der Häuslichen Tagespflege zu belegen.

Während in der vorangegangenen Aufbauphase des Angebots in erster Linie Dimensionen der Struktur- und Prozessqualität untersucht wurden, wurde in diesem Projekt nunmehr der Schwerpunkt auf die Ergebnisqualität gerichtet. Im Blick waren dabei das Wohlbefinden der Gäste, die Zufriedenheit und Entlastung der Angehörigen sowie das Kompetenzprofil der Betreuungspersonen und deren Zufriedenheit mit ihrer Tätigkeit. Die zentrale Hypothese lautet, dass unter den spezifischen Bedingungen dieses Angebots an der Schnittstelle zwischen professioneller Dienstleistung und bürgerschaftlichem Engagement die Lebensqualität sowohl der Nutzer (Gäste und Angehörige) als auch die Zufriedenheit der Dienstleistungserbringer (geschulte Betreuungspersonen) gesteigert wird.

Auftraggeber: Main-Kinzig-Kreis (im Rahmen eines Modellvorhabens zur Erprobung neuer Versorgungsstrukturen nach § 45 c Abs. 4 SGB XI)
Projektstand: abgeschlossen (07/2011 – 06/2013)
Projektleitung: Maria Zörkler
Projektbearbeiter/innen: Simone von Nida

Veröffentlichung:          

Zörkler, Maria; Kirchgäßner, Renate (2014): DCM in innovativen Versorgungsformen – Das Beispiel häuslicher Tagespflege. In: Riesner, Christine (Hrsg.): Dementia Care Mapping (DCM): Evaluation und Anwendung im deutschsprachigen Raum. Bern: Huber Verlag: 165-181.

 

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2012 abgeschlossen

Dienstleistungsarbeit zwischen Ökonomisierung und Aktivierung. Neue Herausforderungen an Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik

Der Wohlfahrtsstaat in Deutschland ist in den vergangenen fünfzehn Jahren einem weit reichenden Umbau (und teilweisen Rückbau) unterworfen worden. In den Organisationen der sozialen Dienste werden dabei betriebswirtschaftliche Steuerungsinstrumente eingeführt, mit dem Anspruch, die Effizienz sozialer Dienstleistungen zu erhöhen. Die neuen Steuerungsformen bewirken eine „Ökonomisierung“ – in der Praxis sozialer Dienstleistungsarbeit treten Kosten-Nutzen-Kalküle und fiskalische Aspekte zunehmend in den Vordergrund. Daneben tritt ein weiteres neues Element: Im Verständnis des „aktivierenden Sozialstaates“ werden für die Gewährung sozialer (Dienst-)Leistungen zunehmend Gegenleistungen bzw. die aktive Mitwirkung von Klientinnen und Klienten erwartet und eingefordert. Dieses Aktivierungsparadigma muss letztendlich von den Beschäftigten in den sozialen Diensten in der Interaktion mit ihren Adressaten praktisch umgesetzt werden.

Bisher ist wenig darüber bekannt, wie die neuen Entwicklungen die Handlungsanforderungen und die Arbeitsbedingungen von professionellen Helferinnen und Helfern prägen. Muss der Staat zunächst seine Bediensteten aktivieren, damit er seine Bürgerinnen und Bürger aktivieren kann? Welche Folgen haben die „Ökonomisierung“ und das Paradigma der „Aktivierung“ für die Arbeitsprozesse und die Arbeitsqualität der Beschäftigten? Wie drückt sich der Anspruch der Aktivierung in verschiedenen Professionen und Bereichen sozialer Dienstleistungen aus?

Diese Fragen wurden in einer vergleichenden Studie in unterschiedlichen Bereichen sozialer Dienstleistungsarbeit untersucht. Dazu wurden in Einrichtungen der Kinderbetreuung und der Jugendhilfe sowie der ambulanten und stationären Altenhilfe Experteninterviews mit Fach- und Führungskräften sowie Personalvertretern und eine standardisierte Beschäftigtenbefragung durchgeführt.

 

Hans-Böckler-Stiftung?

Gefördert von: Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf
Projektstand: abgeschlossen: (12/2009 bis 06/2012)
Projektleitung: Dr. Volker Hielscher
Projektteam: Kerstin Blass, Dr. Volker Hielscher, Dr. Sabine Kirchen-Peters, Prof. Dr. Lukas Nock

 

 

 

Veröffentlichung:

Hielscher, Volker; Nock, Lukas; Kirchen-Peters, Sabine; Blass, Kerstin (2013): Zwischen Kosten, Zeit und Anspruch. Das alltägliche Dilemma sozialer Dienstleistungsarbeit. Wiesbaden: Springer VS Verlag. [Flyer]

Nock, Lukas; Kirchen-Peters, Sabine; Hielscher, Volker (2013): Zwischen Anspruch und Marktdruck. Pflege im Branchenvergleich. In: Dr. med. Mabuse Nr. 201: 43-45.

Blass, Kerstin (2012): Ambulante Pflege zwischen Ökonomisierungsdruck und Aktivierungsanspruch. In: Die Schwester Der Pfleger Nr. 8/2012: 788-790.

 

Analyse von hemmenden und förderlichen Faktoren für die Verbreitung demenzsensibler Konzepte in Akutkrankenhäusern

Die Zukunft der Krankenhausbehandlung erhält vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklng eine sich zuspitzende sozial- und gesundheitspolitische Relevanz. Aktuell fließen mit rund 62 Milliarden Euro über ein Viertel aller Gesundheitsausgaben in Deutschland in den Krankenhaussektor. Da ältere Menschen im Durchschnitt vergleichsweise häufigere und längere Krankenhausaufenthalte in Anspruch nehmen als jüngere, sagen Expert/innen einen deutlichen Anstieg dieser Kosten voraus. Zudem ist mit einer zunehmenden Zahl von Patient/innen zu rechnen, die neben ihren als Hauptdiagnose aufgelisteten somatischen Diagnosen gleichzeitig an behandlungsbedürftigen Demenzen leiden. Weil sich Kliniken auf diese Entwicklung noch nicht ausreichend eingestellt haben, wird der Krankenhausaufenthalt für die demenzDemenzkranken jedoch häufig zu einer Krisensituation mit negativen Auswirkungen auf die weiteren Lebensperspektiven.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hatte die wissenschaftliche Mitarbeiterin des iso-Instituts, Sabine Kirchen-Peters, im Rahmen einer Forschungsförderung damit beauftragt, eine Grundlage für die strukturierte Qualitätsentwicklung in der Krankenhausversorgung Demenzkranker zu liefern. Es sollten Erkenntnisse über vorliegende Barrieren gewonnen werden, die die Verbreitung demenzsensibler Konzepte derzeit verhindern oder erschweren. Auf der Basis der herausgearbeiteten und präzisierten Barrieren wurden Empfehlungen formuliert, wie diese hemmenden Faktoren von unterschiedlichen Akteuren wie Krankenhausträgern, Krankenhauspersonal, politisch Verantwortlichen sowie Demenzkranken und ihren Angehörigen, zu beseitigen bzw. zu reduzieren sind. Dazu wurden eine Online-Befragung in Allgemeinkrankenhäusern sowie Fallstudien in Krankenhäusern der „Normalversorgung“ und in Good-Practice-Krankenhäusern durchgeführt.

 

Deutsche Alzheimer Gesellschaft?Auftraggeber: Deutsche Alzheimer Gesellschaft
Projektstand: abgeschlossen (01/2009 – 08/2012)
Projektleitung: Sabine Kirchen-Peters
Projektmitarbeiterin: Sabine Kirchen-Peters, Dorothea Herz-Silvestrini, Judith Bauer

 

 

Veröffentlichungen:     

Kirchen-Peters, Sabine unter Mitarbeit von Dorothea Herz-Silvestrini und Judith Bauer (2013): Akutmedizin in der Demenzkrise? Chancen und Barrieren für das demenzsensible Krankenhaus, Saarbrücken: iso-institut. [Bestellformular]

Kirchen-Peters, Sabine (2013): Das demenzfreundliche Krankenhaus: eine Utopie? In: „Zusammen leben – voneinander lernen“. Referate auf dem 7. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Selbsthilfe Demenz in Hanau vom 18. bis 20. Oktober 2012. Tagungsreihe der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V., Band 9. Berlin.

Kirchen-Peters, Sabine (2011): Der lange Weg zum demenzfreundlichen Krankenhaus. In: „Gemeinschaft leben“. Referate auf dem 6.- Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Selbsthilfe Demenz in Braunschweig vom 7. bis 9. Oktober 2010. Tagungsreihe der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V., Band 8. Berlin.

Kirchen-Peters, Sabine (2011): Was hindert Klinikträger daran, die bewährten Konzepte zur Versorgung von Menschen mit Demenz umzusetzen? In: Alzheimer Gesellschaft Hamburg e.V.: Menschen mit Demenz im Krankenhaus. Dokumentation der Fachtag am 22.09.2010 in Wandsbek. Hamburg: 71-81.

Kirchen-Peters, Sabine (2011): Der lange Weg zum demenzfreundlichen Krankenhaus – Barrieren und Gestaltungschancen. In: Bettig, U.; Frommelt, M.; Lerner, C. u.a. (Hrsg.): Management Handbuch Pflege. Heidelberg: Ordner: E 2100: 1-34.

Kirchen-Peters, Sabine (2010): Stolperstein demenzkranker Patient. Warum es so schwierig ist, ein Krankenhaus demenzsensibel auszurichten. In: KU Gesundheitsmanagement 79(2010)12: 20-22.

Kirchen-Peters, Sabine (2007): Lösungen für eine bessere Versorgung Demenzkranker im Krankenhaus. In: Alzheimer Info 4/2007: 3-4.

 

 

Expertise Nationale Demenzstrategien

Das Familienministerium beaufragte das iso-Institut im November 2011 damit, eine Expertise zur Erstellung einer Nationalen Demenzstrategie durchzuführen. Darin sollten die bisherigen Erfahrungen der nationalen Demenzstrategien im Demenzstrategie

internationalen Vergleich verfügbar gemacht und auf einer gesicherten empirischen Basis die Anforderungen an den Nationalen Demenzplan für Deutschland präzisiert werden. Die Vorstudie ist mittlerweile abgeschlossen

und hat Erkenntnisse auf drei Ebenen erbracht:

Sie lieferte eine Informationsgrundlage über das bisher vorliegende Wissen und die Erfahrungen zum Stand der Erarbeitung und Umsetzung nationaler Demenzpläne in Europa und einigen ausgesuchten außereuropäischen Ländern. Dabei wurden die Pläne nicht nur im Hinblick auf ihre Forderungspositionen und Umsetzungsvorschläge in den unterschiedlichen Entwicklungsbereichen (Grundlagenforschung, medizinische und pflegerische Versorgung, gesellschaftliche Teilhabe und Integration usw.) untersucht. Es wurde zudem geprüft, inwiefern sie die dargestellten Problemstellungen und Umsetzungsbarrieren auf gesellschafts-, versorgungs- und steuerungspolitischer Ebene reflektieren und inwiefern sie ggf. Lösungen zu deren Reduzierung anbieten.

Die Vorstudie leistete zudem eine Einschätzung zu den Erwartungen wichtiger Akteure an eine Nationale Demenzstrategie und hat damit die Anschlussfähigkeit an bestehende Strategien und Projekte verbessert. Dazu wurden eine Reihe von Expert/innen und Repräsentant/innen wichtiger Institutionen und Verbände befragt. Die Ergebnisse bilden nicht nur eine unverzichtbare Informationsgrundlage für die Konzeptualisierung der Nationalen Demenzstrategie, ihre Berücksichtigung hat zugleich die Akzeptanz und Unterstützung des Aktionsplanes durch die intermediären Organisationen befördert.

Darüber hinaus wurden Im Rahmen der Vorstudie Handlungsempfehlungen zur Erstellung einer Nationalen Demenzstrategie formuliert. Das betrifft insbesondere

  • die Entwicklung von inhaltlichen Kriterien, die die Demenzstratgie erfüllen soll sowie
  • die Erarbeitung eines Vorschlags für eine Prozesssteuerung.

Die methodische Umsetzung erfolgte im Rahmen einer Dokumentenanalyse zu Demenzstrategien im internationalen Vergleich sowie durch eine Expertenbefragung und einen Expertenworkshop zu den Erwartungen an eine Nationale Demenzstrategie. Die Ergebnisse der Vorstudie, die in Berichtsform vorliegen, dienen dem Auftraggeber sowohl als eine inhaltliche wie auch eine prozessorientierte Handreichung, auf deren Basis unmittelbar mit den Arbeiten begonnen werden kann.

 

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Auftraggeber: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Projektstand: abgeschlossen (01.11.2011- 31.05.2012)
Projektleitung: Dr. Sabine Kirchen-Peters
Projektbearbeiter/innen: Dr. Sabine Kirchen-Peters; Dr. Volker Hielscher

 

 

 

Veröffentlichungen:

Kirchen-Peters, Sabine; Hielscher, Volker (2013): Nationale Demenzstrategien – Vorbilder für Deutschland? In: Informationsdienst Altersfragen Nr. 2/2013: 18-24

Kirchen-Peters, Sabine; Hielscher, Volker (2012): Expertise „Nationale Demenzstrategien“. Vergleichende Analyse zur Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Deutschland. Saarbrücken: iso-institut [Download]

 

Verbesserung der Versorgung Pflegebedürftiger (BMG IV)

Das Modellprogramm „Verbesserung der Versorgung Pflegebedürftiger“ wird seit zwei Jahrzehnten vom iso-Institut wissenschaftlich begleitet. Es startete 1991 mit dem Ziel, die Pflegeversicherung vorzubereiten und später ihre Umsetzung zu begleiten. Im Rahmen des Modellprogramms sind bundesweit etwa 600 Modellprojekte gefördert worden, die entscheidend zur Modernisierung der Versorgungsinfrastruktur in Deutschland beigetragen haben.Pflegebedürftigkeit

Die wissenschaftliche Begleitung des Modellprogramms hat mehrere Phasen durchlaufen. In Phase I und II ging es vor allem darum, die Vielzahl der geförderten Projekte konzeptionell zu beraten, den Implementierungsprozess ausgewählter Modelle und die Wirkung bestimmter Maßnahmen zu evaluieren und die Ergebnisse in der eigens für das Modellprogramm geführten Schriftenreihe zu veröffentlichen (18 Bände).

In einer dritten Phase des Modellprogramms sind keine neuen Modelle mehr gefördert worden. Eine Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung war es, die gesammelten Erkenntnisse aus BMG I und II aufzubereiten sowie gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit Perspektiven für die Weiterentwicklung der Pflegeversicherung zu erarbeiten.

In der aktuell laufenden vierten Phase des Modellprogramms wurden Forschungsstudien, aber auch wieder innovative Ansätze aus der Praxis gefördert. Die Projektmitarbeiter unterstützten das Bundesministerium für Gesundheit bei der Vorbereitung der Studien und waren bei der Auswahl der Bewerber und der Modelle als Gutachter tätig. Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Begleitung lag auch in der vierten Phase wieder auf der inhaltlichen Diskussion mit dem BMG und in der Erarbeitung von Expertisen, die für die konzeptionelle Weiterentwicklung der Pflegeversicherung von Bedeutung sind. Darüber hinaus wurden vom iso-Institut die Daten und Erkenntnisse aus den Modellprojekten für die Weitergabe an Dritte oder zur Veröffentlichung aufbereitet.

Bundesgesundheitsministerium

 

Auftraggeber: Bundesministerium für Gesundheit
Projektstand: abgeschlossen (07/2011 – 12/2012)
Projektleitung: Carola Schweizer
Projektbearbeiter/innen: Carola Schweizer, Maria Zörkler

 

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2011 abgeschlossene Projekte

Evaluation des Feldtestes zur Demonstration eines automatisierten Monitoring und Haus-Energiemanagements („CO2-Projekt“)

strategieDie Bundesregierung strebt an, zwischen 1990 und 2020 die in Deutschland produzierten CO2-Emmissionen um 40% zu senken. Dazu wurde u.a. die von der co2online gGmbH koordinierte Kampagne „Minus 40 Prozent Club“ ins Leben gerufen. Zu diesem Konzept gehört ein online verfügbares „Energiesparkonto“, das die aktuelle Energiebilanz der zum „Energiesparclub“ gehörenden Nutzer/innen zeitnah dokumentiert, Vergleichsdaten liefert und vielfältige Anregungen für weitergehende Einsparmöglichkeiten anbietet.

Ein Teil der Nutzer/innen des Energiesparkontos wird im Rahmen eines Feldtests zusätzlich mit den Möglichkeiten eines automatisierten Monitoring (AMON) und technischen Geräten ausgestattet, die ein systematischeres Haus-Energiemanagement (HEMA) ermöglichen (Power Economizer, Messsteckdosen, Heizungsregelung mit Fensterkontakt, Temperatur und Feuchtemessung, Schaltaktoren). Für die technische Abwicklung des Feldtests, die damit einhergehende Ausstattung, Anleitung und Beratung ist das Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES gGmbH), ein Forschungsinstitut der HTW Saarbrücken) zuständig. Die sozialwissenschaftliche Evaluation erfolgt durch IsoMe (Institut für soziologische Meinungsforschung, Berlin) und das iso-Institut Saarbrücken.

Der Beitrag des iso-Instituts konzentriert sich auf die Erfassung und Zusammenhangsanalyse von sozialstrukturellen Merkmalen, milieuabhängigen Lebensstilen und Nutzerverhalten. Hierzu werden quantitative Erhebungen und vertiefende Interviews durchgeführt. Letztere beziehen sich insbesondere auf den lebensweltlichen Kontext und grundlegende Motivationen, die bei den Überlegungen zum Energiesparen bzw. bei den hierzu bevorzugten Formen und Strategien eine Rolle spielen. Weiterhin werden in diesem Zusammenhang Fragen der praktischen Handhabung von Instrumenten und Informationsmöglichkeiten angesprochen.

Die Ergebnisse der Evaluation sowie die daraus resultierenden Handlungsempfehlungen gehen in die von der co2online gGmbH organisierte Diskussion ein und werden schließlich in einem zusammenfassenden Bericht dargestellt.

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und ReaktorsicherheitGefördert von: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Projektstand: laufend (01.08.2008 – 31.12.2011)
Projektleiter: Dr. Manfred Geiger
Projektbearbeiter: Dr. Manfred Geiger, Stefan Kerber-Clasen, Jörg Marschall

Werkzeugkasten Eingliederungsmanagement. Gestaltung, Umsetzung und Transfer von Instrumenten zum Eingliederungsmanagement

Gesundheit ist körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden.Das zweijährige Projekt verfolgt das Ziel, es Betrieben zu ermöglichen, dass sie ihre Präventionsaufgaben durch Einführung eines betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) wahrnehmen und dabei ihre Selbsthilfepotentiale erschließen und nutzen können. Hierbei geht es vor allem darum, bisher erarbeitete Handlungsempfehlungen und Verfahrensabläufe zu konkretisieren, auszudifferenzieren und in der betrieblichen Praxis zu erproben.

 

Im Einzelnen werden im Projekt folgende Schritte vollzogen:

  • Entwicklung eines Werkzeugkastens von Handlungs- und Gestaltungsinstrumenten zum BEM
  • Einführung des Eingliederungsmanagements in fünf Betrieben
  • Transfer der Projektergebnisse in weitere fünfzehn Betrieben
  • Wissenschaftliche Begleitung und Auswertung der Einführungserfahrungen

Das Projekt wird in einem Verbund von vier Partnern durchgeführt:

  • BIT – Berufsforschungs- und Beratungsinstitut für interdisziplinäre Technikgestaltung e.V., Bochum;
  • IG Metall – Ressort Teilhabepolitik/Schwerbehindertenvertretungen, Frankfurt a.M.;
  • Johannes Magin – Beratung für Unternehmensführung und Organisationsentwicklung / Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V.;
  • Aufgabe des iso-instituts ist die wissenschaftliche Begleitung und die Auswertung der Einführungserfahrungen.

 

sitzender alter Mann
Auftraggeber:
Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Initiative „Jobs ohne Barrieren“
Projektstand: abgeschlossen (05/2009 bis 03/2011)
Projektleitung: Dr. Heiko Breit

 

 

 

 

Veröffentlichungen:

Feldes, Werner (2011): IG-Metall-Projekt: Qualitsämanagement für ein gutes Eingliederungsmanagement: In: Gute Arbeit (3) 2011: 25-26

Magin, Johannes; Breit, Heiko (2011): Praxistest: Wie kommt das Eingliederungsmanagement in den Betrieb?. In: Gute Arbeit (3) 2011: 18-20

Lange, Andreas; Szymanski, Hans (2011): Der Werkzeugkasten Betriebliches Eingliederungsmanagement. In: Gute Arbeit (3) 2011: 18-20

 

 

Wissenschaftliche Begleitung des Modellvorhabens „Entwicklung qualitätsgesicherter häuslicher Tages- und Kurzzeitpflege im Main-Kinzig-Kreis“

Die Aufnahme von Tages- und Kurzzeitpflege in den Leistungskatalog der Pflegeversicherung zielte auf eine Verbesserung der Situation von Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen. Obwohl schon früh mit dem Aufbau einer entsprechenden KlinikInfrastruktur begonnen wurde, blieb die Nachfrage weit hinter den Erwartungen zurück. Die Intention des Gesetzgebers, die häusliche Versorgung durch diese Entlastungsangebote zu stärken, konnte daher nur bedingt greifen.

Im Rahmen des Projektes, das als Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung laut § 8 Abs. 3 SGB XI von den Spitzenverbänden der Pflegekassen gefördert wurde, sind im Main-Kinzig-Kreis niedrigschwellige, bedarfsgerechte Formen der Tages- und Kurzzeitpflege implementiert worden. Ideengeber war eine Initiative in Schottland, die dieses neue Betreuungsmodell entwickelt hat. Dabei werden hilfe- und pflegebedürftige Menschen in ausgewählten Privathaushalten von Betreuungspersonen versorgt. Ein Team von Fachkräften bereitet die engagierten Laien auf ihre Tätigkeit vor und begleitet sie in der Praxis. Ein unabhängiges Fachgremium mit Vertretern der Verbände der Pflegekassen in Hessen, des Hessischen Amtes für Versorgung und Soziales, des Gesundheits- und Sozialamts, einer Altenberatung und einer Angehörigen-Initiative entscheidet über die Anerkennung der Betreuungspersonen und Haushalte. Besonderes Augenmerk ist auf eine effektive Qualitätssicherung gerichtet.

Die zentrale Forschungsfrage der wissenschaftlichen Begleitung lautete: Lässt sich ein in Schottland entwickeltes und bewährtes Konzept der häuslichen Tages- und Kurzzeitpflege auf deutsche Verhältnisse übertragen? Konkret ist untersucht worden,

  • ob sich entsprechende Gastfamilien finden lassen,
  • ob genügend Laienhelfer/innen rekrutiert werden können,
  • wie die in Schottland entwickelten Instrumente ggf. abgeändert werden müssen und welche rechtlichen Fragen zu klären sind,
  • ob sich durch die neuen Angebotsformen die Nutzungsfrequenzen von Tages- und Kurzzeitpflege erhöhen,
  • ob angemessene und tragfähige Vergütungsstrukturen entwickelt werden können und
  • wie die Qualität der Leistungserbringung gesichert und die Refinanzierung der professionellen Kräfte gewährleistet werden können.

Auftraggeber: Main-Kinzig-Kreis, Leitstelle für ältere Bürger
Projektstand: abgeschlossen (07/2006 – 06/2011)
Projektleitung: Maria Zörkler

 

Veröffentlichungen:

Gregor, Barbara; Zörkler, Maria: „So wie daheim? – Das probieren wir!“ Hessisches Projekt lädt alte Menschen zur Betreuung in Privathaushalte ein. In: Pro Alter 40(2008)1: 56-60.

Wissenschaftliche Begleitung des Modellvorhabens "Ambulanter Demenzdienst" gefördert nach § 45c SGB XI von den Spitzenverbänden der Gesetzlichen Pflegekassen und dem Hessischen Sozialministerium

etwa 2.500 Demenzkranken im Lahn-Dill-Kreis konfrontiert. Es hat sich gezeigt, dass oftmals ein ganzes Bündel an Unterstützungsleistungen nötig ist, um den von vielen Hilfebedürftigen gewünschten Verbleib „in den eigenen vier Wänden“ sichern zu können. Angesichts der demografischen und soziostrukturellen gesellschaftlichen Entwicklung ist unumstritten, dass die damit verbundenen Aufgaben nicht mehr nur von professionellen Kräften erbracht werden können. Der Einsatz ehrenamtlicher und sonstiger zum bürgerschaftlichen Engagement bereiter Personen hat zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Mischung von formellen und informellen Hilfeformen in einem „welfare-mix“ soll insbesondere auch die lebensweltliche Dimension der Angebote betonen.demenz

Hier setzt das Konzept des ambulanten Demenzdienstes an. Durch entsprechend ausgebildete Fachkräfte wird die Demenzberatung, die häusliche Betreuung, die Unterstützung in speziellen Problemlagen sowie die Gewinnung, Schulung, Koordination und Begleitung von ehrenamtlichen Helfer/innen für den Einsatz in Privathaushalten gesichert. Das neu zu implementierende Angebot soll die bisherigen Unterstützungsmaßnahmen im Landkreis ergänzen und als weiteres Glied in der Versorgungskette zur Entlastung der Angehörigen beitragen. Hierzu ist auch die Einführung eines Fallmanagements in besonderen Einzelfällen vorgesehen, in dessen Rahmen sozialraumbezogene Hilferessourcen systematisch ausgelotet werden. Der ambulante Demenzdienst ist im Lahn-Dill-Kreis eingebunden in eine Versorgungslandschaft, die geprägt ist von vergleichsweise weit entwickelten kommunikativen Strukturen, so dass neben einer kontinuierlichen Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit selbstverständlich auch die Vernetzung als ein Arbeitsfeld vorgesehen ist. Dazu gehört insbesondere auch die enge Kooperation mit den Pflegeberatern der Pflegekassen.

Im Mittelpunkt der Erhebungen der wissenschaftlichen Begleitung stand die Frage, welche Auswirkungen die Implementierung des neuen Angebots auf die Nutzer/innen, die Mitarbeiter/innen und die Versorgungslandschaft hat. Dabei war eine Analyse der Arbeits- und Funktionsweise des ambulanten Demenzdienstes die grundlegende Basis. Dies geschah u.a. mit Hilfe von teilstandardisierten Interviews mit den am Modell beteiligten Akteuren, durch teilnehmende Beobachtung sowie durch eine quantitative Erfassung und Auswertung der Nutzer- und Mitarbeiterstrukturen. Im Rahmen einer formativen Prozessevaluation wurden beständig Informationen über den Modellverlauf gesammelt und Bewertungen als Entscheidungshilfen für die Steuerung der Prozesse zur Verfügung gestellt, um so die Nachhaltigkeit des Angebots kontinuierlich zu unterstützen.

Auftraggeber: Caritasverband Wetzlar/Lahn-Dill-Eder e.V. in Kooperation mit der Hauskrankenpflege Lahn-Dill
Projektstand: abgeschlossen (2008 – 2011)
Projektleitung: Maria Zörkler
Projektmitarbeiter/innen: Manfred Geiger, Julia Heieck, Maria Zörkler

 

 

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2010 abgeschlossene Projekte

Weiterbildungs- und Qualifizierungsberatung für saarländische Unternehmen

Seit dem 1. April 2009 koordinierte das iso-Institut das saarländische Landesprogramm „Weiterbildungsberatung für Unternehmen“. Durch eigens ausgewählte und qualifizierte Beraterinnen und Berater erhielten saarländische Unternehmen kostenfrei Weiterbildungsberatungeine ganzheitliche Bedarfsanalyse bezüglich ihrer derzeitigen und ihrer zukünftigen Qualifikationsanforderungen.Insbesondere KMU konnten von diesem Service profitieren, nicht zuletzt auch, um in Zeiten der Krise zu qualifizieren statt zu entlassen. Zur Weiterbildungsberatung gehörten die Beratung über Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für Weiterbildungsmaßnahmen. Für Betriebe in Kurzarbeit konnten bei der Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen die Sozialversicherungsbeiträge durch die Bundesagentur für Arbeit oder durch das Land ersetzt werden.

135 Unternehmen quer durch alle Branchen haben die Weiterbildungsberatung bereits in Anspruch genommen oder stehen noch im Beratungsprozess (Stand Ende 2009). Bei mehr als der Hälfte handelte es sich um Unternehmen mit einer Größe bis 50 Mitarbeiter/innen.

Aktiv im Beratungsprozess waren 17 Berater tätig, darunter 5 Seniorberater, die in der Vergangenheit Erfahrungen als Personalverantwortliche in bedeutenden saarländischen Unternehmen gesammelt haben.
Das Programm wurde von der Landesregierung des Saarlandes bis Ende 2010 gefördert. Weitere Informationen erhalten Sie unter der Internetadresse: http://www.qse.saarland.de

 

Saarland-Logo
Auftraggeber:
Saarländische Landesregierung
Projektstand: abgeschlossen: (4/2009 bis 12/2010)
Projektleitung: Prof. Dr. Daniel Bieber
Projektkoordination: Dr. Heiko Breit, Dr. Alexander Neumann, Stefan Nöst, Maria Zörkler

Veröffentlichung:

Breit, Heiko; Matthäi, Ingrid (2011): Landesprogramm „Weiterbildung für saarländische Unternehmen“. Endbericht. Saarbrücken: iso-institut

Perspektiven auf den demografischen Wandel

 

Problemlage:

In der breiten Öffentlichkeit ist das Thema „Demografie“ auf dem Vormarsch, einem Vormarsch, der kaum aufzuhalten scheint. Auch in der Wissenschaft wird das Thema „Demografie“ intensiv und kontrovers behandelt. Während die einen meinen, man könne den demografischen Wandel und seine absehbaren Wirkungen durchaus entspannt betrachten, vertreten andere die Auffassung, der demografische Wandel bringe vor allem gesellschaftlich wirksame Risiken mit sich. Interessant ist, mit welchen Vorannahmen und Zukunftserwartungen hier jeweils operiert wird, was thematisiert und was dethematisiert wird.

Zielsetzung: Im Projekt sollen die wissenschaftlichen Auseinandersetzungen zu Risiken und Chancen des demografischen Wandels rekonstruiert werden. Dabei werden etwa folgende Fragen im Mittelpunkt stehen: Welche Entwicklung nehmen Ökonomie und Gesellschaft, welche Konsequenzen ergeben sich für unterschiedliche Unternehmensformen und Betriebstypen? Wie wird die Entwicklung der Infrastrukturen verlaufen? Wie entwickeln sich in Unternehmen bestimmte Unternehmensfunktionen (innovative vs. produktive Bereiche)? Entstehen neue Märkte für Senioren und welche Bedeutung werden sie haben? Wird es neue, ökonomisch tragfähige Betriebstypen für Ältere geben, wie werden die Betriebe mit der größeren Zahl älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umgehen? Wie werden sich Pflege und Wohnformen, wie sich die Sozialversicherung verändern, wenn die Zahl alter und hochbetagter Menschen signifikant ansteigt, aber nicht alle über ausreichend Ressourcen verfügen? Wie entwickelt sich das Bildungssystem? Wie sind die Reaktionen auf die Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewerten?

Das Vorhaben wird vor allem eine Rekonstruktion des Stands der Forschung in denjenigen Feldern zu leisten haben, die im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlichen, technischen, ökonomischen und organisatorischen Innovationsprozessen einerseits und gesellschaftlichen Veränderungen, ggf. verschärft durch den demografischen Wandel, andererseits stehen. Dabei wird es vor allem darauf ankommen, den Einfluss sich verändernder demografischer Strukturen jeweils präzise zu bestimmen, also der Neigung zu widerstehen, gesellschaftliche Problemlagen gleichsam zu „demografisieren“.

Methoden und Ergebnisse: Im Vorhaben wird v.a. Desktop-Research betrieben und eine Reihe von Interviews geführt. Die Ergebnisse werden publiziert. Das Projekt wird gemeinsam durchgeführt mit dem Dilemma-Verlag / Armin Pongs (München) und Dr. Karlheinz Steinmüller (Berlin). Armin Pongs (www.dilemma-verlag.de) wird in der bereits bewährten Form Interviews mit bedeutenden Forschern aus den einschlägigen Feldern führen und Dr. Karlheinz Steinmüller (www.steinmueller.eu) wird Szenarien entwickeln, die visionär die Situation in 25 – 35 Jahren beschreiben.

Bundesministerium für Bildung und Forschung
Gefördert von:
BMBF
Projektstand: abgeschlossen (01.06.2007 bis 30.04.2010)
Projektleiter: Prof. Dr. Daniel Bieber
Projektbearbeiter: Prof. Dr. Daniel Bieber, Dr. Heiko Breit, Dr. Manfred Geiger, Josef Reindl, Christian Kloß, M.A.

 

 

 

Veröffentlichungen:

Bieber, Daniel (Hg.) (2011): Sorgenkind demografischer Wandel? Warum die Demografie nicht an allem schuld ist. München. oekom verlag. [Einblick ins Buch]

Bieber, Daniel (2011): Grundlagen des Demografiediskurses – eine kritische Würdigung. In: Bieber, Daniel (Hg.): Sorgenkind demografischer Wandel? Warum die Demografie nicht an allem schuld ist. München: 23-84.

Breit, Heiko (2011): Das Bildungssystem im demografischen Wandel: Mehr Bildung bei weniger Kindern. In: Bieber, Daniel (Hg.): Sorgenkind demografischer Wandel? Warum die Demografie nicht an allem schuld ist. München: 137-194.

Geiger, Manfred (2011): Pflege in einer alternden Gesellschaft. In: Bieber, Daniel (Hg.): Sorgenkind demografischer Wandel? Warum die Demografie nicht an allem schuld ist. München: 250-298.

Kloß, Christian (2011): Der Pilz und die Bohnenstange – Eine Betrachtung der modernen Familie unter den Vorzeichen des demografischen Wandels. In: Bieber, Daniel (Hg.): Sorgenkind demografischer Wandel? Warum die Demografie nicht an allem schuld ist. München: 85-136.

Kloß Christian (2011): Sichere Rente oder sichere Verluste? Die „Demografie“ von Altersvorsorge, Kapital- und Immobilienmarkt. In: Bieber, Daniel (Hg.): Sorgenkind demografischer Wandel? Warum die Demografie nicht an allem schuld ist. München: 193-249.

Kloß, Christian; Bieber, Daniel (2011): Demografischer Wandel und Infrastruktur – zentrale Herausforderungen. In: Bieber, Daniel (Hg.): Sorgenkind demografischer Wandel? Warum die Demografie nicht an allem schuld ist. München: 299-402.

Reindl, Josef (2011): Die Dekonstruktion des Alters. Eine Kritik der konstruktivistischen Alternsforschung. In: Bieber, Daniel (Hg.): Sorgenkind demografischer Wandel? Warum die Demografie nicht an allem schuld ist. München: 403-416.

Vorbereitungsstudie zur Implementierung einer "Task Force Grenzgänger" in der Großregion SaarLorLux

Die Großregion SaarLorLux mit der als grenzüberschreitenden Kooperation der beiden deutschen Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz, des Nationalstaates Luxemburg, der französischen Region Lothringen und der Wallonischen Region mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens gilt als Vorreiter der Integration Europas. Grenzgänger gelten dabei als „konstitutives Merkmal“ des großregionalen Arbeitsmarktes. In der Großregion pendeln heute täglich mehr als ca. 175.000 Beschäftigte, Großregion-SaarLor-Lux

das sind ca. 40% aller Grenzgänger in Europa, über eine nationale Grenze zu ihrem Arbeitsort.

Das Vorhaben setzt an den Rahmenbedingungen für die grenzüberschreitende Beschäftigung an: Zwar gilt nach den europäischen Verträgen für Arbeitnehmer in Europa die volle Freizügigkeit, in der Praxis jedoch stoßen Grenzgänger auf zahlreiche arbeitsrechtliche, steuer- und sozialrechtliche Hemmnisse. Zur Bearbeitung der rechtlich-administrativen Inkompatibilitäten wurde auf dem Gipfeltreffen der Großregion am 17.7.2009 die Einrichtung einer „Task Force Grenzgänger“ beschlossen. Diese Task Force soll jedoch keineswegs eine eigene zusätzliche Beratungsstelle für Grenzgänger sein, sondern juristische und administrative politische Lösungsvorschläge zu für konkreten Problemstellungen für die politischen Entscheidungsgremien erarbeiten. Sie arbeitet dabei den bereits existierenden Institutionen und Beratungsstellen zu.

Im Rahmen der Vorbereitungsstudie sollen die institutionellen Voraussetzungen und die wesentlichen Anforderungen an die zu bildende Task Force Grenzgänger geklärt werden. Dazu sind zum einen die Praxiserfahrungen und Erkenntnisse der vielfältigen Beratungseinrichtungen, der politischen Akteure in diesem Feld und der Partner der Großregion in systematischer Form zu erheben, zu analysieren und mit dem Fokus auf bestehende Mobilitätshindernisse zu bewerten. Darauf aufbauend soll wird ein Konzeptvorschlag für ein Aufgaben- und Kompetenzprofil der Task Force sowie für deren Kooperation und Vernetzung mit den vielfältigen Akteuren in diesem Feld entwickelt werden.

Version Française

Zuwendungsgeber: Saarländisches Ministerium für Justiz, Arbeit, Gesundheit sowie Arbeitskammer des Saarlandes
Projektstand: abgeschlossen (01.08.2009 – 31.03.2010)
Projektleiter: Prof. Dr. Daniel Bieber
Projektbearbeiter: Dr. Volker Hielscher, Dr. Ingrid Matthäi, Dr. Alexander Neumann

Veröffentlichungen: Hielscher, Volker; Neumann, Alexander: „Task Force“ Grenzgänger in der Großregion. Bericht zur Vorbereitungsstudie. Saarbrücken 2010

LagO - Länger Arbeiten in gesunden Organisationen

Im Blickfeld des Projektes LagO stehen Tätigkeitsfelder, in denen die Arbeit körperlich oder psychisch anstrengend und der vorzeitige Berufsaustritt bislang die Regel ist („begrenzte Tätigkeitsdauer“). Gemeinsam mit Unternehmen aus Industrie, Handel und öffentlichem Dienst werden in einem beteiligungsorientierten Prozess Konzepte und Maßnahmen entwickelt und erprobt, um die Gesundheit und die Beschäftigungsfähigkeit älterer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu fördern.Langes gesundes Arbeiten

Handlungsansätze sind:

  • Arbeitsplatzgestaltung und Gesundheitsprogramme;
  • Arbeitsorganisation und Arbeiten in altersgemischten Teams;
  • berufliche Entwicklungsplanung und Qualifizierung;
  • Leistungsregulierung und Gestaltung der Arbeitszeit;
  • Führungsverhalten und Unternehmenskultur.

Die Erfolgsfaktoren, aber auch die Schwierigkeiten auf dem Weg der Umsetzung von Modellen werden transparent gemacht. Die Ergebnisse – Analyseinstrumente, Gestaltungskonzepte und Umsetzungsstrategien – werden so aufbereitet, dass auch andere Unternehmen sie nutzen können.

Förderung und fachliche Begleitung:

  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS),
  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua)

Projektstand: abgeschlossen (09/2006-03/2010)
Projektleiterin: Dr. Martina Morschhäuser
Projekbearbeiter/in: Dr. Martina Morschhäuser, Dr. Ingrid Matthäi, Jörg Marschall

Kooperationsbetriebe:

 

 

 

 

 

 

Veröffentlichungen:

Matthäi, Ingrid; Morschhäuser, Martina unter Mitarbeit von Achim Huber (2011): Länger arbeiten in gesunden Organisationen. Praxishilfe zur alternsgerechten Arbeitsgestaltung in Industrie, Handel und Öffentlichem Dienst. 2. Auflage. Saarbrücken: iso-Institut.
Matthäi, Ingrid (2010): LagO – Länger arbeiten in gesunden Organisationen. Modellprojekt im Rahmen des Förderschwerpunktes 2006 des Modellprogramms zur Bekämpfung arbeitsbedingter Erkrankungen. Zusammenfassung. Saarbrücken. [Download
Matthäi, Ingrid; Morschhäuser, Martina unter Mitarbeit von Achim Huber (2009): Länger arbeiten in gesunden Organisationen. Praxishilfe zur alternsgerechten Arbeitsgestaltung in Industrie, Handel und Öffentlichem Dienst. Saarbrücken: iso-Institut. [Download]

 

Instrumente der Lago-Toolbox:

Matthäi, Ingrid; Morschhäuser, Martina (2009): Anleitung zur Altersstrukturanalyse. Saarbrücken: iso-Institut. [Download]
Matthäi, Ingrid; Morschhäuser, Martina (2009): Mitarbeiterbefragung „Gesundes Arbeiten“. Saarbrücken: iso-Institut.. [Download]
Matthäi, Ingrid; Morschhäuser, Martina (2009): Perspektivengespräch mit älteren Beschäftigten. Saarbrücken: iso-Institut.[Download]
Matthäi, Ingrid; Morschhäuser, Martina (2009): Work Ability (WAI) – Arbeitsbewältigungsindex. Saarbrücken: iso-Institut. [Download]

Lebenslang gesund arbeiten – demographieorientierte innovative Präventionskonzepte (LEGESA)

Das Ziel des Vorhabens LEGESA ist es, psychische Überforderungen besonders gefährdeter Personengruppen, die an der Schnittstelle zwischen Betrieb und Markt agieren, abzubauen bzw. zu mildern. Um dies zu bewerkstelligen, Lebenslanges Lernen-gesundes Arbeiten

ist es vonnöten, einen Lösungsraum über den klassischen Arbeits- und Gesundheitsschutz und über die Gesundheitsförderung hinaus zu eröffnen, Gesundheits-, Arbeits- und Personalpolitik zu integrieren und das Gesundheits-management demographieorientiert zu innovieren. Ein besonderer Akzent liegt auf der Einführung einer sog. Prozesssicht auf das Belastungsgeschehen: die Belastungsbiographie, deren krank machende Wirkungen durch die Gestaltung der Arbeitsbiographie vermieden werden sollen.

Die Umsetzung der Ziele geschieht durch betriebliche Projekte, die von den beteiligten Wissenschaftlern begleitet, unterstützt, ausgewertet und deren Quintessenz in die Beratungspraxis der Berufsgenossenschaften transferiert wird. In 5 Unternehmen der Investitionsgüterindustrie werden Projekte aufgelegt, die sich auf das moderne Belastungspanorama beziehen und das Gesundheitsmanagement „demographiefest“ machen sollen. In sie sind neben den Verantwortlichen für den AuG, dem Personal- und Produktionsmanagement und den Führungskräften die Betroffenen genuin einbezogen (partizipativer Ansatz).

Die Resultate und Erfahrungen der betrieblichen Projekte werden aufgegriffen und ausgetauscht in 5 Workshops, die der HVBG mit den beteiligten Unternehmen und Wissenschaftlern durchführen wird. Sie dienen u.a. dazu, die Präventionsaktivitäten der Berufsgenossenschaften anzureichern und neu zu orientieren. Darin liegt auch der zentrale Verwertungsbeitrag des Vorhabens.

Das Projekt ist als ein Verbundvorhaben angelegt, an dem neben dem iso die GfAH (Verbundkoordination) sowie die Unternehmen SICK, BALLUFF, KSG, GEWES und POLYSIUS (THYSSEN KRUPP) teilnehmen. Transferpartner ist die Berufsgenossenschaftliche Zentrale für Sicherheit und Gesundheit (BGZ) beim Hauptverband der Berufsgenossenschaften (HVBG).

Bundesministerium für Bildung und Forschung


LEGESA-Abstracts zum Downloaden:
[LEGESA-Abstract_deutsch] / [LEGESA-Abstract_englisch]

Auftraggeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Projektträger Arbeitsgestaltung und Dienstleistung
Projektleitung: Josef Reindl
Projektstand: abgeschlossen 2010

Veröffentlichungen:
Reindl, Josef (2012): Paradoxe Freiheit, gestörter Sinn. Verstehende Prävention in der modernen Arbeitswelt, Berlin. edition sigma.

 

"Dienstleistungsqualität durch professionelle Arbeit (DL-Quali)". Berufliche Anerkennung und Professionalisierung in der stationären und ambulanten Altenpflege.

Die personenbezogenen Dienstleistungen im Bereich der Betreuung und Pflege alter Menschen erfahren infolge der demografischen Entwicklung und der Erosion traditioneller Familienstrukturen einen kontinuierlichen Bedeutungszuwachs.

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Sie spielen daher ökonomisch wie auch gesellschaftspolitisch eine zentrale Rolle. Mit der Einführung der Pflegeversicherung 1995/1996 wurde einerseits der Pflegemarkt geöffnet und von den Leistungserbringern ein am Marktgeschehen orientiertes Wettbewerbsverhalten eingefordert, der Markt andererseits aber den öffentlich-rechtlichen Regulierungen des Sozialrechts unterworfen. Dies wirkt auf die Preise, das Dienstleistungsangebot und damit auf die Arbeitsbedingungen in diesem „typischen Frauenberuf“, der trotz „Krisensicherheit“ für männliche Erwerbstätige offenbar noch immer keine attraktive Alternative darstellt.

In dem Forschungsvorhaben werden die spezifischen Rahmenbedingungen der Altenpflegebranche und die daraus resultierenden Gestaltungschancen und -hindernisse für die Dienstleistungsfacharbeit Altenpflege untersucht. Es werden die Arbeitsinhalte und -bedingungen sowie die Qualifikationsanforderungen herausgearbeitet und der Professionalisierungsstand und die berufliche Ausdifferenzierung dieser Dienstleistungsarbeit mit dem Ziel analysiert, eine Einschätzung der gesellschaftlichen Anerkennung der bislang weitgehend nicht akademisierten Dienstleistungsarbeit Pflege vorzunehmen.

Über die thematische Breite des Forschungsansatzes sind unterschiedliche anlytische Schwerpunkte gesetzt, die systematisch zusammengeführt werden. Dies betrifft insbesondere Aspekte der Wohlfahrtsstaatsforschung, der Arbeitssoziologie und der Frauen- und Geschlechterforschung. Zwar steht die erwerbsförmige Pflegearbeit im Fokus, diese erfordert aber durch ihre vermeintliche „Hausarbeitsnähe“ ein erweitertes Verständnis von Arbeit. Hinsichtlich der Professionalisierungschancen und der gesellschaftlichen Anerkennung der beruflichen Pflegearbeit wird es ferner von Bedeutung sein, inwieweit die Versorgung von Pflegebedürftigen über staatlich bereitgestellte Transferleistungen oder marktförmig angebotene Dienstleistungen organisiert wird, und ob diese Dienstleistung zukünftig in Form von prekärer, geringqualifizierter Beschäftigung oder in Form professionell hochwertiger und existenzsichernder Beschäftigung erbracht werden soll.

Auftraggeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Projektträger Arbeitsgestaltung und Dienstleistung, gefördert mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds ESF
Projektstand:
abgeschlossen 2010
Projektleitung:
Kerstin Blass
Projektmitarbeiterinnen:
Kerstin Blass, Sabine Kirchen-Peters, Karoline Duchene, Julia Heiek

 

Veröffentlichung:          

Blass, Kerstin (2012): Altenpflege zwischen professioneller Kompetenzentwicklung und struktureller Deprofessionalisierung. In: Reichwald, R.; Frenz, M.; Hermann, S.; Schipanski, A. (Hrsg.): Zukunftsfeld Dienstleistungsarbeit. Professionalisierung – Wertschätzung – Interaktion. Wiesbaden: Verlag Springer Gabler: 417-438.

Blass, Kerstin (2011): Altenpflege zwischen Jederfrauqualifikation und Expertentum. Verberuflichungs- und Professionalisierungschancen einer Domäne weiblicher (Erwerbs-)Arbeit. Saarbrücken: iso-institut.

Fuchs-Frohnhofen, Paul; Blass, Kerstin; Dunkel, Wolfgang u.a. (Hg.) (2010): Wertschätzung, Stolz und Professionalisierung in der Dienstleistungsarbeit „Pflege“. Marburg: Tectum-Verlag.

BMBF-ESF-EU

 

 

 

 

 

 

 

 

Verbesserung der Versorgung Pflegebedürftiger. Wissenschaftliche Begleitung eines Modellprogramms des Bundesministeriums für Gesundheit (III)

Das Modellprogramm „Verbesserung der Versorgung Pflegebedürftiger“ startete 1991. Seither sind rund 600 Modelle gefördert worden, deren Standorte sich über die ganze Bundesrepublik erstrecken. Das Modellprogramm zielte (vgl. Projektarchiv BMG-Modellprogramm I) nicht nur auf das Schließen von Versorgungslücken und auf das Modernisieren der bestehenden Angebote. Es ging vor allem um die Initiierung zukunftsweisender Pflege- und Versorgungsansätze.Pflegebedürftige

Die vielfältigen und alle Ebenen des Hilfesystems tangierenden Modellansätze haben in den letzten zwei Jahrzehnten die Pflegelandschaft in Deutschland positiv verändert. Durch das Programm sind Rahmenbedingungen geschaffen worden, die die notwendige Basis für die Realisierung der Ziele des Pflege-Versicherungsgesetzes bilden. Die modellhaften Angebote und Strukturen haben Impulse gesetzt sowie Entscheidungs- und Planungshilfen geliefert für Kommunen und Bundesländer oder für Träger von Diensten und Einrichtungen. Das Modellprogramm hat den fachlichen Diskurs über Jahre hinweg mitgeprägt und die Ergebnisse sind in die Reformvorhaben des Gesetzgebers eingeflossen.

Dieser „Schatz“ an Erfahrung und Ergebnissen wurde in der nun anstehenden dritten Modellphase so aufbereitet, dass das angesammelte Wissen nachhaltig für das Bundesministerium für Gesundheit und die Fachwelt gesichert und weiter gegeben werden kann. Darüber hinaus hatte es einen intensiven Austausch zwischen dem BMG und dem iso-Institut gegeben. Ziel dieses Austausches war es, beide Handlungs- und Erkenntnisdimensionen – die der Politik und die der Wissenschaft – zusammenzuführen, damit gemeinsame Positionen (weiter) entwickelt und „neuralgische“ Punkte erkennbar werden.

Für das Bundesministerium für Gesundheit waren dabei folgende Themen von besonderer Bedeutung:

  • Demografisch-gesellschaftliche Entwicklungstendenzen und die Perspektive einer zukunftsfähigen Pflegeinfrastruktur,
  • Einbindung von mehr bürgerschaftlichem Engagement,
  • Möglichkeiten der „Flexibilisierung von Leistungen“, insbesondere im stationären Bereich,
  • Anwendung neuer Technologien, auch unter ethischen Gesichtspunkten,
  • Bedürfnisse von Menschen mit Migrationshintergrund und der angemessene Umgang mit dieser Personengruppe.


Bundesgesundheitsministerium

Auftraggeber: Bundesministerium für Gesundheit
Projektstand: abgeschlossen (10/2009 bis 09/2010)
Projektleitung: Carola Schweizer
Projektmitarbeiter/innen: Dr. Manfred Geiger, Carola Schweizer, Maria Zörkler

 

 

 

Veröffentlichungen:

Schweizer, Carola; Zörkler, Maria; Geiger, Manfred, unter Mitarbeit von Matthias Stadler und Sarah Schneider (2010): Modellprogramm des Bundesministeriums für Gesundheit zur „Verbesserung der Versorgung Pflegebedürftiger“. Abschlussbericht (BMG III). Saarbrücken: iso-institut.

 

 

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